Archiv | April, 2010

Stiefel im Westen, wo die Sonne verstaubt

26 Apr

EU-RO-PA-PO-KAL, EU-RO-PA-PO-KAL, EU-RO-PA-PO-KAAAAAL!

*räusper*

Tschuldigung.

*hüstel*

Okay, natürlich ist der 6. Platz und damit die Zulassung für die 3. Runde der Europa League Qualifikation noch nicht in Tüchern und wenn man gegen sorgenfreie Mainzer und wieder erstarkte Hoffenheimer nicht mehr als einen Punkt holt, dann könnte es gegen den HSV letztlich doch nicht reichen.

Aber hey, Scheiss auf das Understatement! Ich bin felsenfest davon überzeugt, dass das mit 5 Punkten Vorsprung und trotz schlechterer Tordifferenz auf alle Fälle hinhauen wird mit der Europa League Qualifikation! Zum einen, weil ich mir natürlich sicher bin, dass der VfB auch noch die letzten beiden Spielchen dieser Saison gewinnen wird. Und das locker. Zum Anderen aber auch weil der HSV, auch wenn er Bruno, den Problembärtrainer, losgeworden ist, nicht die Stärke haben wird aus den beiden verbliebenen Duellen mit Nürnberg und Bremen die volle Zählerausbeute einzufahren.

Nur, wie gesagt, was die Hamburger (von denen einige Fans -aus Ulm!- schon eine Fusion mit uns anstreben – Vorsicht! Das dort verlinkte Bild ist nichts für sensible VfB-Anhänger!!!) wird ohnehin völlig wumpe sein, denn der VfB ist stark genug, um in dieser Saison nichts mehr anbrennen zu lassen.

Zwar war das am Freitag im Bochumer rewirpower Stadion alles andere als ein Spektakel, was die Mannen mit dem Brustring abgeliefert haben, aber derart souverän, wie man vor allem defensiv da seinen Stiefel gegen zugegeben offensivschwache Abstiegsmitfavoriten runterspielte – das hat mich schon beeindruckt.

Vor allem unser neuer Liebling Molinaro und unser Innenverteidigerpärchen Delpierre und Tasci, diese Saison ja desöfteren gescholten, ließen wirklich gar nichts anbrennen. Bzw. wenn mal einer etwas patzte, dann bügelte einer der anderen diesen, in der Regel noch vor dem Strafraum schnellstens wieder aus. Das war, wie gesagt, einfach nur beeindruckend.

Der einzige, der hier ein wenig abfiel, war leider Ricardo Osorio, der erstmals seit längerem wieder die Gelegenheit bekam, von Beginn an zu spielen, aber dann unglücklicherweise auch mit seiner Leistung rechtfertigte, weshalb man beim Trainerteam nicht mehr wirklich auf ihn setzt. Dennoch hat es mich gefreut, dass er mal wieder eine Chance bekam und es hat mich traurig gemacht, dass er dann durch eine Verletzung später wieder raus musste. Ich würde mir ja wünschen, er würde für den letzten Spieltag nochmal fit werden, um ein bisschen Abschied zu bekommen – aber es sieht nicht wirklich gut aus.

Das einzig positive an der Verletzung war dann, dass Gross sich dazu genötigt sah, Träsch wieder auf die Rechtsverteidigerposition zu ziehen und Kuzmanovic einzuwechseln, was dem zu diesem Zeitpunkt seeehr gemächlich dahinplätschernden Offensivspiel durchaus gut tat.
Einerseits, weil Kuzmanovic selbst wieder zeigte, dass man mit ihm einen wirklichen Luxusjoker hat und andererseits, weil auch Träsch endlich ein adäquates Pendant zu Molinaro bildete und seine Aussenverteidigerposition ähnlich offensiv auslegte, wie der Italiener auf Links. Ich kann mich nur noch mal wiederholen – ich würde das sehr gerne dauerhaft beim VfB sehen!

Zum Zeitpunkt von Osorios Verletzung in Minute 64 schwächelte, wie erwähnt, das eigene Offensivspiel schon gewaltig – und das im Grunde da schon seit längerem. Denn nachdem das Spiel zu Beginn drohte eine sehr zähe Angelegenheit zuwerden gegen einen ultratief  mit teils allen Mann in der eigenen Hälfte stehenden, giftigen Gegner, führten erfreulicherweise direkt Guter Angriff 2 und Guter Angriff 3 direkt zu zwei Toren, womit das Spiel dann auch schon entschieden war – dessen sich die VfB-Spieler auch sehr bewusst zu sein schienen.

Man nahm nämlich schon nach rund 20-25 Minuten ein, zwei Gänge raus und drosselte das Tempo merklich, so dass die Priorität eindeutig auf Ballsicherung und Abwehrstabiliät lag. Das wäre ja auch alles völlig in Ordnung gewesen, wenn die Offensivspieler nicht insgesamt so schlampig und nachlässig bei den vereinzelten Kontergelegenheiten agiert hätten. Besonders Cacau hat sich da leider hervorgetan, indem er mehrere Gegenstöße entweder zu eigensinnig zu Ende führen wollte oder aber seine Pässe auf die Mitspieler ohne die richtige Power und die benötigte Präzision spielte. Klar, Cacau, am Freitag erneut wieder hochwichtiger Torschütze, hat die Argumente definitiv auf seiner Seite und wurde auch zurecht von uns Fans nach Spielende mit Extrasprechchören und Applaus gefeiert (siehe -> Wertschätzung, die) – aber man muss eben auch mal Kritik üben, wenn es angebracht ist.

Natürlich war er damit aber auch nicht alleine: Auch Hilbert, Gebhart und Marica glänzten nicht wirklich mit einer konsequent durchdachten Ausführung jener Kontermöglichkeiten, während eben die Kollegen Khedira und Träsch sich weitestgehend auf die Lösung der defensiven Aufgabenstellungen konzentrierten, nach vorne aber eher wenig Akzente setzten.

Da die Bochumer allerdings, wie erwähnt, auftraten, wie ein sicherer Abstiegskandidat und offensiv mal so überhaupt nichts auf die Kette brachten, war das Spiel nach den beiden Toren dann eine nur so mittelmäßig erquickende Angelegenheit und wir konnten uns dementsprechend vorwiegend auf Feiern und Jubeln konzentrieren, was doch ganz gut klappte, denn die Stimmung war, zumindest in unserer Gästeecke des Stadions ausnehmend sehr gut.

Gut, der Ultrablock meinte zwischendurch mal wieder den ausnehmend dämlichen Schlachtruf „Gegen alle Stadionverbote“ anstimmen zu müssen – aber VfB-Fan-Sein schützt nun mal leider vor Dummheit nicht…

Ansonsten war das sehr anständig, was Stimmungsmäßig in unserer Ecke so gebracht wurde, und das durchaus nicht nur vom Stehblock, sondern auch bei uns auf der Sitzplatztribüne gab es im unteren Drittel eine größere Gruppe, die mehrfach Gesänge anstimmte.

Und wo wir gerade beim Thema Randnotizen sind, so gibt es noch eine Begebenheit bzw. einen Aspekt, der hier auf jeden Fall noch erwähnt werden muss und das ist das Thema „Hleb“.

Wenn man früh genug im Stadion ist, hat man ja den kleinen Vorteil, dass man genügend Zeit hat, um das Aufwärmprogramm der Teams aufmerksam zu studieren, was einem durchaus ein paar Einblicke erlaubt, wie es um die Mannschaft bzw. ihre innere Chemie bestellt ist. Ein besonderes Augenmerk legte ich dabei an diesem Tag auf unsere Barca-Leihgabe Aleks Hleb, ohne dass ich zu diesem Zeitpunkt wusste, dass er gar nicht spielen würde.

Im Nachhinein hätte ich mir das allerdings denken können, denn der Weißrusse trat doch betont unmotiviert während des ganzen Warm-Ups auf und verbrachte weite Teile der Spielvorbereitung mit sich und seinem Schuhwerk, was mir schon recht negativ auffiel.

Getoppt wurde dies allerdings nochmal Mitte/Ende der zweiten Halbzeit (wobei ich den genauen Zeitpunkt nicht mehr weiss, aber meine es wäre nach der Auswechslung Osorios gewesen).

Es gab dort eine Situation, in der sich -weit abseits des Spielgeschehens- Lehmann mit Boulahrouz und Hleb scheinbar angelegt hat, die sich dort in der zweiten Halbzeit neben seinem Tor warmgemacht (bzw. eher “warmgestanden”) haben.

Ganz genau habe ich es nicht mitbekommen, da ich den Anfang der Situation nicht gesehen habe und zu weit vom Geschehen entfernt saß, um es akkustisch mitzubekommen, allerdings *glaube* ich, dass es darum ging, dass einer beiden eine Trinkflasche an die Seitenlinie auf der Gegengeraden bringen sollten, damit ein Feldspieler (ich glaube, Träsch) etwas trinken konnte.
Nur haben Boula und Hleb sich wohl geweigert oder so, so dass Lehmann dann die Trinkflasche in Richtung der beiden geschmissen hat und es dann anschließend noch ein paar hitzigere Worte gab zwischen den Dreien – und auch von den Fans gab es wohl noch einige Kommentare, speziell in Richtung Hlebs, der zwischenzeitlich durch den Zaun diskutierte.

Die besagte Flasche wurde dann von Boulahrouz anschließend relativ unmotiviert nach vorne an die Bande in Höhe Strafraumkante geschleudert, wo sie sich Träsch dann später schnappte und im Anschluss wieder Lehmann zurückbrachte, der zudem auch Nachschub von der Bank aus bekommen hatte.

Wie gesagt: Das ist meine Interpretation der Geschehnisse und wenn jemand weiteren Input hat, und vielleicht sogar einer aus den unteren Reihen der Tribüne hier im Blog mitliest, dann wäre ich überaus dankbar für weitere Ergänzungen unten in den Kommentaren.

So wie gerade geschildert würde es zumindest zu meinen Vorurteilen passen, dass sich die ohnehin sehr lustlos wirkenden Edelreservisten in diesem Fall einer “Anweisung” des streitbaren Herrn Lehmann widersetzt haben.

Fast schlimmer noch, weswegen ich mich auf Hleb mit meiner Kritik konzentriere, empfand ich allerdings, dass Hleb nach Schlusspfiff mehr oder weniger direkt in die Kabine abdampfte, und weder mit dem Rest der Mannschaft feierte, geschweige denn anschließend zur Kurve kam, um sich bei uns Fans zu verabschieden.

Das ist für mich nicht in Ordnung und gerade wenn man die anderen beiden Dinge noch mit hinzu nimmt, bzw. sein Verhalten an mehreren Punkten dieser Saison, gerade auch einige Interviews, dann muss man ganz klar konstatieren, dass Hleb hier kein Bestandteil der Mannschaft mehr ist, und auch wenn ich ihn nach wie vor sportlich durchaus für eine wichtige Stärkung halte, so kann er mir menschlich mittlerweile absolut gestohlen bleiben und verzieht sich irgendwo weit weg nach dieser Saison. Mir reicht’s.

Eigentlich müsste man jetzt ja auch noch was dazu schreiben, dass Bochum in der Hinrunde ja quasi den Tief- und Wendepunkt markierte, mit den Fan-Protesten vor und nach dem Spiel, dem frustrierenden Remis in letzter Minute, dem Trainerwechsel nach der Begegnung. Und dass der neue Trainer eine unfassbar starke Serie mit dem Team gestartet hat seitdem er nach Bochum übernommen hat.

Aber was soll’s. Sowas ähnliches habe ich letztes Jahr schon mal gebloggt und kann ich dann ja nächste Saison auch wieder machen, wenn dann die Mannschaft unter dem Nachfolger von Gross wieder extrem durchgestartet ist. Oder so.

Der Hinrunden-Rückrunden-Vergleich: +25 Punkte, +26 Tore

Spieledreher schlagen Pillendreher

18 Apr

Es ist soweit! Am 31. Spieltag erreicht der VfB Stuttgart zum ersten Mal in der Saison 2009/10 mit Platz 6 eine Platzierung im obersten Drittel der Bundesliga – und damit auch erstmals einen Rang, der zur Teilnahme am internationalen Geschäft (also EuropaLeague) berechtigen würde. Wenn, ja, wenn jetzt schon Schluss wäre – aber drei ham wa ja noch.

Der gestrige Tag war auf jeden Fall mal ordentlich Wasser auf die Mühlen derer, die eine großangelegte schwäbische Unterwanderung des DFB vermuten, die mittlerweile nicht mehr nur die Nationalelf umfasst, sondern nun auch die Schiedsrichterabteilung erreicht hat. Zumindest wenn man den hadernden Leverkusenern Glauben schenken mag, für die natürlich die erste gelbe Karte gegen Barnetta völlig überzogen war. Dass sie korrekt ist, spielt da natürlich keine Rolle, weil dann wird halt wieder nach dem berühmt berüchtigten „Fingerspitzengefühl“ gekräht – Bullshit, ich kann es nicht mehr hören.

Man sollte sich da vielleicht mal mehr mit dem Kollegen Barnetta auseinandersetzen und ihn fragen, warum er denn da nur drei Minuten später derart ungestüm und ungeschickt in den Zweikampf geht, obwohl die Erinnerungen an die erste Verwarnung doch noch recht frisch gewesen sein sollte…

Aber gut, wie dem auch sei. Es ist ja zudem auch nicht so, als ob wir (oder der DFB) den Hamburger SV genötigt hätte gegen Mainz Scheisse zu spielen. Oder Wolfsburg, dass sie mal wieder eine miese Abwehrleistung zeigen. Oder Dortmund, dass sie dermaßen Angst vor der eigenen Courage hatten, dass sie sich den Ausgleich selbst ins eigene Tor zitterten. Oder die Frankfurter, dass sie jetzt gleich zwei Mal hintereinander verlieren.

Nein, das war zwar ein perfekter Spieltag für den VfB, aber da hat doch eben jede einzelne Mannschaft ihr ganz eigenes Päckchen dazu beigetragen – so eben auch wir selbst mit einer einmal mehr absolut beeindruckenden Leistungssteigerung in der zweiten Halbzeit.

Es ist schon wirklich interessant zu sehen, dass der VfB die letzten vier Partien in der zweiten Halbzeit für sich entschieden hat und drei dieser vier Begegnungen sogar mit einem 0:1 „begann“, bevor das Spiel dann noch gedreht wurde. Das spricht momentan für eine ziemlich große mentale Stärke innerhalb der Mannschaft, die so ein wenig an vergangene Saison erinnert, als man sich eigentlich auch immer sicher sein konnte, dass irgendwann schon Gomez das Ding reinmachen würde. Nur, dass dieses Jahr Gomez eben Cacau heisst. Oder auch manchmal Marica.

Nun weiss man natürlich nicht, wie das Spiel gelaufen wäre, wenn man nicht nach 20 Minuten in Überzahl gewesen wäre, zumal die Leverkusener auch dezimiert eine sehr starke Leistung ablieferten und gerade in Halbzeit 1 oftmals dem zweiten Treffer näher waren, als die Stuttgarter ihrerseits an einem Tor. Da backt man dan allerdings sehr wilden Spekulatius und dementsprechend bleiben wir mal lieber bei den Fakten und die besagen dann eben, dass es der VfB nach einer eher mäßigen ersten Hälfte geschafft hat, das Tempo nach der Halbzeit durchaus zu erhöhen und einige wirklich gute Chancen herauszuspielen, so dass das zweite Tor von Cacau zwar nicht zwingend war, aber doch auch bei weitem nicht aus heiterem Himmel fiel.

Wie gesagt, die mentale Stärke des Teams ist beeindruckend und dürfte ein dementsprechend guter Faustpfand für das Schlusszehntel dieser Saison sein. Dafür spricht natürlich auch unser Trainer Christian Gross, der gestern wieder alles auf Sieg setzte und in der Schlussphase erneut einen dritten Stürmer brachte, um so eben weiter auf das entscheidende Siegtor zu drücken.

Da nun auch noch Khedira und Hleb zurückgekehrt sind, gibt es derzeit eigentlich wenig bis nichts, was dagegen spricht, dass der VfB Stuttgart den jetzt geholten Platz 6 verteidigen können wird. Klar, die Spiele müssen erst einmal gespielt werden und beispielsweise Mainz ist momentan ziemlich gut drauf – aber hey, das sind wir als deutlich beste Rückrundenmannschaft noch vor den Gaala-Bayern ja eben erst recht.

Auch bei Bochum, unserem nächsten Auswärtsgegner, wird es natürlich kein Spaziergang – die stehen schließlich mit dem Rücken zur Wand und sind nur noch dank einer drei Tore besseren Differenz nicht auf einem Abstiegsplatz. Mit lediglich 2 Heimsiegen aus 15 Heimspielen verbreiten sie allerdings auch nicht unbedingt Angst und Schrecken.
Celozzi wird dort zwar nicht mit von der Partie sein – aber vielleicht ich, wenn alles glatt läuft.

Das letzte Spiel der Saison gibt’s dann ja gegen die bislang schwächste Rückrundenmannschaft, die Ex-Emporkömmlinge aus dem Kraichgau. Aber wenn bis dahin alles halbwegs so läuft, wie ich es mir vorstelle, dann spielt das ohnehin keine wirkliche Rolle mehr, da Hamburg  am vorletzten Spieltag gegen Nürnberg Punkte lässt und dann am 34. Spieltag ohnehin nochmal gegen Bremen eins auf den Sack bekommt. Jedenfalls glaube ich momentan nicht, dass der HSV sich noch irgendwie für die Bundesliga zusammenreissen kann, sondern dass dort nur noch die Hoffnung auf den möglichen Europa League-Titelgewinn den Laden irgendwie zusammenhält. Wenn das am Donnerstag allerdings gegen Fulham schon in die Hose gehen sollte (was ich nicht hoffe – Fünfjahreswertung!), dann wird das da oben im hohen Norden ganz fix auseinanderbrechen.

Den Wolfsburgern hätte ich es durchaus noch zugetraut mit einzugreifen – allerdings nur, wenn sie den Sieg gegen Bremen geschafft hätten. Vier Punkte werden sie, in Anbetracht der Gegner Freiburg, Dortmund und Frankfurt nicht mehr auf uns gut machen können. Ähnliches gilt, so gesehen, dann auch für Frankfurt und Mainz, die zwar durchaus Potential haben noch einige Punkte zu holen – aber eben nicht ausreichend, um uns noch gefährlich zu werden.

Etwas spannender und natürlich auch ein wenig attraktiver und verlockender ist natürlich der Blick nach vorne, nach oben. Aber eben auch nur etwas, denn dass wir gleich 3 Mannschaften noch überholen an den letzten drei Spieltagen scheint mir doch etwas sehr vermessen. Und alles andere wäre nun mal nur Kosmetik – auch wenn es fürs Gefühl schöner wäre, wenn wir Platz 5 holen würden, damit wir eben nicht nur Europa League Teilnehmer von Bremens Gnaden werden…

Dortmund hat heute auf jeden Fall gezeigt, dass sie nervlich dem Druck momentan nicht ganz gewachsen zu sein scheinen und haben mit zwei Auswärtsspielen bei Mannschaften mitten aus dem Abstiegskampf (Freiburg und Nürnberg), sowie einem Heimspiel gegen Wolfsburg, ein Restprogramm, dass durchaus ein paar Stolpersteine bereithält.

Auch Werder hat nach dem Spiel gegen die Nichtabstiegskölner am kommenden Spieltag noch zwei schicke Herausforderungen mit einem Auftritt auf Schalke, sowie dem Abschlussspiel gegen Hamburg. Für Werder Bremen spricht allerdings sicherlich die momentan sehr gute Form und natürlich Torsten Frings, der beste Fußballer aller Zeiten.

Zu guter Letzt natürlich noch der Blick auf Bayer Leverkusen, deren Einholen ich ja vor zwei Wochen als Ziel formuliert hatte. Das ist nach wie vor drin, gerade in Anbetracht der psychischen Negativspirale in der man sich gerade befindet und die das eigentlich recht leichte Abschlussprogramm mit Hannover, Gladbach und Hertha eben vielleicht doch noch zu einem Problem werden lassen könnte. Aber realistisch wird das doch ziemlich schwer, da es halt vier Punkte und das Torverhältnis sind, die dort noch im Wege stehen.

Nun ja, so oder so, es sieht derzeit sehr gut aus mit der Teilnahme an der Europa League – und wer bitte hätte damit nach dem Hinspiel gegen Leverkusen ernsthaft gerechnet, als man noch mit 0:4 unterging und sich anschließend auf dem 17. Tabellenplatz wiederfand? Ich nicht unbedingt…

Der Hinrunden-Rückrunden-Vergleich: +23 Punkte, +24 Tore

Lauerstellung

11 Apr

Es hätte ein nahezu perfekter Spieltag werden können, wenn, ja, wenn da heute nicht wieder einmal dieser verdammte van Nistelroy gewesen wäre, der dem HSV in Bochum im letzten Moment den Arsch gerettet hat.

Aber „Hätte hätte Fahrradkette“… So bleibt es nun dabei, dass wir nach wie vor einen Punkt und ein ganzes Kölner Torverhältnis hinter den Hamburgern liegen. Die Trümpfe liegen also nach wie vor auf Seiten der Fischköpfe, die mit Mainz und Hoffenheim noch 2x die gleichen Gegner wie wir haben und zusätzlich noch mit Nürnberg und Bremen ein unter dem Strich sehr ähnliches Restprogramm von den Gegnerstärken haben wie wir (Leverkusen und Bochum). Es werden also die berühmten Nuancen entscheiden.

Hinter uns dürfte sich mit Frankfurts Niederlage zumindest ein weiterer Gegner verabschiedet haben, während Wolfsburg weiterhin noch im Rennen ist. Die haben allerdings mit Bremen und Dortmund zwei durchaus hochkarätige Gegner, zu denen sich noch Frankfurt und Freiburg gesellen, so dass ich glaube, dass Wolfsburg am Ende nicht mehr eingreifen wird.

Die Leverkusener (die ich letzte Woche ja als Ziel auserkoren hatte) haben mir leider einen kleinen Strich durch meine Rechnung gemacht, indem sie sich gestern doch tatsächlich erdreisteten gegen Bayern nicht zu verlieren und damit die Meisterschaft doch noch ein kleines bisschen offen zu halten. Damit könnten wir dann zwar immer noch mit einem Sieg kommenden Samstag bis auf 4 Punkte an Leverkusen heranrücken (und werden das natürlich auch!), aber das ist dann in Anbetracht des besseren Leverkusener Torverhältnis dann doch eben vermutlich ein Punkt zu viel.

Immerhin: Der VfB hat gestern zumindest seine eigenen Hausaufgaben erledigt. Etwas womit ja nicht unbedingt zu rechnen war, angesichts der katastrophalen Bilanz der letzten VfB-Auftritte in Berlin. Diese Serie konnte man allerdings gestern brechen – und das obwohl man mit Sicherheit nicht die bessere Mannschaft war, geschweige denn einen wirklich guten Auftritt ablieferte.

Dementsprechend hadert man derzeit extremst auf der Seite des Gegners, die sich -teilweise durchaus zurecht- über die Benachteiligung durch das Schiedsrichter-Trio beklagen und natürlich gemeinhin über die Ungerechtigkeit, dass man durch einen abgefälschten Schuss von Cacau verloren hat, obwohl man ja eigentlich die bessere Mannschaft gewesen sei. (Okay, das wird nicht unbedingt von der Statistik gedeckt, aber gut: 54% Ballbesitz pro VfB, 14 zu 14 Torschüsse, 50-50 Zweikämpfe)

Und ganz ehrlich: I don’t give a damn.
Die Lamentiererei ist natürlich absolut verständlich, schließlich ist damit der Abstieg beinahe besiegelt in Anbetracht des hammerharten Restprogramms, aber abgesehen davon, dass es mir als Sieger natürlich sowieso wurscht sein kann, wie es einem Verein ergeht, der eher am unteren Ende meiner Sympathieskala angesiedelt ist, war dieser Sieg eben auch eine Wiedergutmachung für die absolut unverdiente Niederlage der Vorsaison in Berlin. Von daher mangelt es mir da gerade erheblich an schlechtem Gewissen…

Das Spiel an sich war natürlich von VfB-Seite in der Tat keine Offenbarung und man könnte sicherlich an einigem herumkritteln, da es zwar definitiv durchaus eine sehr anständige Leistung war, die der VfB ablieferte, offensiv allerdings haperte es doch sehr. Daran war die gut stehende Hertha zwar nicht unschuldig, dennoch hätte da meines Erachtens eigentlich mehr kommen müssen. Dies ausführlicher zu kritisierten, dazu fehlt mir heute aber leider die Zeit. Ich hoffe mal, dass Hleb nächste Woche wieder im Einsatz ist. Denn auch wenn Hilbert im Zusammenspiel mit dem wieder sehr starken Molinaro durchaus eine ordentliche Leistung ablieferte, hat unser Alex doch eben noch eine andere Klasse. Ich bin mal gespannt, wie das in den nächsten Wochen noch so läuft, aber eventuell muss ich doch meine Meinung revidieren, dass wir Verstärkungen im offensiven Mittelfeld nicht unbedingt bräuchten.
Für weitere Systemanalysen verweise ich jetzt einfach mal auf heinzkamke, der sich mit Sicherheit in den nächsten Tagen detailliert zur Lage des VfB äussern wird. (Subtil den Druck erhöhen… =))

Ein Rahmenaspekt am Samstag war natürlich noch die Aussperrung der Berliner Ostkurve, sowie die Reaktion unserer Ultras vom Commando Cannstatt, wozu ich mich vergangenen Freitag schon kurz in den Kommentaren äusserte. Zwar war ich etwas überrascht, dass der Sky-Kommentator auf der Einzeloption den Stimmungsboykott der Ultras nach rund 15 Minuten erwähnte und das durchaus differenziert darstellte – aber ansonsten fand diese ganze Aktion ausserhalb lokaler Medien in Stuttgart und Berlin so gut wie Null Beachtung, so wie ich es im Grunde erwartet hatte. Es war zwar nicht so schlimm, wie ich befürchtete, dass man es als Solidarisierung mit den aufs Feld stürmenden Idioten interpretiert hätte, aber in Anbetracht der medialen Nullwirkung war die Aktion war dennoch wirklich so gut wie für den hohlen Zahn, da alles von der komplett ausgesperrten Kurve überschattet wurde in den diversen Berichterstattungen. Der einzige Effekt den es hatte, war, dass es einen weiteren Keil in die VfB-Fangemeinschaft getrieben hat. Aber nun ja: Hauptsache „Gegen den modernen Fußball“…

Ich bin die kommende Woche viel unterwegs, daher kann es mal länger dauern, bis ich einen Kommentar moderieren oder auf ihn antworten kann. Also bitte nicht wundern.

Operation L.E.V.

6 Apr

Jetzt ist dieses Fenster hier schon seit gut einer halben Stunde geöffnet und doch ist das Textfeld immer noch leer.

Das ist ein Phänomen, das mir natürlich durchaus bekannt ist. Allerdings kommt es vorwiegend dann zustande, dass ich einfach gefrustet und deswegen sprachlos bin. Jetzt ist das aber ein wenig anders, da mir gerade einfach nichts sonderlich sinnvolles einfällt, weil ich einfach irgendwie zufrieden bin, weils einfach läuft. Läuft, wie immer.

Ich mein, wieviel leichter wäre es jetzt ein HSV-Fan zu sein und zu bloggen? Da könnte man sich jetzt schön über den eigenen Einbruch auslassen, über die Unzulänglichkeiten eines Labaddia oder den Ausraster eines eigenen Spielers nach dem üblen Fehlverhalten eines (oder mehrerer?) Fans.

Oder wenn man jetzt Leverkusen-Fan wäre. Da könnte man ebenfalls über den eigenen Einbruch philosophieren. Oder den eigenen Frust auf angeblich schlechte Schiedsrichterleistungen reflektieren (so wie die allseits beliebte Tante Käthe).

Oder wenn man Schalke-Fan wäre. Da könnte man sich damit auseinandersetzen, dass die Bäume selbst unter Gärtner Magath nicht in den Himmel wachsen und schreiben, dass man aber dennoch eigentlich zufrieden sei, weil solche Leistungen von der jungen Mannschaft ja eh vorher nicht erwartet wurden.

Oder wenn man Bayern-Fan wäre. Da könnte man… ach was, da sonnt man sich sowieso immer nur in Selbstgefallen. 😉

Oder wenn man Bremen-Fan wäre. Da könnte man sich mal wieder drüber aufregen, wie unfähig die eigene Abwehr ist, die es wieder einmal zu versauen scheint, dass man es doch nicht in die Champions League schafft.

Oder wenn man Frankfurt-Fan wäre. Da könnte man dann einen ellenlangen Text darüber schreiben, wie toll die eigene Mannschaft ist, wie toll Skibbe ist und wie toll Fußball im Allgemeinen ist. Momentan.

Oder wenn man FC-Fan wäre. Da könnte man direkt ganze Romane schreiben, über das Drama, das sich da am Samstagabend wieder einmal im heimischen Stadion abgespielt hat. Da könnte man mal fein analysieren, wieso es in dieser von Cliquenbildung verseuchten Mannschaft so überhaupt nicht stimmt, wann Soldo den Trainerstuhl endlich räumen wird, wieso ein Mondragon da nur zurücktrottet und was das mit und von Podolski eigentlich überhaupt sein soll.

Oder wenn man Hertha-Fan wäre. Da könnte man die Hoffnung, die eigentlich schon weg schien, wieder aufleben lassen und sich fragen, was eigentlich das wahre Gesicht dieser Truppe ist, die sich teilweise seelenlos abschlachten lässt und teilweise dann doch auf einmal wieder sehr anständige Leistungen bringt.

Oder wenn man Hannover-Fan wäre. Da könnte man im Grunde dasselbe schreiben, wie als Hertha-Fan.

Oder wenn man Hoffenheim-Fan wäre. Da könnte man sich fragen, was eigentlich schief gelaufen ist, dass man jetzt Hoffenheim-Fan ist.

Aber, ach, lassen wir das.

Schließlich bin ich nun mal Anhänger des VfB Stuttgart und da gibt es momentan halt einfach nicht so wirklich viel zu schreiben. Denn es passiert ja auch dieses Jahr wieder im Grunde mehr oder weniger dasselbe, wie man es schon kennt. VfB spielt Scheisse in der Hinrunde, schmeisst den Trainer raus, berappelt sich, erfährt dann noch mal ein, zwei, drei Rückschläge, nur um dann am Ende plötzlich doch wieder im internationalen Geschäft zu stehen, während die anderen Vereine dumm aus der Wäsche gucken und nicht wissen, was und wie das genau jetzt eigentlich passiert ist.

Klar, ganz so einfach ist das natürlich nicht und wird es auch nicht werden. Denn weder sind wir bislang auf einem Platz, der für die Teilnahme am internationalen Geschäft berechtigt, noch mangelt es derzeit an entsprechender Konkurrenz um die begehrten Fleischtopfränge.

Im Gegenteil, derzeit sind es wohl so viele Vereine wie schon lange nicht mehr, die sich um Platz 6 aufwärts schlagen, nachdem am vergangenen Wochenende eben nicht nur Stuttgart  Ambitionen angemeldet hat sondern auch Frankfurt mit einem beeindruckenden Sieg gegen den früheren Vizemeisterschaftsanwärter Leverkusen, sowie der Noch-Meister aus Wolfsburg mit einem ebenso eindrucksvollen Kantersieg gegen die früheren Wunderspieler aus Sinsheim. Und gerade die Mannschaft aus VW City kennt sich ja durchaus ebenfalls mit Aufholjagden in der Rückrunde aus.

Was bleibt nun also uns als VfB-Fans zu sagen nach einem Sieg gegen „nur“ Borussia Mönchengladbach? Festzuhalten bleibt sicherlich, dass wir zum zweiten Mal in Folge einen Rückstand gedreht haben. Festzuhalten bleibt ebenso, dass wir den Ausfall gleich zweier, nein, im Grunde sogar dreier Stammspieler verkraftet haben, mit den Verletzungen von Khedira und Hleb, sowie der Gelbsperre unseres besten Stürmers Cacau.

Alleine diese beiden Aspekte sagen mir eigentlich, dass diese Mannschaft definitiv reif dafür ist, im Kampf um die Europa League ein sehr gewichtiges Wörtchen mitzureden, zumal eben entscheidende Konkurrenten auch einfach mit sich selbst beschäftigt sind.

Aber schauen wir uns mal kurz die Tabellensituation und die Gegner im Detail an.

Bayern wird mit sehr großer Wahrscheinlichkeit nach dem Erfolg gegen die Schalker auch den Rest der Saison dergestalt zu Ende bringen können, dass an einer weiteren Meisterschaft wohl kein Weg vorbei führt.
Die Schalker wiederum haben mich am Samstag zwar sehr enttäuscht, aber ich denke doch, dass sie stabil genug sind, um den zweiten Platz noch bis zum Ende der Saison zu verteidigen, zumal auch das Restprogramm nicht übermäßig hart ist.

Die Dortmunder wiederum, die wir ja ironischerweise vor einigen Wochen noch aus der Baustelle am Neckar gefegt haben (naja, oder so ähnlich), erscheinen mir mittlerweile so stark und stabil, dass sie durchaus den Sprung auf Platz 3 schaffen können, auf jeden Fall aber Platz 4 erreichen werden.

Werder Bremen ist wurscht. Die zählen nicht, weil sie sich eh schon durch den Pokal für die EL qualifiziert haben. Sie werden also entweder 4. oder 5., wodurch Platz 6 zum EL-Platz wird – oder nicht, was bedeutet, dass wir sie überholen und dann ists ja auch vollkommen egal.

Dann steckt da oben ja noch der TSV Bayer 04 Leverkusen mit drin und damit kommen wir nun nach fast 1000 Wörtern auch endlich mal zu der Überschrift dieses Beitrags.

Denn man muss ja immer beim Branchenführer lernen. Und wenn wir eins von den Bayern gelernt haben, dann dies, dass man möglichst weit die Fresse aufreisssen sollte, wenn man sich in engen Duellen befindet.

Dementsprechend rufe ich heute offiziell die Operation L.E.V.! aus.

Und diese Operation bedeutet: Leverkusen einholen, verdammt!
(Zugegeben, an dem V hätte ich noch etwas feilen müssen, aber kreative Slogans sind leider nicht meine Stärke)

Nun habe ich ja per se nichts gegen Bayer Leverkusen, deswegen das bitte nicht persönlich nehmen. Die dürften schließlich der Verein sein, den ich neben dem VfB und dem FC am häufigsten in meinem Leben im Stadion gesehen habe – schließlich haben sie damals immer Hunderte, um nicht zu sagen, Tausende von Tickets für ihre Bundesliga und CL-Spiele verschenkt, wovon ich recht häufig profitiert habe. (Das waren die Zeiten in denen sie selbst das kleine Stadion nicht ausverkauft bekommen haben)

Aber in einer Situation mit soviel Konkurrenz muss man halt schauen, wo man bleibt und selbst ohne Hamburg, die scheinbar die Saison schon abgehakt haben und sich voll auf den Gewinn des Europa League-Titel konzentrieren (was ich aus mehrfacher Sicht nur begrüßen könnte), sowie natürlich auf die Frage, wieviele Brandherde kann ein Trainer entfachen, ohne gefeuert zu werden, wird es mit Frankfurt und vor allem Wolfsburg schon eng genug.

Schaut man sich aber nun mal die kommenden Wochen an, dann wird ganz deutlich, dass Leverkusen, soweit sie jetzt auch noch entfernt sind, schon bald in Schlagdistanz sein werden. Am kommenden Wochenende setzt es nämlich erst mal für Leverkusen eine Pleite gegen Bayern, die entweder euphorisiert sind nach einem Sieg gegen United oder aber in einer „Jetzt erst recht“-Stimmung nach einer Klatsche in Manchester.
Eine Woche später geht es dann schon ins direkte Duell zwischen Stuttgart und Leverkusen und schwupps sind es schon wieder nur noch drei Punkte Rückstand auf die Pillendreher.

Nun habe ich gestern Nachmittag im Überschwang der Gefühle und im Unwissen über den Restspielplan meinem guten Freund Tobias, seines Zeichens Leverkusen-Fan, an den Kopf geworfen, dass wir sie am vorletzten Spieltag überholen. Bei genauerer Betrachtung habe ich dann allerdings feststellen müssen, dass dies erst am 34. Spieltag der Fall sein wird. Nun gut, man kann sich ja auch mal irren.

Dementsprechend werden wir damit am Ende 5. hinter Bremen, sowie Dortmund bekommt als Trostpflaster dafür, einen Platz hinter Schalke zu landen, die CL-Qualifikation.

Blöd, dass halt leider noch alle Spiele gespielt werden müssen und insbesondere wir auch unsere Partien gewinnen müssen. Und mit Hertha haben wir kommenden Samstag nicht nur ein Team im Aufwind vor der Brust, sondern unglücklicherweise auch ein Auswärtsspiel bei dem wir in den letzten Jahren nie gut aussahen. In Anbetracht der ewig langen Dreipunktelosigkeit im Berliner Olympiastadion, könnte man von sowas wie einem Angstgegner sprechen.

Aber diesmal fehlt ja die Ostkurve und sowieso sind Serien dazu da gebrochen zu werden. Und Realismus Pessimismus hat in diesem Beitrag ohnehin nix zu suchen.

Zu guter Letzt, für sachdienliche Hinweise von Stadiongängern, inwieweit die eingewechselten Spieler Celozzi und vor allem Schieber tatsächlich die Aussenpositionen im Mittelfeld eingenommen haben oder ob eventuell das Spielsystem verändert wurde, wäre ich sehr dankbar!

Der Hinrunden-Rückrunden-Vergleich: +18 Punkte; +18 Tore

VfB Kaderplanung – Saison 2010/11 (Teil 2)

1 Apr

Wie angekündigt kommt nun heute abend der zweite Teil meiner kleinen Vorausschau auf die Kaderplanung für kommende Saison mit den entsprechenden Gedanken zur anstehenden Transferperiode.

Nachdem ich mich gestern vorwiegend mit Torwartposition und Abwehr auseinandergesetzt habe, werde ich mich heute etwas ausführlicher mit Mittelfeld und Sturm befassen – wenngleich natürlich vor allem in den Kommentaren von gestern schon viel über die Sturmposition geredet wurde, bedingt durch Cacaus gestrige Ankündigung den Verein in diesem Sommer zu verlassen.

Aber zuerst noch einmal die Übersicht über die Vertragssituationen mit einer kleinen Einschätzung, wer sicher beim VfB bleiben wird und wer nicht. Ich möchte an dieser Stelle auch nochmal explizit festhalten, dass die folgende Einstufung kein Spiegelbild meiner persönlichen Meinung ist, wer gehen und wer bleiben soll.


Bleibt Fraglich Geht

TOR Ulreich (2011) Stolz (2012) Lehmann (Karriereende)

ABWEHR Niedermeier (2014) Boulahrouz (2012) Osorio (Vertragsende)

Boka (2012) Tasci (2014)

Delpierre (2012) Molinaro (2010)

Celozzi (2012)

MITTELFELD Didavi (2012) Hilbert (2010) Hleb (Leihende)

Funk (2012) Mandjeck (2011)

Gebhart (2013) Elson (2011)

Gentner (2014)

Khedira (2011)

Kuzmanovic (2013)

Lanig (2011)

Rudy (2012)

Schwarz (2011)

Träsch (2012)

Walch (2011)

STURM Marica (2012) Pogrebnyak (2012) Cacau (Vertragsende)

Schieber (2012)

Riedle (2011)

Vielleicht fällt es dem einen oder anderen auf, im Vergleich zur Tabelle von gestern, stehen dieses Mal noch zwei weitere Namen drin, die ich dort ursprünglich vergessen hatte: Georges Mandjeck und Elson, die beiden Spieler, die derzeit vom VfB an andere Vereine verliehen sind und im Sommer zurückkehren müssten.

Also, eigentlich. Denn da gibt es natürlich diverse Variablen, die es zu klären gilt: Will der VfB den Spieler zurückhaben? Will der Spieler zurückkehren? Was wollen FCK und Hannover?

Bei Georges Mandjeck vermute ich mal, dass die Tendenz relativ deutlich Richtung Abschied gehen dürfte. Zum einen hat er sich in Kaiserslautern sehr gut etabliert mit mittlerweile 26 Saisoneinsätzen, zumeist über 90 Minuten. Zum anderen spielt er eben auf einer Position, die beim VfB wohl am stärksten besetzt ist. Es würde mich daher nicht überraschen, wenn er im Sommer endgültig nach Hannover Kaiserslautern gehen würde.

Bei Elsón ist die Gemengelage sicherlich etwas komplizierter. Anläßlich der feststehenden Leihe in dieser Winterpause hatte ich hier im Blog ja schon mal meine Meinung zu ihm dargelegt, die weitaus weniger uneingeschränkt positiv ist, als es bei zahlreichen anderen VfB-Fans der Fall ist. Und so richtig hat er mich bisher auch in Hannover nicht davon überzeugen können, dass er tatsächlich die Verstärkung wäre, die sich so einige von ihm erhoffen.
Zwar hat auch er sich bei seinem Leihverein etablieren können, aber er glänzte bislang auch nicht derart, als dass er sich wirklich aufzwingen würde. Das viel Schwerwiegendere Problem ist aber, dass es Elsons Position im zentralen Mittelfeld eigentlich gar nicht im Stuttgarter System gibt. Da aber zudem Hannover vermutlich den Gang in die zweite Liga antreten wird, bin ich wirklich sehr gespannt, was mit Elson passieren wird. Eine Prognose wage ich hier nicht abzugeben.

Eine weitere recht spannende Personalie dürfte Roberto Hilbert werden. Sein Vertrag läuft zum 30. Juni diesen Jahres aus und bislang ist über weiter fortgeschrittene Vertragsverhandlungen meines Wissens noch nicht wirklich etwas bekannt geworden. Ich sag mal, ich würde mich über eine Vertragsverlängerung freuen, da er eigentlich eine gute Option für die Aussen ist, rechts wie links. Ich weiss, er bringt uns Fans durchaus gerne mal zu Verzweiflung, aber er hat das Potential ein sehr guter Bundesligaspieler zu sein.

Es stellt sich natürlich auch hier mal wieder die Frage, ob er weiter Lust hat, eher nur zweite Geige zu spielen, da Gebhart auf der rechten Seite die Nase vorn hat, und auf links vermutlich Neueinkauf Gentner gesetzt sein dürfte. So dieser denn für die linke Aussenbahn gedacht ist.

Ohnehin wird es mit dem Personal sehr spannend sein, wie sich das System im Mittelfeld in der kommenden Saison darstellen wird. Mit Khedira, Kuzmanovic, Träsch, Gentner und Lanig, sowie Youngster Patrick Funk, wird man gleich 6 Leute haben, die sich um eigentlich 2 Positionen im zentralen Mittelfeld schlagen. Und ja, ich glaube nach wie vor daran, dass Sami Khedira nächste Saison weiter für den VfB auflaufen wird. Ich hatte gestern ja schon auf das entsprechende Interview verlinkt, indem sich unser Ersatzkapitän sehr eindeutig pro VfB 2010/2011 geäussert hat. Und ich glaube ihm.

Sicher gehen wird hingegen Aliaksandr Hleb. Das hatte sich ja im Laufe der letzten Wochen und Monate recht klar abgezeichnet und wird von vielen sicherlich auch begrüßt werden. Klar ist sicherlich, dass er sich mit seinem Auftreten und seinen Aussagen keine großen Freunde gemacht hat, nichtsdestotrotz bin ich nach wie vor davon überzeugt, dass er für unser Offensivspiel sehr wichtig war bzw. ist, wie ich ja schon mal hier analysiert habe.
So als Gesamtpaket, denke ich aber, dass es besser ist wenn man ab dem Sommer wieder getrennte Wege geht, da er unter dem Strich für das was er gezeigt hat und wie er sich dem Team gegenüber verhalten hat, einfach zu teuer ist.

Und wenn ich mir so insgesamt das Personal ansehe, wie es sich derzeit darstellt, dann lasse ich mich an dieser Stelle dazu verleiten, eine Prognose rauszuhauen:
Sollte Khedira nicht doch noch wechseln, dann wird es im Mittelfeld in diesem Sommer keine weitere Neuverpflichtung neben Christian Gentner mehr geben!

Es sei denn: Christian Gross entscheided sich im kommenden Jahr ein anderes System zu spielen und auf 4-3-3  umzustellen, mit Pogrebnyak als Target Player und zwei schnellen Offensivspielern auf Außen, sowie einer Kombination aus Gentner, Khedira und Kuzmanovic im Mittelfeld.

In diesem Fall würde es vermutlich Sinn machen, als Alternative zu Hilbert noch einen Mann für die linke Aussenbahn zu holen, den man so gesehen auch als Mittelfeldspieler einstufen könnte.

[Vergessen sollte man natürlich nicht, dass man mit Rudy für zentral oder rechts, Funk für zentral, Walch für offensiv, Didavi für links, sowie Schwarz für rechts oder zentral noch diverse Youngsters als Optionen hat.]

Ob Systemumstellung oder nicht, es sollte auf jeden Fall klar sein, dass es auf jeden Fall im Sturm einen Transfer geben muss, in diesem Sommer. In den Augen vieler Fans (und im Grunde auch meiner), war der Sturm diese Saison ohnehin schon zu dünn besetzt mit gerade einmal drei Stürmern für zwei Positionen, die mit viel gutem Willen wirklich höheres Niveau vorweisen können, sowie ein bis zwei Talenten in der Hinterhand.

Nun wird im Sommer mit Cacau auch noch der in dieser Saison bislang erfolgreichste Torschütze wegfallen, wodurch die Personaldecke im Angriff dann doch ein wenig besorgniserregend wirkt.

Klar ist aus meiner Sicht, dass Ciprian Marica auch in der kommenden Saison bleiben wird und ein weiteres Jahr die Gelegenheit bekommen wird, endlich zu rechtfertigen, warum er damals so verdammt viel Geld gekostet hat.
Bei Pavel Pogrebnyak kann ich es ehrlich gesagt relativ schwer einschätzen, da ihn doch verhältnismäßig viele Wechselgerüchte über weite Teile dieser Saison begleitet haben. Aber nüchtern betrachtet ist es eigentlich Quatsch, dass ich ihn in die „Fraglich“-Kategorie eingestuft habe, denn ich kann mir eigentlich nicht vorstellen, dass die Vereinsführung gleich zwei von drei Stürmern in diesem Sommer ziehen lassen würde. So gesehen könnte ich ihn vermutlich doch eher in die „Bleibt“-Kategorie umsortieren, zumal ich doch einige Hoffnungen in ihn für nächstes Jahr setze, da ich mir relativ sicher bin, dass er dann ein 10+-Tore-Stürmer sein wird.

Wer nun kommen wird?

Da habe ich natürlich keine Ahnung und vor allem auch keine große Lust, jetzt Namedropping zu betreiben (was natürlich niemanden hier hindern soll, Tipps/Wünsche/Vermutungen in den Kommentaren rauszuhauen).

Aber zumindest möchte ich zum Abschluss noch mal kurz die Liste der Positionen zusammenfassen, von denen ich denke, dass wir sie brauchen und dass sie realistisch auch passieren werden:

  • ein Ersatztorhüter mit Erfahrung
  • ein rechter Verteidiger (sofern Träsch nicht wieder nach hinten rückt)
  • ein Stürmer (bevorzugt mit eingebauter Knipsergarantie)

Je nach dem, wie die anderen Personalien laufen könnten zusätzlich natürlich weitere Transfers notwendig werden, wie ich ja in diesem und dem vergangenen Text schon dargestellt habe.
Und natürlich noch die Frage, ob man noch einen weiteren Spieler für das linke offensive Mittelfeld benötigt.

Gedanken, Kritik und Widerspruch sind natürlich in den Kommentaren wie immer sehr willkommen.

Frohe Ostern!