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VfB Kaderplanung – Saison 2010/11 (Teil 2)

1 Apr

Wie angekündigt kommt nun heute abend der zweite Teil meiner kleinen Vorausschau auf die Kaderplanung für kommende Saison mit den entsprechenden Gedanken zur anstehenden Transferperiode.

Nachdem ich mich gestern vorwiegend mit Torwartposition und Abwehr auseinandergesetzt habe, werde ich mich heute etwas ausführlicher mit Mittelfeld und Sturm befassen – wenngleich natürlich vor allem in den Kommentaren von gestern schon viel über die Sturmposition geredet wurde, bedingt durch Cacaus gestrige Ankündigung den Verein in diesem Sommer zu verlassen.

Aber zuerst noch einmal die Übersicht über die Vertragssituationen mit einer kleinen Einschätzung, wer sicher beim VfB bleiben wird und wer nicht. Ich möchte an dieser Stelle auch nochmal explizit festhalten, dass die folgende Einstufung kein Spiegelbild meiner persönlichen Meinung ist, wer gehen und wer bleiben soll.


Bleibt Fraglich Geht

TOR Ulreich (2011) Stolz (2012) Lehmann (Karriereende)

ABWEHR Niedermeier (2014) Boulahrouz (2012) Osorio (Vertragsende)

Boka (2012) Tasci (2014)

Delpierre (2012) Molinaro (2010)

Celozzi (2012)

MITTELFELD Didavi (2012) Hilbert (2010) Hleb (Leihende)

Funk (2012) Mandjeck (2011)

Gebhart (2013) Elson (2011)

Gentner (2014)

Khedira (2011)

Kuzmanovic (2013)

Lanig (2011)

Rudy (2012)

Schwarz (2011)

Träsch (2012)

Walch (2011)

STURM Marica (2012) Pogrebnyak (2012) Cacau (Vertragsende)

Schieber (2012)

Riedle (2011)

Vielleicht fällt es dem einen oder anderen auf, im Vergleich zur Tabelle von gestern, stehen dieses Mal noch zwei weitere Namen drin, die ich dort ursprünglich vergessen hatte: Georges Mandjeck und Elson, die beiden Spieler, die derzeit vom VfB an andere Vereine verliehen sind und im Sommer zurückkehren müssten.

Also, eigentlich. Denn da gibt es natürlich diverse Variablen, die es zu klären gilt: Will der VfB den Spieler zurückhaben? Will der Spieler zurückkehren? Was wollen FCK und Hannover?

Bei Georges Mandjeck vermute ich mal, dass die Tendenz relativ deutlich Richtung Abschied gehen dürfte. Zum einen hat er sich in Kaiserslautern sehr gut etabliert mit mittlerweile 26 Saisoneinsätzen, zumeist über 90 Minuten. Zum anderen spielt er eben auf einer Position, die beim VfB wohl am stärksten besetzt ist. Es würde mich daher nicht überraschen, wenn er im Sommer endgültig nach Hannover Kaiserslautern gehen würde.

Bei Elsón ist die Gemengelage sicherlich etwas komplizierter. Anläßlich der feststehenden Leihe in dieser Winterpause hatte ich hier im Blog ja schon mal meine Meinung zu ihm dargelegt, die weitaus weniger uneingeschränkt positiv ist, als es bei zahlreichen anderen VfB-Fans der Fall ist. Und so richtig hat er mich bisher auch in Hannover nicht davon überzeugen können, dass er tatsächlich die Verstärkung wäre, die sich so einige von ihm erhoffen.
Zwar hat auch er sich bei seinem Leihverein etablieren können, aber er glänzte bislang auch nicht derart, als dass er sich wirklich aufzwingen würde. Das viel Schwerwiegendere Problem ist aber, dass es Elsons Position im zentralen Mittelfeld eigentlich gar nicht im Stuttgarter System gibt. Da aber zudem Hannover vermutlich den Gang in die zweite Liga antreten wird, bin ich wirklich sehr gespannt, was mit Elson passieren wird. Eine Prognose wage ich hier nicht abzugeben.

Eine weitere recht spannende Personalie dürfte Roberto Hilbert werden. Sein Vertrag läuft zum 30. Juni diesen Jahres aus und bislang ist über weiter fortgeschrittene Vertragsverhandlungen meines Wissens noch nicht wirklich etwas bekannt geworden. Ich sag mal, ich würde mich über eine Vertragsverlängerung freuen, da er eigentlich eine gute Option für die Aussen ist, rechts wie links. Ich weiss, er bringt uns Fans durchaus gerne mal zu Verzweiflung, aber er hat das Potential ein sehr guter Bundesligaspieler zu sein.

Es stellt sich natürlich auch hier mal wieder die Frage, ob er weiter Lust hat, eher nur zweite Geige zu spielen, da Gebhart auf der rechten Seite die Nase vorn hat, und auf links vermutlich Neueinkauf Gentner gesetzt sein dürfte. So dieser denn für die linke Aussenbahn gedacht ist.

Ohnehin wird es mit dem Personal sehr spannend sein, wie sich das System im Mittelfeld in der kommenden Saison darstellen wird. Mit Khedira, Kuzmanovic, Träsch, Gentner und Lanig, sowie Youngster Patrick Funk, wird man gleich 6 Leute haben, die sich um eigentlich 2 Positionen im zentralen Mittelfeld schlagen. Und ja, ich glaube nach wie vor daran, dass Sami Khedira nächste Saison weiter für den VfB auflaufen wird. Ich hatte gestern ja schon auf das entsprechende Interview verlinkt, indem sich unser Ersatzkapitän sehr eindeutig pro VfB 2010/2011 geäussert hat. Und ich glaube ihm.

Sicher gehen wird hingegen Aliaksandr Hleb. Das hatte sich ja im Laufe der letzten Wochen und Monate recht klar abgezeichnet und wird von vielen sicherlich auch begrüßt werden. Klar ist sicherlich, dass er sich mit seinem Auftreten und seinen Aussagen keine großen Freunde gemacht hat, nichtsdestotrotz bin ich nach wie vor davon überzeugt, dass er für unser Offensivspiel sehr wichtig war bzw. ist, wie ich ja schon mal hier analysiert habe.
So als Gesamtpaket, denke ich aber, dass es besser ist wenn man ab dem Sommer wieder getrennte Wege geht, da er unter dem Strich für das was er gezeigt hat und wie er sich dem Team gegenüber verhalten hat, einfach zu teuer ist.

Und wenn ich mir so insgesamt das Personal ansehe, wie es sich derzeit darstellt, dann lasse ich mich an dieser Stelle dazu verleiten, eine Prognose rauszuhauen:
Sollte Khedira nicht doch noch wechseln, dann wird es im Mittelfeld in diesem Sommer keine weitere Neuverpflichtung neben Christian Gentner mehr geben!

Es sei denn: Christian Gross entscheided sich im kommenden Jahr ein anderes System zu spielen und auf 4-3-3  umzustellen, mit Pogrebnyak als Target Player und zwei schnellen Offensivspielern auf Außen, sowie einer Kombination aus Gentner, Khedira und Kuzmanovic im Mittelfeld.

In diesem Fall würde es vermutlich Sinn machen, als Alternative zu Hilbert noch einen Mann für die linke Aussenbahn zu holen, den man so gesehen auch als Mittelfeldspieler einstufen könnte.

[Vergessen sollte man natürlich nicht, dass man mit Rudy für zentral oder rechts, Funk für zentral, Walch für offensiv, Didavi für links, sowie Schwarz für rechts oder zentral noch diverse Youngsters als Optionen hat.]

Ob Systemumstellung oder nicht, es sollte auf jeden Fall klar sein, dass es auf jeden Fall im Sturm einen Transfer geben muss, in diesem Sommer. In den Augen vieler Fans (und im Grunde auch meiner), war der Sturm diese Saison ohnehin schon zu dünn besetzt mit gerade einmal drei Stürmern für zwei Positionen, die mit viel gutem Willen wirklich höheres Niveau vorweisen können, sowie ein bis zwei Talenten in der Hinterhand.

Nun wird im Sommer mit Cacau auch noch der in dieser Saison bislang erfolgreichste Torschütze wegfallen, wodurch die Personaldecke im Angriff dann doch ein wenig besorgniserregend wirkt.

Klar ist aus meiner Sicht, dass Ciprian Marica auch in der kommenden Saison bleiben wird und ein weiteres Jahr die Gelegenheit bekommen wird, endlich zu rechtfertigen, warum er damals so verdammt viel Geld gekostet hat.
Bei Pavel Pogrebnyak kann ich es ehrlich gesagt relativ schwer einschätzen, da ihn doch verhältnismäßig viele Wechselgerüchte über weite Teile dieser Saison begleitet haben. Aber nüchtern betrachtet ist es eigentlich Quatsch, dass ich ihn in die „Fraglich“-Kategorie eingestuft habe, denn ich kann mir eigentlich nicht vorstellen, dass die Vereinsführung gleich zwei von drei Stürmern in diesem Sommer ziehen lassen würde. So gesehen könnte ich ihn vermutlich doch eher in die „Bleibt“-Kategorie umsortieren, zumal ich doch einige Hoffnungen in ihn für nächstes Jahr setze, da ich mir relativ sicher bin, dass er dann ein 10+-Tore-Stürmer sein wird.

Wer nun kommen wird?

Da habe ich natürlich keine Ahnung und vor allem auch keine große Lust, jetzt Namedropping zu betreiben (was natürlich niemanden hier hindern soll, Tipps/Wünsche/Vermutungen in den Kommentaren rauszuhauen).

Aber zumindest möchte ich zum Abschluss noch mal kurz die Liste der Positionen zusammenfassen, von denen ich denke, dass wir sie brauchen und dass sie realistisch auch passieren werden:

  • ein Ersatztorhüter mit Erfahrung
  • ein rechter Verteidiger (sofern Träsch nicht wieder nach hinten rückt)
  • ein Stürmer (bevorzugt mit eingebauter Knipsergarantie)

Je nach dem, wie die anderen Personalien laufen könnten zusätzlich natürlich weitere Transfers notwendig werden, wie ich ja in diesem und dem vergangenen Text schon dargestellt habe.
Und natürlich noch die Frage, ob man noch einen weiteren Spieler für das linke offensive Mittelfeld benötigt.

Gedanken, Kritik und Widerspruch sind natürlich in den Kommentaren wie immer sehr willkommen.

Frohe Ostern!

Bundesliga 09/10, ST12: Borussia Mönchengladbach.

9 Nov

Tja, eigentlich wollte ich mich heute einfach mal kurzfassen mit meinem Text und als Aufhänger die Ruhe, das Schweigen auf Seiten der bloggenden VfB-Fans nehmen. Da es kein Heimspiel war, gibt es weder von Alexis (my life….) noch von Dusan im Fanpod (okay, bei ihm mit Abstrichen vom Spielort abhängig) eine Äusserung. Bei den Ballzauberern hat die Taktung der Beiträge leider stark nachgelassen, beim VfB Stuttgart Fanblog gibt es seit weit über einem Monat nichts mehr zu lesen, beim VfB Stuttgart Blog hat die Motivation scheinbar schon nach dem zweiten Spieltag wieder aufgehört. Das Schweigen im virtuellen Wäldle wollte ich dann schön als Spiegel meiner eigenen aktuellen Ratlosigkeit in Bezug auf den VfB verwenden.

Und dann kommt da einfach der heinzkamke daher und bloggt, aus dem gleichen „Schuldgefühl“ gegenüber seinen Lesern wie ich, ein bisschen sinnfrei durch die Gegend und macht mir dadurch meinen Aufhänger teilweise kaputt.

Aber gut, er hat nicht mal das Spiel gesehen, während ich zumindest die Nachmittagskonferenz am Samstag mitverfolgt habe. Allein, so richtig viel hilft mir das jetzt analysetechnisch auch nicht weiter, denn ehrlich gesagt bin ich ein wenig ratlos. Klar, die Unentschieden gegen Bayern und speziell gegen Sevilla mit der starken zweiten Hälfte hatten mir schon etwas Zuversicht gegeben und meine ohnehin diffuse Hoffnung auf einen baldigen Umschwung etwas genährt.

Kaum richtet man aber den Kopf auf, setzt es direkt einen fiesen Schlag in den Nacken, in Form eines ernüchternden, kühlen, schlappen 0:0 beim Abstiegskonkurrenten Mönchengladbach, so dass man wieder da steht wie doof und keine Ahnung hat, was man von dieser Truppe und seinen Machern halten soll.

Vorletzte Woche, im Zuge der großen Diskussionen um eine Weiterbeschäftigung Babbels, wurde mehrfach (u.a. von dogfood und auch im ansonsten unsäglichen DSF BayernDoppelpass) ein Vergleich zum HSV vor zwei Jahren mit der letzten Halbserie unter Trainer Thomas Doll gezogen. Auch wenn ich diesem nicht ganz zustimmen mag, da Babbel nicht wie ein Dampfplauderer à la Doll wirkt und dementsprechend nicht unbedingt die Gefahr läuft, durch wöchentliche Ausbrüche zu einer Karikatur seiner selbst und damit unglaubwürdig vor den Spielern zu werden, so gibt es mit Sicherheit ein paar Parallelen, die nicht unbedingt bestreiten kann. Schließlich hält auch hier ein Verein an einem beim Publikum beliebten Trainer trotz Krise weiter fest. Zudem verkennt man bei beiden, eigentlich ambitionierten Vereinen wohl die Gefahr, dass man tatsächlich in einen Abstiegsstrudel geraten könnte (denn, zugegeben, das ist für mich selbst auch immer noch keine Option, die ich so richtig ernst nehme). Immerhin, auf den letzten Tabellenplatz werden wir nicht abrutschen – gibt ja schließlich noch die Hertha…

Hinzu kommt mittlerweile allerdings noch ein weiterer Faktor, denn ähnlich wie bei den Hamburgern damals fallen nun auch bei uns nach und nach mehr Stammspieler verletzt aus. Zumindest in dieser Hinsicht kommt die Länderspielpause wohl ganz gelegen, da so zumindest die Chancen steigen, dass wenigstens Cacau beim nächsten Spiel (übrigens gegen besagte Hertha) wieder einsatzbereit ist.

Denn ganz klar, im Sturm drückt derzeit der Schuh. In den letzten 9 Pflichtspielen, die allesamt sieglos endeten, wurden gerade einmal jämmerliche 4 Törchen erzielt, was natürlich alles andere als eine Bilanz ist, die Anlass für höhere Träume geben kann. Auch im Spiel gegen die Borussen vom Niederrhein war dieses Problem wieder mehr als offensichtlich. Traut man der Statistik von bundesliga.de, dann wurden im Laufe der Begegnung vom VfB insgesamt 19 Torschüsse abgegeben, lediglich ein einziger fand den Weg auf das Tor – ein weiterer Versuch ging an den Pfosten. Alle anderen Bestrebungen verpufften wirkungslos und gingen rechts, links oder oben vorbei, so dass Bailly herzlich wenig echte Arbeit zu erledigen hatte (ganz im Gegensatz zum Polarisator Lehmann auf der Gegenseite, der sich mit einer exzellenten Leistung selbst zum 40. Geburtstag beschenkte und damit zumindest den einen Punkt sicherte).

Schaut man weiter auf die bundesliga.de-Statistiken dann fällt noch ein weiterer Aspekt auf, der vielleicht einen Anhaltspunkt liefert, warum es im VfB-Offensivspiel weiterhin krankt: 97 Spielzüge (und damit rund 40%) der Schwaben gingen durch die Mitte – und das ist traditionell eher keine so gute Idee. Schließlich sind, zumindest vom Gefühl her, Aktionen über die Aussen doch etwas erfolgversprechender. Die Frage ist halt, woher die Impulse über Aussen momentan kommen sollen. Bis auf den, von mir sonst oft gescholtenen, Boka passiert dort leider herzlich wenig, genauso wie ganz generell einfach keine klare Struktur ins Offensivspiel des VfB gelangt ist bisher. Ich muss auch zugeben, dass ich kein großer Freund des Tannenbaums bin, der zuletzt strategiemäßig vom Trainerteam präferiert wurde. Ich würde mir doch wünschen, dass man in zwei Wochen, gerade gegen die jämmerlichen Berliner wieder zu einem System mit zwei Spitzen zurückkehrt, bevorzugt mit einem Duo Cacau und Schieber, der wieder mal eine engagierte Leistung gezeigt hat.

Ob das wirklich der beste Weg ist? Keine Ahnung, was weiß ich schon? Rein gefühlsmäßig, denke ich aber, dass wir bei der aktuellen Torflaute nicht mit nur einer Spitze spielen sollten.

Letzten Endes aber auch wieder völlig wurscht. Wichtig ist, dass wir mal wieder mehr als ein Tor schießen und ich nicht dauernd Dinge sagen muss, wie:
„Immerhin verlieren wir solche Spiele wie jetzt gegen Gladbach nicht, sondern holen zumindest einen Punkt.“

Aber gut, das ist halt dann leider auch das Positivste momentan. Dass wir eben im Gegensatz zum Saisonauftakt die schwachen Spiele nicht durch Unachtsamkeiten in der Defensive, die zu unnötigen Gegentoren führen, verlieren, sondern zumindest einen Punkt holen.

Ach, ihr seht schon, ich dreh mich hier im Kreise und komme doch zu keinem guten Ergebnis.

Daher folge ich einfach mal dem Kollegen Kamke und ende ebenfalls mit einem kleinen Video, allerdings einem Song – der so etwas ist, wie mein Lebensmotto und auch zur aktuellen Situation mehr als perfekt passt.
Wie der Kölner sagt: Et hätt noch immer jot jejange…
Oder wie Tom Petty sagt:

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