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Wendepunkt?

25 Nov

Ganz klar, im Fußball sind Tore das Salz in der Suppe.

Am 26. September erzielte der VfB Stuttgart derer drei und gewann das Spiel in Frankfurt.
Gestern, am 24. November, erzielte der VfB zwei Tore in Glasgow und gewann das Spiel.

Zwischen diesen beiden Siegen lagen zwei Monate mit insgesamt 10 Pflichtspieleinsätzen, in denen der VfB es jeweils nicht schaffte mehr als ein mickriges Törchen zu erzielen (4x sogar nicht mal das) und nahezu logischerweise auch keinen einzigen Sieg.

Was lernen wir daraus? Vermutlich dies: Schießt Du Tore, gewinnst Du Spiele.

So einfach ist Fußball. Wahrscheinlich.

Das Spiel in Glasgow lief dabei lustigerweise wieder mal so ab, wie es viele Spiele in der letzten Zeit. Stuttgart legt stark los, dominiert die erste halbe Stunde, baut dann etwas ab, lässt dem Gegner mehr Raum für gefährliche Chancen. Nur eben mit dem Unterschied, dass diesmal in Minute 16 die Flanke von Hleb zwar wieder mal vom Stürmer (Pogrebnyak) verstolpert wird, aber diesmal Sebastian RudyRudyRudyRudy dahinter steht und das Ding reinmacht. RudyRudyRudyRudy war es dann auch noch mal nach einer knappen Stunde, der die perfekte Flanke auf Kuzmanovic reinbrachte, der dann zum Endstand einköpfte und damit nun 3 der letzten vier Pflichtspieltore von uns erzielt hat – typischer Horst Heldt-Fehleinkauf halt.

Was bedeutet der Sieg nun? In erster Linie natürlich die Sicherheit, dass wir auch im Februar noch im internationalen Geschäft sein werden, da durch den Sieg der dritte Platz in der CL-Gruppe sicher ist. Ob es aber „nur“ Europa League oder doch weiterhin Champions League sein wird, das wird sich in zwei Wochen entscheiden, wenn es im finalen Gruppenspiel gegen Urziceni geht. Die haben leider ganz überraschend durch ein unfassbares Eigentor von Sevilla gewonnen (Wettbetrug anyone? just kidding…) – was allerdings nur ändert, dass ein Unentschieden eben diesmal nicht ausreicht, sondern gewonnen werden muss. Was andererseits halt aus psychologischer Sicht vielleicht nicht unbedingt schlechter ist. Wobei natürlich die Aufgabe gegen aller Voraussicht nach sehr tief stehende Rumänen nicht gerade so richtig leicht werden dürfte, denn da sind wir wieder beim Thema: Tore müssen her!

Der Sieg von gestern ist hoffentlich auch eine Art Initialzündung, die im Team für etwas positive Belebung sorgt. Schade ist natürlich, dass ausgerechnet Kuzmanovic aufgrund einer, laut kicker unberechtigten, Gelb-Roten im Duell mit Leverkusen fehlt, aber das ist dann natürlich auch die Chance für unseren eigentlichen Kapitän Hitzlsperger -heute nicht in der Startelf- zu zeigen, dass er nach wie vor wichtig fürs Team ist und seinen Platz verdient hat. Denn insgesamt hat die Mannschaft selbst mit dem von mir nicht präferierten Ein-Spitzen-System sehr gut funktionieret.

Lehmann steht ja sportlich sowieso ausserhalb jeglicher Diskussion und auch die Abwehr insgesamt scheint sich mittlerweile doch sehr gefangen zu haben – halbwegs egal in welcher Besetzung. Denn bei all der Kritik über die miese Chancenverwertung vorne, steht die Mannschaft defensiv in der Regel ziemlich gut und hat in den letzten sieben Begegnungen nie mehr als einen Gegentreffer kassiert.
Im Mittelfeld sollte sich nun Sebastian Rudy endgültig ins Team gespielt haben und damit vielleicht das Vakuum füllen, dass die seit zwei Jahren fehlende Form von Hilbert hinterlassen hat. Fehlende Form war auch lange ein Problem von Hleb in dieser Saison, der aber heute und auch am Samstag etwas ansteigende Tendenz hat erkennen lassen.

Eine positive Erscheinung war zudem Cacau, dem es scheinbar gut tat, etwas zurückgezogen zu spielen und so mehr Raum zu haben, so dass über ihn eine Vielzahl von Angriffen lief. Lediglich Pogrebnyak trübte das Gesamtbild leider etwas – wieder mal stets bemüht, aber wieder mal glücklos, wie Gomez im Nationalmannschaftstrikot…

Ich bin gespannt wie es weiter geht mit unser aller Lieblingstruppe.

Mehr aus Rumänien

27 Aug

Ich muss zugeben, dass ich wirklich ziemlich zufrieden bin, mit dem Ergebnis der Champions League Auslosung.

Das allerdings weit weniger aus dem Grund, weswegen nun allüberall von einem „Glückslos“ gesprochen wird, sondern was mir fast noch wichtiger war als die Zusammensetzung unserer Gruppe: Stuttgart spielt als alleinige deutsche Mannschaft in der Gruppenhälfte E-H, was bedeutet, dass wir uns dieses Jahr nicht mit Bayern oder Wolfsburg, um die Free TV-Übertragungen kabbeln müssen. Das finde ich schon mal sehr begrüßenswert!

Aber natürlich ist auch die Zusammensetzung unserer Gruppe durchaus positiv zu bewerten, denn es hätte, da wir in Topf 3 waren, ja weitaus heftiger kommen können als so:

FC Sevilla
Glasgow Rangers
VfB Stuttgart
Unirea Urziceni

Klar, Sevilla ist nicht so namhaft, wie manch anderer aus dem ersten Topf, aber dennoch sicherlich eine starke Mannschaft, wie wir ja erst in der vergangenen Saison im UEFA-Cup erfahren mussten, als es in der Gruppenphase ein klares 0:2 in Sevilla setzte. Immerhin gibt es so die Gelegenheit zur Revanche.

Und auch mit den Glasgow Rangers gibt es ein Wiedersehen, denn in der schottischen Hauptstadt begann die Pleitenserie beim letzten CL-Auftritt des VfB – wobei das zumindest dann schon im Rückspiel wieder gut gemacht werden konnte. Dieses Mal geht es auch gegen die Rangers los, allerdings dieses Mal mit einem Heimspiel. Da könnte man dann tatsächlich den Grundstein für eine gute CL-Saison legen, wenn es wieder gelingt den schottischen Meister zu schlagen.

Die große Unbekannte der Gruppe ist in diesem Jahr das Team von Unirea Urziceni, ein Emporkömmling in Rumänien, der nach dem erstmaligen Aufstieg 2005 dieses Jahr schon den Meistertitel holen konnte. Urziceni war im Übrigen schon im letzten Jahr Gegner eines deutschen Teams und schied nach o:0/0:2 gegen Hamburg in der UEFA Cup-Quali aus. Basierend darauf und auf den Erfahrungen aus den beiden Duellen gegen den rumänischen Vizemeister, müssen hier eigentlich 6 Punkte drin sein (allerdings dementsprechend auch für die beiden anderen Teams…). Zumindest sollte man dadurch den dritten Platz in der Gruppe eigentlich sichern können und das ist schließlich das Mindestziel.

Ganz entgegenkommen sollte dem VfB eigentlich auch der Verlauf der Ansetzungen: Heimspiel gegen Glasgow, Auswärtsspiel in Urziceni und dann noch mal Heimspiel gegen Sevilla – da könnte man in der Hinrunde schon eine sehr ansprechende Basis mit 6-7 Punkten legen und sich das Selbstvertrauen holen, um dann die zwei aufeinanderfolgenden Auswärtsspiele in Sevilla und Glasgow ansprechend zu bestehen, bevor man dann zum Abschluss Urziceni empfängt.

10 Punkte könnte man in dieser Gruppe schon holen, auch realistisch betrachtet. Ob es reicht, wird dann davon abhängen, wie sich die anderen schlagen.

Und wie immer gilt natürlich: Jedes Spiel muss erst einmal gespielt werden!

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Betrachtet man die anderen Gruppen, so würde ich mich dem allgemeinen Tenor anschließen:
Bayern hat es verhältnismäßig schwer erwischt, wobei man Maccabi Haifa nun auch nicht so stark reden muss. Aber mit Juventus und Bordeaux gibt es diesmal sicherlich zwei verhältnismäßig schwere Brocken aus dem Weg zu räumen. Von besonderem Interesse natürlich das Duell mit Juve. Zum Einen weil Juve der namhafteste Gegner ist und mit Salihamidzic einen Ex-Bayern im Kader hat – vor allem aber auch, weil es ein direktes Duell gegen eine italienische Mannschaft ist. Und es besteht ja in diesem Jahr eine kleine Chance, die Italiener in der Fünfjahreswertung zu überholen. (Wobei das realistisch erst nächste Saison wirklich greifbar wird)

Wolfsburg hat es in meinen Augen, dafür, dass sie in Topf 4 waren, auch verhältnismäßig gut erwischt. Mit ZSKA Moskau und Besiktas hat man zwei Teams mit denen man eigentlich auf Augenhöhe sein könnte, so dass vermutlich ein recht spannender Dreikampf im Schatten von Manchester entbrennen dürfte. Dürfte auf jeden Fall eine interessante Gruppe werden.

Abseits der deutschen Gruppen haben sich natürlich auch noch einige spannende Konstellationen ergeben.
Eine richtig knackige Angelegenheit wird mit Sicherheit Gruppe C (oder auch M) mit Real, Milan und dem wiedererstarkten Olympique Marseille. Hartes Brot für den Schweizer Meister FC Zürich. Nicht weniger knackig sind allerdings auch die Gruppen E und F. Lyon, Liverpool und Florenz dürften sich halbwegs auf Augenhöhe bewegen.
Sehr gespannt bin ich zudem auf die Gruppe F mit Titelverteidiger FC Barcelona und Inter Mailand, die eigentlich die Favoriten sind. Allerdings stehen beiden Teams weite Reisen in den Osten bevor, um dort die Auswärtsspiele (teilweise im November und Dezember) in Kiew und Kazan zu absolvieren.

Ich freu mich auf die Champions League Saison und bin verhalten optimistisch, was das Abschneiden des VfB angeht!