Tag Archives: Roberto Hilbert

EUROPAPOKAAAAAL!

9 Mai

Ich sage es mal ganz ehrlich und gerade heraus: Ich bin froh, dass die Saison zu Ende ist und wir nun in die vereinsfußballfreie Zeit starten (mit Pokal- und CL-Finale haben wir dieses Jahr ja nix zu tun), denn ich bin doch ein bisschen ausgelaugt nach dieser Saison.

Eine Saison mit einer verdammt langen Tiefe, aber eben im Anschluss daran auch wieder mal einer recht langen Höhe, was das Dasein als VfB-Fan einmal mehr zu dem gemacht hat, was es nun mal ist: Nicht leicht, aber am Ende dann doch eben schön.

Innerlich habe ich nun diese Saison auch schon direkt abgehakt, denn allzu lange darf man sich mit dem Saisonverlauf nicht aufhalten, ansonsten gerät man einfach zu sehr ins Grübeln und würde die eigene Freude über das Erreichen der EuropaLeague-Qualifikation trüben, obwohl man doch noch vor einer halben Saison sehr weitabgeschlagen auf einem Abstiegsrang stand. Doch wenn man sich eben länger mit der abgelaufenen Spielzeit beschäftigen würde, dann würde man unweigerlich auf Fragen stoßen, die nicht so ganz angenehm sind und vor allem doch recht viel mit dem klassischen „Was wäre wenn“ zu tun haben.

Zum Einen könnte man beginnen damit zu hadern, was mit etwas mehr Konsequenz in manchen Spielen noch mehr in dieser Saison drin gewesen wäre. Die 6 Punkte auf Bremen oder sogar die 10 Punkte auf Schalke wären selbst in der Rückrunde vermutlich noch drin gewesen, wenn man sich so einige verschenkte Spiele anschaut. Von liegen gelassenen Punkten in der Hinrunde mal ganz zu schweigen. Aber da halte ich es dann doch ganz mit der Aussage von Allofs in der heutigen Doppelpass-Ausgabe: Diese Rechnung kann sicherlich jede Mannschaft für sich aufmachen.

Eine weitere Frage, die sich aufdrängen würde bei näherer Betrachtung der Saison, ist natürlich die Frage danach, was machbar gewesen wäre, wenn die Vereinsführung die Demission von Babbel früher vollzogen hätte. Aber da driftet man natürlich erst recht in den Bereich wildester Spekulation ab, den ich zwar grundsätzlich mag, aber dann doch eher auf die Zukunft gewandt und nicht auf die Vergangenheit gerichtet. Wer weiss schon, ob ein Trainerwechsel zu einem früheren Zeitpunkt einen derart befreienden Effekt gehabt hätte, wie es der Fall war, als man mehr oder weniger ganz unten am Boden war? Mal ganz davon abgesehen, dass man ohnehin nicht mit Sicherheit hätte sagen können, ob man ein, zwei Monate vorher Christian Gross überhaupt bekommen hätte.

Und zu guter Letzt müsste man sich zudem auch mit der unangenehmsten aller Fragen auseinandersetzen: Warum zur Hölle brauchte diese Mannschaft erneut einen Trainerwechsel in der Saison, um ihr eigentliches Potential abrufen zu können? Wenn Babbel nicht die geniale Rückrunde 08/09 gehabt hätte, dann könnte man die Verantwortung für den Niedergang sicherlich alleine auf den Jungcoach und seinen Trainerlehrgang schieben – mit dem Erfolg der Vorsaison aber kommt man eigentlich nicht umhin, auch nochmal den Charakter der Spieler näher unter die Lupe zu nehmen.

Aber, das sind eben wie gesagt Fragen, mit denen ich mich jetzt nicht auseinandersetzen will. Ich will mich stattdessen einfach darüber freuen, dass wir auch in der kommenden Saison wieder einmal international dabei sein werden. Zum 6. Mal in den vergangenen 8 Jahren. Nachdem wir in diesem Jahr zwischenzeitlich satte 14 Punkte Rückstand auf Platz 6 hatten.
Das ist, mit Verlaub, schon verdammt geil.

Beim Spiel gestern gegen Hoffenheim wäre es natürlich noch sehr schön gewesen, wenn man etwas weniger hätte zittern müssen und wenn man mit einem klaren Sieg gegen die Treter aus dem Kraichgau (Salihovic – WTF?!) die Saison noch mit einem „echten“ Erfolgserlebnis abgeschlossen hätte.

So aber kam man gegen wiedererstarkte Hoffenheimer gestern eben nicht über ein (verhältnismäßig glückliches) Unentnschieden hinaus, wo man sich bei Aluminiumgestänge und Altmeister Lehmann bedanken konnte, dass es eben zu dem einen Punkt reichte, der seinerseits wiederum das Erreichen von Platz 6 auch aus eigener Kraft sicherte. Wobei ja die Hamburger selbst nicht ihr Soll erfüllten und für die Bremer bei deren ähnlich beeindruckenden Aufholjag einmal mehr keinen Stolperstein darstellten.

Was man, neben dem Abschied von verdienten Spielern wie Lehmann, Osorio und Hilbert vom gestrigen Spieltag aber auf jeden Fall mitnehmen kann, ist, dass uns Fans am gestrigen Tag zumindest noch das, meiner Meinung nach, schönste Tor der Saison geschenkt wurde. Klar, die üblichen Tor des Monats-Kandidaten sind ja in Deutschland oftmals die klassischen Einzelaktionen, wie gewaltige Distanzschüsse, Fallrückzieher oder Hackentreffer – aber wie dieses 1:0 gestern herausgespielt wurde, das sorgt bei mir schon ein bisschen für ein feuchtes Höschen…

Alleine, wie sich Cacau da am eigenen Strafraum den Ball erkämpft, an der Mittellinie den Ball noch einmal weiterleitet und dann im Strafraum wieder genau da ist, wo er sein muss um zu vollstrecken. Oder wie Träsch da auf der rechten Seite perfekt durchpflügt und den präzisen Pass auf Marica spielt, der seinerseits wiederum den Ball geschickt verteidigt und genau richtig auf Cacau passt. Ein Träumsche.

Zu guter Letzt noch ein paar Worte in eigener Sache:
Die Saison hier im Blog zu begleiten hat mir definitiv viel Spaß bereitet, auch wenn es nicht immer leicht war, sich etwas aus den Fingern zu saugen. Daher möchte ich mich auch einmal kurz bei den zahlreichen Kommentatoren, aber auch den noch zahlreicheren stillen Lesern hier im Blog für die regelmäßigen Besuche bedanken! Ich hoffe, ihr seid ebenfalls zufrieden mit meiner Saisonbegleitung gewesen.

In den kommenden zwei, drei Wochen wird es hier von meiner Seite aus ruhig werden, da ich am Dienstag berufsbedingt in die USA reisen werde und direkt im Anschluss das Pfingstwochenende privat im alkoholbedingten Delirium in Holland verbringen werde. Ein paar der Eindrücke werde ich versuchen hier und hier zu vermitteln und wen das interessiert, der ist dort auch natürlich herzlich eingeladen vorbeizuschauen.

Die Kommentarspalten hier im Blog bleiben aber selbstverständlich auch in meiner Abwesenheit offen. Wer also zu aktuellen Entwicklungen beim VfB Stellung nehmen will, darf das hier gerne tun. Ebenso freue ich mich natürlich über Input, was in der kommenden Saison hier anders oder besser gemacht werden kann – sollte da Kritikbedarf bestehen.

Zu guter Letzt: Ich bin mir noch nicht sicher, ob und wie es hier im Blog eine Begleitung der WM geben wird, zumal ich während der Gruppenphase unglücklicherweise auch nochmal für eine Woche in die USA muss.
Aber einen kleinen, musikalischen Gruß nach Bremen an unseren dritten Torhüter der Nationalelf kann ich mir dann doch nicht verkneifen.

VfB Kaderplanung – Saison 2010/11 (Teil 2)

1 Apr

Wie angekündigt kommt nun heute abend der zweite Teil meiner kleinen Vorausschau auf die Kaderplanung für kommende Saison mit den entsprechenden Gedanken zur anstehenden Transferperiode.

Nachdem ich mich gestern vorwiegend mit Torwartposition und Abwehr auseinandergesetzt habe, werde ich mich heute etwas ausführlicher mit Mittelfeld und Sturm befassen – wenngleich natürlich vor allem in den Kommentaren von gestern schon viel über die Sturmposition geredet wurde, bedingt durch Cacaus gestrige Ankündigung den Verein in diesem Sommer zu verlassen.

Aber zuerst noch einmal die Übersicht über die Vertragssituationen mit einer kleinen Einschätzung, wer sicher beim VfB bleiben wird und wer nicht. Ich möchte an dieser Stelle auch nochmal explizit festhalten, dass die folgende Einstufung kein Spiegelbild meiner persönlichen Meinung ist, wer gehen und wer bleiben soll.


Bleibt Fraglich Geht

TOR Ulreich (2011) Stolz (2012) Lehmann (Karriereende)

ABWEHR Niedermeier (2014) Boulahrouz (2012) Osorio (Vertragsende)

Boka (2012) Tasci (2014)

Delpierre (2012) Molinaro (2010)

Celozzi (2012)

MITTELFELD Didavi (2012) Hilbert (2010) Hleb (Leihende)

Funk (2012) Mandjeck (2011)

Gebhart (2013) Elson (2011)

Gentner (2014)

Khedira (2011)

Kuzmanovic (2013)

Lanig (2011)

Rudy (2012)

Schwarz (2011)

Träsch (2012)

Walch (2011)

STURM Marica (2012) Pogrebnyak (2012) Cacau (Vertragsende)

Schieber (2012)

Riedle (2011)

Vielleicht fällt es dem einen oder anderen auf, im Vergleich zur Tabelle von gestern, stehen dieses Mal noch zwei weitere Namen drin, die ich dort ursprünglich vergessen hatte: Georges Mandjeck und Elson, die beiden Spieler, die derzeit vom VfB an andere Vereine verliehen sind und im Sommer zurückkehren müssten.

Also, eigentlich. Denn da gibt es natürlich diverse Variablen, die es zu klären gilt: Will der VfB den Spieler zurückhaben? Will der Spieler zurückkehren? Was wollen FCK und Hannover?

Bei Georges Mandjeck vermute ich mal, dass die Tendenz relativ deutlich Richtung Abschied gehen dürfte. Zum einen hat er sich in Kaiserslautern sehr gut etabliert mit mittlerweile 26 Saisoneinsätzen, zumeist über 90 Minuten. Zum anderen spielt er eben auf einer Position, die beim VfB wohl am stärksten besetzt ist. Es würde mich daher nicht überraschen, wenn er im Sommer endgültig nach Hannover Kaiserslautern gehen würde.

Bei Elsón ist die Gemengelage sicherlich etwas komplizierter. Anläßlich der feststehenden Leihe in dieser Winterpause hatte ich hier im Blog ja schon mal meine Meinung zu ihm dargelegt, die weitaus weniger uneingeschränkt positiv ist, als es bei zahlreichen anderen VfB-Fans der Fall ist. Und so richtig hat er mich bisher auch in Hannover nicht davon überzeugen können, dass er tatsächlich die Verstärkung wäre, die sich so einige von ihm erhoffen.
Zwar hat auch er sich bei seinem Leihverein etablieren können, aber er glänzte bislang auch nicht derart, als dass er sich wirklich aufzwingen würde. Das viel Schwerwiegendere Problem ist aber, dass es Elsons Position im zentralen Mittelfeld eigentlich gar nicht im Stuttgarter System gibt. Da aber zudem Hannover vermutlich den Gang in die zweite Liga antreten wird, bin ich wirklich sehr gespannt, was mit Elson passieren wird. Eine Prognose wage ich hier nicht abzugeben.

Eine weitere recht spannende Personalie dürfte Roberto Hilbert werden. Sein Vertrag läuft zum 30. Juni diesen Jahres aus und bislang ist über weiter fortgeschrittene Vertragsverhandlungen meines Wissens noch nicht wirklich etwas bekannt geworden. Ich sag mal, ich würde mich über eine Vertragsverlängerung freuen, da er eigentlich eine gute Option für die Aussen ist, rechts wie links. Ich weiss, er bringt uns Fans durchaus gerne mal zu Verzweiflung, aber er hat das Potential ein sehr guter Bundesligaspieler zu sein.

Es stellt sich natürlich auch hier mal wieder die Frage, ob er weiter Lust hat, eher nur zweite Geige zu spielen, da Gebhart auf der rechten Seite die Nase vorn hat, und auf links vermutlich Neueinkauf Gentner gesetzt sein dürfte. So dieser denn für die linke Aussenbahn gedacht ist.

Ohnehin wird es mit dem Personal sehr spannend sein, wie sich das System im Mittelfeld in der kommenden Saison darstellen wird. Mit Khedira, Kuzmanovic, Träsch, Gentner und Lanig, sowie Youngster Patrick Funk, wird man gleich 6 Leute haben, die sich um eigentlich 2 Positionen im zentralen Mittelfeld schlagen. Und ja, ich glaube nach wie vor daran, dass Sami Khedira nächste Saison weiter für den VfB auflaufen wird. Ich hatte gestern ja schon auf das entsprechende Interview verlinkt, indem sich unser Ersatzkapitän sehr eindeutig pro VfB 2010/2011 geäussert hat. Und ich glaube ihm.

Sicher gehen wird hingegen Aliaksandr Hleb. Das hatte sich ja im Laufe der letzten Wochen und Monate recht klar abgezeichnet und wird von vielen sicherlich auch begrüßt werden. Klar ist sicherlich, dass er sich mit seinem Auftreten und seinen Aussagen keine großen Freunde gemacht hat, nichtsdestotrotz bin ich nach wie vor davon überzeugt, dass er für unser Offensivspiel sehr wichtig war bzw. ist, wie ich ja schon mal hier analysiert habe.
So als Gesamtpaket, denke ich aber, dass es besser ist wenn man ab dem Sommer wieder getrennte Wege geht, da er unter dem Strich für das was er gezeigt hat und wie er sich dem Team gegenüber verhalten hat, einfach zu teuer ist.

Und wenn ich mir so insgesamt das Personal ansehe, wie es sich derzeit darstellt, dann lasse ich mich an dieser Stelle dazu verleiten, eine Prognose rauszuhauen:
Sollte Khedira nicht doch noch wechseln, dann wird es im Mittelfeld in diesem Sommer keine weitere Neuverpflichtung neben Christian Gentner mehr geben!

Es sei denn: Christian Gross entscheided sich im kommenden Jahr ein anderes System zu spielen und auf 4-3-3  umzustellen, mit Pogrebnyak als Target Player und zwei schnellen Offensivspielern auf Außen, sowie einer Kombination aus Gentner, Khedira und Kuzmanovic im Mittelfeld.

In diesem Fall würde es vermutlich Sinn machen, als Alternative zu Hilbert noch einen Mann für die linke Aussenbahn zu holen, den man so gesehen auch als Mittelfeldspieler einstufen könnte.

[Vergessen sollte man natürlich nicht, dass man mit Rudy für zentral oder rechts, Funk für zentral, Walch für offensiv, Didavi für links, sowie Schwarz für rechts oder zentral noch diverse Youngsters als Optionen hat.]

Ob Systemumstellung oder nicht, es sollte auf jeden Fall klar sein, dass es auf jeden Fall im Sturm einen Transfer geben muss, in diesem Sommer. In den Augen vieler Fans (und im Grunde auch meiner), war der Sturm diese Saison ohnehin schon zu dünn besetzt mit gerade einmal drei Stürmern für zwei Positionen, die mit viel gutem Willen wirklich höheres Niveau vorweisen können, sowie ein bis zwei Talenten in der Hinterhand.

Nun wird im Sommer mit Cacau auch noch der in dieser Saison bislang erfolgreichste Torschütze wegfallen, wodurch die Personaldecke im Angriff dann doch ein wenig besorgniserregend wirkt.

Klar ist aus meiner Sicht, dass Ciprian Marica auch in der kommenden Saison bleiben wird und ein weiteres Jahr die Gelegenheit bekommen wird, endlich zu rechtfertigen, warum er damals so verdammt viel Geld gekostet hat.
Bei Pavel Pogrebnyak kann ich es ehrlich gesagt relativ schwer einschätzen, da ihn doch verhältnismäßig viele Wechselgerüchte über weite Teile dieser Saison begleitet haben. Aber nüchtern betrachtet ist es eigentlich Quatsch, dass ich ihn in die „Fraglich“-Kategorie eingestuft habe, denn ich kann mir eigentlich nicht vorstellen, dass die Vereinsführung gleich zwei von drei Stürmern in diesem Sommer ziehen lassen würde. So gesehen könnte ich ihn vermutlich doch eher in die „Bleibt“-Kategorie umsortieren, zumal ich doch einige Hoffnungen in ihn für nächstes Jahr setze, da ich mir relativ sicher bin, dass er dann ein 10+-Tore-Stürmer sein wird.

Wer nun kommen wird?

Da habe ich natürlich keine Ahnung und vor allem auch keine große Lust, jetzt Namedropping zu betreiben (was natürlich niemanden hier hindern soll, Tipps/Wünsche/Vermutungen in den Kommentaren rauszuhauen).

Aber zumindest möchte ich zum Abschluss noch mal kurz die Liste der Positionen zusammenfassen, von denen ich denke, dass wir sie brauchen und dass sie realistisch auch passieren werden:

  • ein Ersatztorhüter mit Erfahrung
  • ein rechter Verteidiger (sofern Träsch nicht wieder nach hinten rückt)
  • ein Stürmer (bevorzugt mit eingebauter Knipsergarantie)

Je nach dem, wie die anderen Personalien laufen könnten zusätzlich natürlich weitere Transfers notwendig werden, wie ich ja in diesem und dem vergangenen Text schon dargestellt habe.
Und natürlich noch die Frage, ob man noch einen weiteren Spieler für das linke offensive Mittelfeld benötigt.

Gedanken, Kritik und Widerspruch sind natürlich in den Kommentaren wie immer sehr willkommen.

Frohe Ostern!

Der Trainer hat immer recht.

8 Feb

Der Trainer hat immer recht. Der Trainer hat immer recht. Der Trainer hat immer recht. Der Trainer hat immer recht. Der Trainer hat immer recht. Der Trainer hat immer recht. Der Trainer hat immer recht. Der Trainer hat immer recht. Der Trainer hat immer recht. Der Trainer hat immer recht. Der Trainer hat immer recht. Der Trainer hat immer recht. Der Trainer hat immer recht. Der Trainer hat immer recht. Der Trainer hat immer recht. Der Trainer hat immer recht. Der Trainer hat immer recht. Der Trainer hat immer recht. Der Trainer hat immer recht. Der Trainer hat immer recht. Der Trainer hat immer recht. Der Trainer hat immer recht. Der Trainer hat immer recht. Der Trainer hat immer recht. Der Trainer hat immer recht. Der Trainer hat immer recht. Der Trainer hat immer recht. Der Trainer hat immer recht. Der Trainer hat immer recht. Der Trainer hat immer recht. Der Trainer hat immer recht. Der Trainer hat immer recht. Der Trainer hat immer recht. Der Trainer hat immer recht. Der Trainer hat immer recht. Der Trainer hat immer recht. Der Trainer hat immer recht. Der Trainer hat immer recht. Der Trainer hat immer recht. Der Trainer hat immer recht. Der Trainer hat immer recht. Der Trainer hat immer recht. Der Trainer hat immer recht. Der Trainer hat immer recht.
Der Trainer hat immer recht – zumindest wenn gewonnen wird.

Zugegeben, das ist jetzt gerade ganz schamlos vom geschätzten Kollegen Kamke abgekupfert – aber der Satz war nun mal das, was ich so etwa ab der 50. Minute, sozusagen als Mantra, ständig vor mich hermurmelte. In besagter Minute entschied sich nämlich unser Trainer Gross dazu, den kurz zuvor gelbverwarnten Stürmer Marica herauszunehmen und gegen den Mittelfeldspieler Kuzmanovic zu ersetzen. Die schon in den vorangegangenen 50 Minuten eher übersichtlichen Offensivbemühungen wurden dann im Zuge dieser Systemumstellung vom etablierten und gewohnten 4-4-2 auf das eher selten gespielte 4-5-1 leider noch weiter heruntergefahren, was an sich nicht so dramatisch wäre – aber aus meiner Sicht ziemlich unnötig und auch etwas fahrlässig bei einer Führung mit lediglich einem Tor.

Und auch wenn ich eigentlich gestern von Beginn an ein ziemlich gutes Gefühl hatte, was ein erfolgreiches Abschneiden beim Topspiel anging, so behagte mir diese aufreizende Passivität über weite Strecken des Spiels doch überhaupt nicht. Keine Ahnung, ob das von Gross so angeordnet war, um einfach mal den Gegner kommen zu lassen und Wert auf ein kräfteschonenderes Spiel zu legen…

Wenn dem tatsächlich so ist, dann darf ich, genauso wie über die probierte Systemumstellung, natürlich eigentlich nicht meckern, schließlich habe ich vergangene Woche für genau dieses Duell mit dem Tabellensiebzehnten noch Experimente mit der Mannschaftsaufstellung gefordert!

Jetzt zu sagen, dass das mit der Umstellung auf 4-5-1 Bockmist gewesen sei, wäre daher natürlich vollkommen unangebracht – auch wenn es nicht die Veränderung im Team war, auf die ich ein wenig spekuliert hätte. Nämlich Celozzi rauszunehmen (was er gestern durch seine Defensivleistung ja auch durchaus gerechtfertigt hätte), Träsch auf die RV-Position zu verschieben und Kuzmanovic neben Khedira zu setzen.

Aber Gross hatte mal wieder anderes im Sinn und zog Khedira in eine etwas offensivere Position zentral im Mittelfeld, während Kuzmanovic auf die Position des temporären Kapitäns in der Doppelsechs neben Träch ging, so dass das Ganze dann folgendermaßen aussah:

———-Träsch———Kuzmanovic———
—-Gebhart——-Khedira——–Hleb——-
——————Pogrebnyak——————-

[Nach der obligatorischen Auswechlung Hlebs um die 60. Minute rum, übernahm dessen Position dann Roberto Hilbert]

Meine Vermutung ist ja, dass die 4-5-1-Variante vom gestrigen Spiel ein Vorgriff auf zumindest eine Option ist, die Gross für das Duell gegen Barcelona im Kopf hat.  In Fankreisen wurde eine solche Systemänderung schon häufiger vermutet für das CL-Spiel, und nach der gestrigen Umstellung glaube ich sogar, dass das tatsächlich vom Trainerteam ernsthaft in Erwägung gezogen wird.
Gut finden tue ich das allerdings nicht wirklich, da ich der Meinung bin, dass man sich -selbst bei der besten Mannschaft des Planeten- vorwiegend nach den eigenen Stärken richten sollte und nicht nach denen des Gegners. Und wir sind nun mal stark und erfahren im 4-4-2.
Aber was weiss ich schon?

Da das Champions League-Spiel aber erst einmal noch eine Woche Zukunftsmusik ist, lassen wir das erst einmal beiseite und schauen uns noch ein paar Lehren aus dem gestrigen Spiel an.

Heraus ragte natürlich Khedira, der sich auch auf der offensiveren Position nicht unwohl zu fühlen scheint, mit seinen beiden Assists und auch Tasci machte in meinen Augen eine ziemlich gute Partie.
Zu den auffälligeren Akteuren gehörten zudem natürlich auch die beiden Torschützen Hilbert, der einen wieder mal sehr engagierten Eindruck nach seiner Einwechslung hinterließ, und natürlich Timo Gebhart.

Ach, Gebhart… Ich glaube er zählt zu diesem Typ Spieler, den Du nur dann halbwegs ertragen kannst, wenn er in Deiner eigenen Mannschaft spielt. Also jemand wie van Bommel beim FCB, Jarolim beim HSV, oder passender noch: wie früher Christian Tiffert bei uns.
Ich kann mich hier nur wiederholen und erneut meinen Wunsch ausdrücken, dass er diese unsäglichen Schmutzigkeiten aus seinem Spiel rausbekommt – aber solange er dabei zumindest regelmäßig gute Offensivaktionen bringt, wie es gestern der Fall war, kann man natürlich als Fan wenig meckern.

Dass Celozzi gegen Nürnberg vor allem defensiv einen eher gebrauchten Tag erwischt hat, hatte ich ja schon erwähnt – zumindest aber offensiv konnte er auch wieder ein paar Akzente sitzen. Während sein Stellungsspiel nach wie vor ausbaufähig ist, scheint sich da aber zumindest die Abstimmung mit Gebhart so allmählich einzuspielen.
Sein Counterpart auf der linken Seite Molinaro, war quasi das Gegenstück: Defensiv sehr stabil, aber diesmal sehr beschränkt im Vorwärtsdrang. War aber auf jeden Fall sehr schön zu sehen, dass auf dieser Seite mal so überhaupt nix angebrannt ist.

Dass die linke Seite allerdings über weite Strecken auch offensiv nicht viel passierte, war natürlich ganz und gar nicht schön. Dort war Hleb einmal mehr eher ein Schatten vergangener Jahre und es kam eben erst Belebung auf diesen Flügel, als Gross Hilbert einwechselte.

Eine Serie ist leider gestern doch gerissen: Zum ersten Mal seit Gross das Ruder übernommen hat, wurde kein einziges Stürmertor erzielt, da sowohl Marica (bis zur 50.) als auch Pogrebnyak, der spätere Alleinunterhalter, leider darunter litten, dass das Offensivspiel insgesamt nicht sonderlich rund lief und bei den wenigen Gelegenheiten, die sie bekamen, eher glücklos agierten. Solange man trotzdem gewinnt, lässt sich das natürlich locker verschmerzen.

Wichtig war der Last Minute-Sieg natürlich allemal – schließlich sind derzeit eigentlich ausschließlich Siege notwendig, um noch irgendwas in Richtung oben unternehmen zu können. Zum Einen weil der Rückstand nach oben natürlich noch ziemlich groß ist (wenngleich er in den 4 Spielen der Rückrunde schon von 14 auf 8 geschmolzen ist). Zum Anderen aber eben auch, weil die Abteilung „Mittelfeld“ der Bundesliga derzeit extremst gedrängt ist: Nach hinten liegen innerhalb von 3 Punkten Abstand drei andere Teams, nach vorne sind es in diesem Bereich sogar derer vier! Dementsprechend kann es sehr schnell wieder in beide Richtungen gehen – lediglich der Abstiegskampf sollte mit nun 11 Punkten Vorsprung mittlerweile endgültig zu den Akten gelegt werden können.
Nächste Woche Samstag geht es dann im Heimspiel gegen Hamburg, die jetzt zwar drei Spiele in Folge nicht gewinnen konnten, aber gegen uns dann vermutlich sowohl van Nistelroy als auch Ze Roberto mit an Bord haben werden. Keine ganz leichte Aufgabe, aber wenn man eben was reissen will nach oben, dann ist hier ein Sieg eigentlich ein Muss, da man so den Rückstand auf Platz 5 schon auf nur noch 5 Punkte reduzieren könnten. Und dann würde auch ich vielleicht dran glauben, dass diese Saison doch noch etwas mehr geht, als nur um Rang 6 zu kämpfen…

Eine Leistungssteigerung wird dafür natürlich allemal vonnöten sein. Aber von den Quervergleichen halte ich ohnehin nicht ganz so viel.

Hinrunden-Rückrunden-Vergleich: +7 Punkte, +7 Tore

Rückrunde – Glückrunde

17 Jan

Nachdem heinzkamke schon mit einer gewohnt fundierten Analyse im Rahmen von dogfoods Rückrundenvorschau selbige in der letzten Woche quasi eingeläutet hat, ging es für den VfB gestern auch endlich sportlich wieder los.

Und erfreulicherweise ist mit dem Rückrundenstart auch endlich wieder das lang vermisste sprichwörtliche „Quäntchen Glück“ zurückgekehrt, das uns in weiten Strecken der ersten Saisonhälfte abging. Klar, sehr viel war auch durch eigene Fehlleistungen begründet, aber manche Spiele, wie das Hinspiel gegen Wolfsburg hat man eben auch unglücklich bzw. unverdient verloren.

Am Samstagabend sah das dann aber eben anders aus, mit einem VfB der zwar Mitte der zweiten Halbzeit mal wackelte, dann aber doch im richtigen Moment das Glück des Tüchtigen hatte: Einmal den Pfosten auf seiner Seite und dann gelingt der entscheidende Treffer in einer Drangphase des Gegners.

Ich will jetzt hier nicht ins Träumen verfallen und jetzt schon wieder Chancen auf internationale Plätze ausrufen. Was ich aber ganz bestimmt glaube ist, dass wir nun in der Rückrunde mit einem zumindest kleinen Lauf rechnen dürfen und mit Sicherheit mit einer punktemäßig stärkeren Halbserie. Schließlich ist Fußball letzten Endes zu einem nicht unbedeutenden Teil Kopfsache und ich kann mir mehr als lebhaft vorstellen, dass sich mit den Erfolgen vor der Winterpause und dem größtenteils guten Auftritt gegen Wolfsburg und vor allem vor dem Hintergrund der VfB-Rückrunden der vergangenen Jahre eine positive Dynamik in der Mannschaft einstellen wird, die das Selbstvertrauen stärken wird. Zumal man jetzt mit Platz 12 so „gut“ steht wie seit dem siebten Spieltag nicht mehr und wenn auch die Hertha den Aufwärtstrend am nächsten Spieltag bestätigt, könnte man mit einem nicht komplett aus der Luft gegriffenen Sieg in Freiburg nächste Woche schon auf Platz 11 stehen.

Aber genug im Kaffeesatz gelesen und zurück zu den Fakten und damit zum gestrigen Spiel.

Mit Neuzugang Molinaro auf der Linksverteidigerposition, sowie Niedermeier als Ersatz für den verletzten Kapitän Delpierre gab es direkt zwei Veränderungen in der Abwehr des VfB, was sich zu Beginn dann auch direkt bemerkbar machte. Zwei, drei Mal zeigte man sich in den ersten Minuten nicht sonderlich gut sortiert, was in der dritten Minute direkt zu einer Großchance für die Wolfsburger führte, als Niedermeier und Hilbert sich mehr oder weniger gegenseitig über den Haufen rannten. Glücklicherweise ist allerdings auch Grafite derzeit nicht mit sonderlich viel Selbstvertrauen gesegnet und zudem war Ulreich direkt auf dem Posten. Ohnehin hat mir Ulreich insgesamt sehr gut gefallen. Während in der ersten Halbzeit nur wenig auf sein Tor kam, bekam er in der zweiten Hälfte doch einiges zu tun und sah eigentlich immer gut aus – mit Ausnahme einer Ecke. Dennoch vielversprechend.

Vielversprechend war zudem auch der Auftritt von Molinaro, der sich erstaunlich stark in das Offensivspiel des VfB auf der linken Seite einschaltete und dabei durchaus für einigen Wirbel sorgte. Das hätte ich nun nicht unbedingt erwartet nach diversen eher negativen Meinungen über Fußballkünste und Offensivdrang des Italieners. Zugegeben, einmal sah er gar nicht gut aus – als er gegen Ende des Spiels den Ball einmal dem Gegner vorlegte. Aber schieben wir das einfach mal auf Pech (und nicht auf ein grundsätzliches Defizit).
Generell machte er nämlich ziemlich viel Betrieb über links, gemeinsam mit einem ordentlich spielenden Hleb und bildete so insgesamt in der ersten Hälfte eine wirklich wirkungsvolle Waffe, zumal auch Hilbert über rechts sehr agil wirkte und viel Gefahr erzeugte. Da auch durch die Mitte abwechselnd Khedira und auch der überraschend als defensivere Alternative für Kuz im DM aufgebotene Träsch (saustark!) immer wieder nach vorne stießen, bekam das Offensivspiel des VfB einen in dieser Saison selten gesehenen Variantenreichtum. Das sah über weite Strecken wirklich beeindruckend gut aus, krankte letzten Endes aber wieder einmal am schon chronisch gewordenen Problem des VfB: Der Chancenauswertung.

Geht man aus der ersten Halbzeit nicht nur mit einem 1:0 heraus, dann wäre es wohl nicht mehr zu einer derartigen Zitterpartie Mitte der zweiten Hälfte gekommen – und ein 2 oder gar 3-Tore-Vorsprung wäre durchaus möglich gewesen, wenn man die hochkarätigen Chancen von Hilbert (der dann letztlich doch traf, was mich sehr freute), Niedermeier und vor allem Pogrebnyak betrachtet. Letzterer zeigte sich aber zumindest wieder äusserst engangiert und mit einer enormen Einsatzbereitschaft, die dann letztlich auch mit seinem Tor zum zwischenzeitlichen 2:0 belohnt wurde. Ich glaube, selbst wenn er kein Knipser werden sollte, werden wir an unserem Pogrebnytank zumindest noch sehr viel Freude haben. Mit dem Kampfeswillen wird er mit Sicherheit am Ende zweistellig werden in seiner Torausbeute.

Auch sein Sturmpartner zeichnete sich am Samstag durch hohe Laufbereitschaft aus, aber eben auch die bekannte Glücklosigkeit. Immerhin lief über ihn der Angriff, der zum 1:0 führte, wo er sich mit viel Willen durchwurschtelte und den Ball gegen drei Gegenspieler behauptete und dennoch die Flanke in die Mitte brachte.

In der zweiten Hälfte konnte sich der VfL Wolfsburg dann doch etwas vom Druck des VfB befreien und fand mit zunehmender Spieldauer mehr zu ihrem Spiel, weil auch unsere Jungs etwas nachließen und nicht mehr ganz so viel Laufaufwand betreiben konnten. Nichtsdestotrotz gelang aber dennoch das 2:0 nach einem Freistoß vom für Hleb eingewechselten Kuzmanovic (der dann auf dem rechten Flügel spielte) in der 58. Minute.

Mit einem Traumtor von Dzeko waren die Wolfsburger dann aber sieben Minuten später schon wieder dran und da schien es sich dann zu rächen, dass in der ersten Hälfte viel Chancen liegengelassen wurden. Denn auf einmal begann wieder ein altbekanntes Zittern innerhalb der VfB-Reihen. Und während bei den Wolfsburgern auf einmal wieder die Zuspiele klappten, die vorher nicht gelangen, konnten unsere Jungs die enge Defensivarbeit nicht mehr aufrecht erhalten, so dass man phasenweise schwer ins Wanken geriet und sich bei Ulreich, dem Pfosten und der Pechsträhne der Wolfsburger Offensivkräfte bedanken konnte, dass nichts Schlimmeres passierte.

Mit dem Wechsel von Gebhart für Hilbert, der sich in Halbzeit eins extrem aufgerieben hatte, nahm Gross dann einen aus meiner Sicht richtigen Wechsel vor, da Gebhart mit seiner Schnelligkeit und Dribbelstärke ein wirklich guter Konterspieler ist, und sich gut dafür geeignet, um ein bisschen für Entlastung zu sorgen. In der 87. Minute sollte sich das dann sogar in Form eines Tors auszahlen, dass dann endgültig für die Entscheidung sorgte. So sehr es mich für ihn freute, hat er dann ärgerlicherweise das direkt zum Anlass genommen in einer vergleichbaren Situation wenige Augenblicke später wieder selbst die Entscheidung zu suchen, statt den diesmal besser postierten Nebenmann zu suchen. Da muss er einfach noch lernen!

Dennoch: Ich bin erst einmal rundum zufrieden. Trotz Schwächephase, trotz mangelnder Chancenverwertung, trotz einiger Schnitzer.

Denn insgesamt stimmte die Offensiv- wie die Defensivleistung und vor allem Einsatzwille und Laufbereitschaft, so dass es Anlass zur Hoffnung für den weiteren Saisonverlauf gibt. Mit einer vergleichbaren Leistung sollte, nein, muss der Sieg gegen Freiburg eigentlich Pflicht sein! Hoffen wir, dass dies auch so kommt, schließlich ist Fußball nun mal keine Mathematik.

Der Hinrunden-Rückrundenvergleich: +3 Punkte, +4 Tore

PS: Ein kleiner Wermutstropfen ist auf jeden Fall die Gehirnerschütterung, die sich Sven Ulreich gestern zugezogen hat und die aller Voraussicht nach dazu führen wird, dass er nicht gegen Freiburg spielen wird. Hätte es sehr gerne gesehen, dass er sich auch im dritten Spiel ohne Lehmann als potentieller Nachfolger empfehlen kann. So aber wird nun wohl Stolz seine Chance bekommen – was uns auch leider nicht entscheidend in Sachen Lehmann-Nachfolge weiterbringen wird.