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Liveblog Champions League: FC Barcelona – VfB Stuttgart

17 Mär

[22:35] Schlusspfiff. Das Achtelfinale der Champions League endet hochverdient mit 4:0 für den FC Barcelona.

Der VfB heute mit einer schwachen, Wolff Fuss mit seiner schwächsten Saisonleistung. FC Barcelona und vor allem Lionel Messi sind halt einfach nur ultraschwer über 2 komplette Spiele ernsthaft zu bändigen. Schade, aber alles wie erwartet.

Ich gehe jetzt Seriengucken. Natürlich, passend zum Spiel des Tages: LOST. (Season 6, Episoden 7 & 8 )

Vielen Dank fürs Mitlesen.

[22:31] 89. Minute, 4:0 für Barcelona, Bojan Krkic mit dem ersten Ballkontakt. Damit können die Bayern auch wieder happy sein. Immerhin bleibt uns in diesem albernen Indirektvergleich der ebenso alberne Trost: Wir konnten rund 100 Minuten hoffen, die Bayern damals lediglich rund 10 Minuten.

[22:29] Was kostet so ein Messi eigentlich? Der wär doch auch was für uns… Könnte unserem Offensivspiel zumindest eventuell auch ganz gut tun.

[22:19] So, ich fang dann mal an mit meiner Planung des Restabends und ziehe mal ein paar Serien auf den USB-Stick.

[22:15] Mittlerweile wird es sehr bitter. Also, wirklich seeeehr.

[22:14] Weiterer Wechsel bei Stuttgart: Die Geheimwaffe Ciprian Marica kommt für den schwachen Pogrebnyak, der allerdings auch kaum mit Bällen gefüttert wurde. In der Zwischenzeit übrigens auch ne tolle Torchance für Barcelona, die exzellent von Lehmann pariert wurde. Zuvor sogar eine Torchance für den VfB.
Handspiele von Messi zählen übrigens nicht.

[22:08] Wechsel nun auch bei Barca: Stürmer Ibrahimovic kommt für Mittelfeldspieler Busquets. 66. Minute.

[22:06] Ich hätte gerne ein Bier. Nüchtern ist das nur schwer zu ertragen. Vor allem die alberne Häme seitens der Bayern-Fans via Twitter.

[22:02] 3:0 für FC Barcelona in der 60. Minute. Lautstarke Messi-Messi-Chöre hallen durch das Stadion, nachdem er einen Drehschuss aus rund 18 Metern versenkt. Vorab leider wieder eine Anhäufung von Defensivfehlern. Erst ist die linke Abwehrseite komplett blank, dann wird Messi wieder mal nicht aggressiv genug attackiert.

[21:59] Messi lässt die Stuttgarter Hintermannschaft mal wieder sehr alt aussehen, aber Toure kann den Ball nicht genau genug auf den Kasten bringen. Im Gegenzug wieder leichte Torgefahr durch Stuttgart, aber wieder zu überhastet. Danach im Gegenzug wieder sehr viel Platz für Messi, dem aber auch nicht alles gelingen kann. Glücklicherweise.

[21:56] Auch Kuzmanovic jetzt mit Gelb in der 54. Minute nach einem sehr unnötigen Foul an Messi. Kategorie: Frust.

[21:52] Ach, übrigens, das Personal was jetzt für den VfB auf dem Platz steht ist, mit Ausnahme vielleicht der Personalie Niedermeier/Tasci, sowas wie meine Wunschaufstellung. Wäre schön, wenn sie zumindest noch ein paar Highlights setzen könnten…

[21:48] Anpfiff 2. Halbzeit

[21:46] Timo Gebhart kommt für Stefano Celozzi. Das bedeutet, dass Christian Träsch auf die rechte Seite der Abwehrreihe gehen wird und Gebhart auf rechts im Mittelfeld rückt. Ansonsten bleibt alles beim Alten.

[21:30] Halbzeit: Barcelona – VfB Stuttgart 2:0 nach Toren von Messi und Pedro.

Es lässt sich eigentlich kein anderes Fazit ziehen, als dass der VfB heute in allen Belangen unterlegen ist. Wenn man hier weiterkommen würde, dann wäre dies wirklich nur ein Weiterkommen von Barcelonas Gnaden. Aber davon scheint man derzeit Galaxien weit entfernt. In der Defensive arbeitet man nicht konsequent genug, steht zu weit von den Gegnern entfernt und attackiert, so wie vor dem 1:0 durch Messi, viel zu wenig aggressiv bis gar nicht.

In der Offensive läuft hingegen überhaupt nichts zusammen, weil entweder die Aktionen viel zu überhastet vorgetragen werden oder man zu zögerlich den Weg in den Strafraum sucht. Zudem steht die Barca-Mannschaft defensiv heute sehr stark und versteht es sehr gut, andauernd Überzahlstituationen in der eigenen Hälfte in Ballnähe zu schaffen, um dann bei den zu häufigen Ballverlusten des VfB (auch bedingt durch gutes Pressing seitens der Katalnen) sehr schnell umzuschalten und auch in der Offensive wiederum Überzahlsituationen zu schaffen.

Hier geht heute nichts mehr. Also für den VfB. Ist klar. Damit dürfen sich dann die Bayern-Fans auch wieder besser fühlen.

[21:29] Wenn die Offensive schon nicht wirklich funktioniert, dann sollten doch bitte die Standards aus dem Halbfeld nicht halbhoch in den Strafraum kommen…

[21:28] Lehmann sieht Gelb nach 42 Minuten. Wegen Meckerns oder gar wegen Zeitspiel? Nicht drauf geachtet.

[21:27] Wolff Fuss nur bedingt auf der Höhe. Erst sieht er einen möglichen Elfmeter (obwohl Rückpass reklamiert wurde), dann sieht er Khedira hinter Messi hertraben, obwohl er direkt dran bleibt in vollem Lauf. So leicht ist nur ein Messi leider selbst mit Ball nicht zu überholen…

[21:24] Und der Schiedsrichter ist leider auch nicht so ganz auf unserer Seite, wie man gerade beim eigentlich fairen Offensivzweikampf von Molinaro sah. Aber nein, daran liegt es heute nun wirklich nicht,

[21:21] Alles das, was im Hinspiel funktioniert hat, gelingt heute überhaupt nicht: Die „Rebounds“ gehen nie an den VfB, das schnelle Spiel nach vorne klappt nicht, die Abwehrreihe steht (auch bedingt durch den breiten Platz) zu weit auseinander und gibt zu viele Räume her und generell ist man einfach langsamer und nicht so wach und aufmerksam wie der jeweilige katalanische Gegenspieler.

[21:14] Spaß macht das als VfB-Fan heute wirklich nur so bedingt. Derzeit geht es eigentlich nur darum, irgendwie zu überstehen und darauf zu hoffen, dass Barca in Halbzeit 2 wieder die Handbremse anzieht. Nach vorne läuft derzeit für den VfB zumindest gar nix zusammen.

[21:10] Ist schon genial, was ein Messi und auch insgesamt die Barca-Offensive da so zusammenspielen können. Wenn die VfB-Abwehrleute da nicht unmittelbar am Mann stehen, dann sieht man da kaum Land.

[21:06] 22. Minute: 2:0 für Barcelona durch Pedro. Der Stuttgarter Abwehr werden heute die Grenzen aufgezeigt, die man schon im Hinspiel erwartet hatte. Jetzt wird es ultraschwer. Schade.

[21:01] Wie Wolff Fuss gerade treffend feststellte, für den VfB ändert sich dadurch nicht viel. Weiterhin benötigt man mindestens ein Tor. Jetzt immerhin erste Freistoßgelegenheit mit anschließender Ecke, bei der Valdes nur von eigenen Leuten bedrängt wird – dennoch Torwartfoul.

[20:58] 1:0 für Barcelona in der 13. Minute. Erstmals etwas aufgerückt beim VfB und dann können 4 Stuttgarter Defensivspieler den genialen Messi nicht stoppen, der aus 20 Minuten ein Traumtor erzielt. Distanzschüsse, wie erwähnt. Hilft nur leider nix.

[20:56] Wie gesagt, Barca hat ein Übergewicht, kann sich aber bislang gegen überwiegend gut stehende Stuttgarter noch nicht so richtig durchsetzen. Torgefahr, sehr leichte, wenn überhaupt nur durch Fernschüsse. Bei Stuttgart geht offensiv noch nicht so viel zusammen, ausser ein, zwei halbwegs brauchbaren Aktionen über links.

[20:52] Die ersten 5 Minuten gingen relativ klar an Barcelona, zuletzt konnte der VfB sich aber ein bisschen befreien, wenn auch Barca dieses Mal eindeutig wacher erscheint als im Hinspiel. Wolf Fuss schießt sich derweil schon ein bisschen auf Lehmann ein.

[20:47] Erste leichte Unsicherheit bei Lehmann. Die daraus resultierende Ecke für Barcelona bringt nichts ein. Geht aktiv von beiden Seiten los.

[20:45] Anpfiff

Aufstellungen

FC Barcelona
Valdes
Alves, Pique, Puyol, Maxwell
Busquets, Toure, Iniesta
Messi, Henry, Pedro

VfB Stuttgart
Lehmann
Molinaro, Delpierre, Niedermeier, Celozzi
Hleb, Khedira, Kuzmanovic, Träsch
Pogrebnyak, Cacau

Gerade vom Geschäftsessen zurückgekehrt, habe ich mich spontan dazu entschlossen, einen Liveblog zum Achtelfinal-Rückspiel zu machen. Mal schauen, wie ich es durchhalte und mal schauen, wie es läuft, da ich quasi Null Vorbereitung auf das Spiel hatte.

So wie es ausschaut spielt der VfB heute mit allen drei Sechsern, sprich mit Kuzmanovic und Khedira in der Zentrale, sowie Träsch auf der rechten Seite. Etwas ungewohnt, aber hatten wir ja schon ein, zwei Mal diese Saison.
In der Abwehr fehlt Tasci, dafür wieder Niedermeier im Einsatz neben Kapitän Delpierre.

Bei Barca sitzt wohl Ibrahimovic auf der Bank und Xavi ist verletzt.

Hätte, hätte, Fahrradkette.

23 Feb

Ehrlich gesagt liegt meine Motivation, einen Spielnachbericht zu schreiben, irgendwie gerade etwas darnieder.

Natürlich gibt es viele Ansätze, über die man einen solchen Text irgendwie aufziehen könnte. Zum Beispiel mit einem beherzten „Seht her, Welt!“, schließlich wurde vom VfB vorab von eigentlich niemandem mehr erwartet, als sich ordentlich abschlachten zu lassen. Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass nicht wenige Nicht-VfB-Fans heute vor dem Fernseher saßen, in der Hoffnung anschließend herzlich über den VfB ablachen zu können – nicht großartig anders habe ich es in der vergangenen Saison schließlich selbst gemacht, als das Champions League Viertelfinalspiel von Barcelona im letzten Jahr anschaut.
Dass jetzt viele sagen, gegen ein Barca in der Verfassung, hätten wir die geschlagen – geschenkt, nicht der Aufregung wert.

Ebenfalls könnte ich als VfB-Fan natürlich hadern.
Hadern einerseits, mit der Chancenverwertung, vor allem in der ersten Hälfte, als man zahlreiche, teils hochkarätige Chancen hatte, aus denen man normalerweise mindestens ein zweites Tor mitnehmen muss. Dann denke ich mir aber wiederum, dass ich vor dem Spiel jeden, der mir sagen würde, dass ich mich einzig über die mangelhafte Chancenverwertung der Stuttgarter aufregen würde, vermutlich für verrückt oder zumindest übertrieben optimistisch erklärt.
Hadern könnte man natürlich auch damit, dass die früher so großartige Innenverteidigung, schon wieder eine Szene hatte in der sie im Grunde komplett gepatzt hat – was dann eben wieder ein spielentscheidendes Tor hervorbrachte (Remis statt Sieg). Aber dann muss man eben auch wieder konstatieren, dass Du auch unabhängig vom Zustandekommen des Tores die individuelle Klasse eines Messi, Iniesta oder eben Ibrahimovic nicht gänzlich über 90 Minuten ausschalten kannst. Mal davon abgesehen, dass da sowohl eine Abseitsstellung wie auch ein Foulspiel als Verdachtsmoment im Raum stehen blieben.

Als weiteren Ansatz könnte man natürlich auch wiederum insgesamt ein bisschen (oder ein bisschen mehr) über die Schiedsrichterleistung lamentieren – allerdings bin ich, trotz einiger unglücklicher und tendentiell zu unseren Ungunsten ausgefallenen Entscheidungen, dass dies letztlich nicht viel am Spielausgang geändert hätte. Wenngleich ein Elfmeter bei dem vermeintlichen Handspiel von Piqué natürlich mit einem daraus resultierenden 2:0 die Dynamik des Spiels schon verändert hätte. Aber ob man den geben muss? Dunno…

Nein, irgendwie habe ich keine Lust, all diese Themen möchte ich eigentlich weiter ausführen und hier besprechen.

Denn das einzige, was ich gerade will, ist, mich einfach zu freuen, still und leise, ganz für mich.

Freuen, über eine wirklich, wirklich geniale Leistung des VfB in den ersten 45 Minuten. Denn es war ja nicht so, dass man gegen lässig aufspielende Topfavoriten aus Spanien einfach mitgehalten hätte und das mit einem Führungstreffer krönte. Nein, man dominierte die Spanier über fast die komplette Spieldauer der ersten Halbzeit, spielte sie phasenweise derart an die Wand, dass die Barca-Spieler kaum einen Fuß auf den Boden bekamen, geschweige denn eine gefährliche Torchance bekamen, mit Ausnahme eines Distanzschusses von Messi. Ich mein, was ist das bitte? Die weltbeste Mannschaft erreicht einzig Torgefahr durch einen Schuss aus 20 Metern!

Freuen auch darüber, dass man trotz des Gegentreffers nicht einbrach. Klar, danach war die Luft schon raus und es fehlte die absolute Aggressivität und der vollkommene Wille dagegenzuhalten, aber dennoch geriet man trotz zunehmender Überlegenheit der Katalanen auch nach der 50. Minute nie so unter Druck, dass das Remis ernsthaft gefährdet erschien.  Im Gegenzug gelangen aber nach vorne dafür einige Vorstöße, aus denen man durchaus hätte mehr machen können.
Ob das nun damit zusammenhängt, dass Barca einfach etwas zurückschaltete und selbst nicht den unbedingten Willen zum Sieg hatte, weil es ja noch das Rückspiel zuhause gibt oder vielleicht eben doch damit, dass Barca nach den Erfahrungen der ersten Hälfte nicht zu offensiv spielen wollte, um nicht doch nochmal Gefahr zu laufen einen weiteren Konter zu fangen – wer weiss das schon zu beurteilen.

Freuen möchte ich auch sehr über unsere beiden Aussenverteidiger. Während zwar Molinaro insgesamt das spektakulärere Spiel gemacht hat, durch ein sehr tolles Offensivspiel gemeinsam mit dem viel gescholtenen Hleb, hat es mich persönlich über die Maßen gefreut, dass Celozzi so überragend sicher stand. Denn ich hatte ernsthaft die Befürchtung, dass seine Seite die Sollbruchstelle der Stuttgarter Verteidigung werden wird und er gegen so klasse Leute wie Iniesta und Henry nicht einen Hauch Land sehen würde. Er strafte mich Lügen und konnte im Gegenteil auch offensiv sogar noch einige kleinere Akzente setzen.

Freuen kann man sich natürlich auch schon auf das Rückspiel, aber das ist einfach noch sehr weit weg – und wird mit Sicherheit ein komplett anderes Spiel sein. Mit Sicherheit? Naja, sagen wir besser vermutlich, schließlich könnte dieses 1:1 auswärts durchaus die Gefahr bergen, dass man dies wieder als äußerst komfortables Polster empfindet. Und wenn dann der VfB wieder so auftritt wie über weite Strecken heute… Und wenn dann noch ein unzufriedenes Barca-Publikum anfängt unruhig zu werden, dann… aber gut, jetzt bewegen wir uns dann doch schon wieder in den extrem spekulativen Bereich.

Dabei will ich mich doch eigentlich erst einmal nur freuen.

Wie der Coach vor dem Spiel schon sagte, gilt es die Duelle mit Barca einfach nur als „Bonbon“ zu betrachten und ein solches war es heute auch. Und das ist schön.

Am Samstag geht es dann weiter mit dem wirklichen Geschäft und ich kann nur hoffen, dass der VfB dieses Spiel ebenfalls mit dem geboten Ernst und Willen angeht. Mit Frankfurt kommt schließlich ein Team, das derzeit auch einiges an Momentum auf dem eigenen Karmakonto verfügbar hat. Wäre natürlich schön, wenn es den Hessen so erginge, wie der letzten Momentummannschaft, die uns in der Mercedes-Benz-Arena in der Bundesliga gegenüberstand.

Aber jetzt erstmal weiter freuen.

Danke VfB!

VfB für Barca-Fans – Player by Player

22 Feb

Der folgende Text ist im Rahmen unserer kleinen Kooperation mit dem FC Barcelona-Blog „Diario Yoya“ gestern dort veröffentlicht worden. Dementsprechend seid ihr als Leser nicht unbedingt die Zielgruppe dieses Artikels, aber der Vollständigkeit halber möchte ich den Artikel zumindest auch noch hier veröffentlichen. Konstruktive Kritik kann natürlich jederzeit gerne abgegeben werden, sehr gerne auch, wenn ihr denkt, die Barca-Fans sollten das wissen, unter dem Originaleintrag. Kommentare dort auf Englisch, Deutsch, Catalan oder Spanisch möglich. =)
Erwähnt werden sollte vielleicht noch, dass der Text (wie auch sämtliche anderen dieser Serie) vor dem vorletzten Wochenende und ergo noch vor dem HSV-Spiel (bzw. dem Spiel von Barca gegen Atletico). Hilft vielleicht an gewissen Stellen bei der Einordnung…

Weiterlesen…

FC Barcelona für Anfänger – Der Blick auf die Bundesliga

19 Feb

Im Rahmen einer kleinen Gemeinschaftsaktion mit dem spanischen Blog www.diarioyoya.com zum FC Barcelona wird es in den nächsten Tagen bis zum Champions League-Spiel zwischen dem VfB Stuttgart und Barca einige Gastbeiträge auf beiden Blogs geben. Auf beiden Seiten werden jeweils die eigenen Teams analysiert, was Spielsysteme und Entwicklung in den vergangenen Jahren angeht, aber auch dargestellt wie im jeweiligen Land eigentlich der andere Verein bzw. die andere Liga gesehen wird. Alles natürlich hochgradig subjektiv.

Der heutige, dritte Beitrag wurde geschrieben von User Ignashevich und zeigt seinen Blick auf die Bundesliga und den deutschen Fußball. Übersetzung von User Obi.

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Mir gefällt die Bundesliga.

Ein Freund vom Diario Yoya bat mich, einen Artikel zu schreiben zum Thema: Was denkt man bei uns über den deutschen Fußball und speziell über den VfB Stuttgart?

Schwer, hier eine Antwort zu finden, wenn die Antwort an Deutsche adressiert ist. Der Grund? In Spanien interessiert der deutsche Fußball nur wenige Leute und dementsprechend ist der VfB Stuttgart kein Verein, der „verfolgt“ wird.

Schuld daran ist der mittelmässige Fußballer mit dem Namen Jean-Marc Bosman, der vor Gericht klagte, recht bekam und somit den modernen Fußball änderte: freie Bewegung von Profi-Spielern in der Euopäischen Union und von argentinischen und brasilianischen Spielern mit europäischen Pass. Das bedeutet, jeder Spieler kann in irgendeinem Verein spielen, grenzenlos, und so bekommen die wirtschaftlich großen Fußballnationen die Besten.

Obwohl viele es bevorzugen. auf der Bank eines großen Vereins zu sitzen, anstatt ein großer in einem „normalen“ Verein zu sein. Dadurch haben die Ligen in Holland, Belgien, Portugal, Frankreich und Deutschland das Potenzial von früher an die Ligen aus Spanien und England abgegeben.

Diese Ligen sind die stärksten wenn man nach dem Kapital und den Einschaltquoten schaut. Es scheint so, als ob man in diesen Ligen spielen muss, um in der Elite mitspielen zu können. In Vereinen wie Manchester United, Chelsea, Liverpool, Inter, Real Madrid und Barcelona spielen die Besten der Besten, auch wenn einige vielen Minuten auf der Bank sitzen.

Es ist eine Kluft zwischen diesen großen Vereinen und den anderen entstanden. Die „anderen“ Vereine wissen, dass früher oder später die besten Spieler zu einem dieser großen Vereine wechseln möchte. So geschah es mit Kaká und Ibrahimovic, die besten Spieler der italienischen Liga, die diesen Sommer nach Spanien gewechselt sind und so wird es mit Ribéry sein, der im Juni Deutschland verlassen wird.

Das bedeutet aber nicht, dass es keine Leute gibt, die den deutschen Fußball mögen. Ich persönlich finde ihn durchaus reizvoll. Es war nämlich so… in der Zeit als ich mich in diese Sportart verliebte wurden deutsche Spiele samstags im katalanischen Fernsehen Live gezeigt. Ich habe mir alles angeschaut. Chapuisat, Yeboah, Sammer, Labbadia, Polster, Walter, Matthäus, Basler, Kuka… das waren die ersten Spieler, die ich mir Samstag für Samstag anschaute. Dies geschah weit bevor ich den spanischen Fußball verfolgte. Heutzutage glaube ich, wird diese Essenz bewahrt.

Eine Liga, wo es immer 4-5 Titelanwärter gibt, die sich Woche für Woche an der Tabellenspitze ablösen, die vollen und farbenfrohen Tribünen voller „Fußball-Atmosphäre“, diese orangenen Fußbälle auf verschneiten Plätzen, die Spieler die in der Kälte, bedingt durch die Kälte, Rauch aus dem Mund atmen. Dies alles und noch viel mehr machen aus der Bundesliga eine spezielle, echte Liga, die glücklicherweise auch nicht durch die Macht des Kapitals „vernichtet“ werden kann.

Und der VfB? Hier ist es ein Verein, der ziemlich indifferent ist. Trotz des chronischen und historisch bedingten Pessimismus, glaube ich, dass es wohl keinen Barça-Fan gibt der glaubt das Stuttgart unsere Jungs rund um Pep Guardiola schlagen wird. Die Nachricht „Stuttgart steckt in der Krise“ ist hier in den Köpfen der Menschen. Trotzdem sollten wir nicht übersehen, dass sich durch den Trainerwechsel die Mannschaft beachtlich verbessert hat, mit fünf Siegen in Folge. Aus Stuttgart ist somit ein ernst zu nehmender Gegner geworden, im Gegensatz zum VfB als Markus Babbel noch Trainer war.

Das spannende für uns wird sicherlich die Rückkehr von Hleb sein, einem Spieler der sein bestes in Stuttgart gab, der aber in Barcelona kläglich gescheitert ist.  Hier nannten wir ihn „den weißrussischen Touristen“. Er hat hier nämlich nur die Stadt besichtigt. Fußball hat er hier nicht wirklich gespielt. Sehenswert wird sicherlich auch das Wiedersehen von Lehmann, diesem eigenartigen Torwart der im Champions League Finale in Paris „glänzte“. Mich persönlich motiviert die aufmerksame Betrachtung der Leistung eurer starken Spieler wie Kuzmanovic, Progrebniak, Gebhart, Khedira und Tasci. Ihr wisst wahrscheinlich auch schon, dass früher oder später die Bayern kommen werden um euch die guten Spieler – wenn Sie gute Leistungen zeigen – abzukaufen. Und wenn sie sich bei den Bayern weiter verbessern, sie an einen europäischen Top-Klub abgegeben werden:
Der große Fisch frisst den kleinen Fisch.

Europäischer Fußball, ein Fußball weitaus weniger Demokratisch wie noch vor ein paar Jahren, glücklicherweise aber ein Fußball – und die Bundesliga ist hier ein gutes Beispiel – der trotzdem die Massen bewegt, spektakulär ist und uns Tore, viele Tore Woche für Woche schenkt.

Das war’s Freunde. Viel Glück in der Bundesliga. Überlasst uns bitte die Champions League – wir haben da nämlich noch eine offene Rechnung von maximaler Wichtigkeit im Bernabéu-Stadion.

Teil 1: Die Ära Guardiola
Teil 2: Taktik & Aufstellung

FC Barcelona für Anfänger – Taktik & Aufstellung

17 Feb

Im Rahmen einer kleinen Gemeinschaftsaktion mit dem spanischen Blog www.diarioyoya.com zum FC Barcelona wird es in den nächsten Tagen bis zum Champions League-Spiel zwischen dem VfB Stuttgart und Barca einige Gastbeiträge auf beiden Blogs geben. Auf beiden Seiten werden jeweils die eigenen Teams analysiert, was Spielsysteme und Entwicklung in den vergangenen Jahren angeht, aber auch dargestellt wie im jeweiligen Land eigentlich der andere Verein bzw. die andere Liga gesehen wird. Alles natürlich hochgradig subjektiv.

Der heutige, zweite Beitrag wurde geschrieben von User Reggae und übersetzt von McCraken. Er analysiert das Spielsystem des FC Barcelona in dieser Saison und gibt einen schönen Überblick über die Stärken und Schwächen der einzelnen Spieler.

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Die Spielweise des FC Barcelona unter Guardiola ist eine Weiterentwicklung des Rijkaard-Barça: asymmetrisches 4-3-3, vorgezogene Verteidigung und Pressing schon ab der ersten Stürmerlinie. Ballbesitz ist unverzichtbar, Barça hat wie keine andere Mannschaft der Welt die Fähigkeit, sich den Ball anzueignen.

Einer der Unterschiede zur Rijkaard-Zeit ist die Umkehrung der Asymmetrie: früher war die rechte Seite eher defensiv, heute ist es die linke. Im Allgemeinen besteht die Barça Abwehr aus zwei Innenverteidigern, mindestens einer davon mit der Fähigkeit, den Ball mit Präzision nach vorne zu spielen (für Guardiola am Besten beide), und zwei Außenverteidigern, einer mit eher defensivem Profil und der Andere offensiv.

Im Mittelfeld haben wir drei Spieler, auch ein Erbe der Rijkaard Zeit. Der Niederländer entschied sich für einen einzigen Defensivmittelfelder, eine Art dritter Innenverteidiger, groß und mit guter Passtechnik. Unter Guardiola hat der Mann auf dieser Position allerdings eine größere Verantwortung beim Spielaufbau erhalten.

Die anderen zwei im Mittelfeld sollten technische Spieler sein, mit genauem Passspiel und mit der Fähigkeit, den Ball im Besitz halten zu können. Guardiola gibt den beiden große Wichtigkeit innerhalb des Teams, mit konstantem Positionswechsel (auch mit dem defensiven Mittelfeldspieler) und dem klaren Ziel, keinen Ball zu verlieren.

In der Offensive finden wir auch Asymmetrie. Messi ist der Fixpunkt auf dem rechten Flügel, während links ein Spieler gebraucht wird, der gut ohne den Ball spielt und gleichzeitig treffsicher vor dem Tor. Ein großer Unterschied zur Rijkaard-Ära: Guardiola erwartet von seinem Mittelstürmer nicht nur Tore, sondern auch Beteiligung im Spielaufbau. Das ist einer der Gründe für den Tausch Eto’o-Ibrahimovic.

Die aktuelle Startaustellung:
Valdés
Alves, Puyol, Piqué, Abidal
Busquets, Xavi, Iniesta
Messi, Ibrahimovic, Henry.

Valdés ist unumstritten im Tor. Er soll aber nicht nur Bälle halten, Guardiola erwartet von ihm dass er auch mit dem Fuß Spielt und anspielbar bleibt; so wird er zum “elften Feldspieler” wenn die Mannschaft im Ballbesitz ist. Als Torwart ist er mehr technisch als ästhetisch.

Alves ist der Rechtsverteidiger. Besser gesagt, ihm gehört die ganze rechte Seite des Feldes… Wurde für mehr als 30 Millionen eingekauft und keiner diskutiert heute diese Investition. Hervorragende Leistung vom ersten Tag an. Sein Schwachpunkt: manchmal passt er nicht auf, was hinter seinem Rücken passiert. Mit der Zeit ist er aber diesbezüglich besser geworden. Ein unermüdlicher Spieler, läuft nach vorn und nach hinten, und wieder nach vorn… ist eine konstante Gefahr für den Gegner, ist immer dabei, wenn die Mannschaft angreift. Beachtliche Schussstärke, schießt gerne aus der Distanz.

Abidal ist der “defensive” Linksverteidiger. In der französischen Nationalelf spielt er als Innenverteidiger. Diese ist seine bisher beste Saison als Barça-Spieler. Kampfstark, schnell und sicher in der Verteidigung. Wenn er nach vorne geht, dann meistens um andere Spieler zu unterstützen. Kann nicht gut flanken, kann nicht dribbeln, trotzdem technisch OK. Hat noch nie ein Tor erzielt, ist aber auch nicht seine Aufgabe.

Puyol ist gerade auf einem sehr hohen Niveau, obwohl man erwartet hatte dass er dieses Jahr langsam Platz für neuere Generationen machen würde. Ein spektakulärer Innenverteidiger, schnell, eine Mauer in der Abwehr. Sein Schwachpunkt ist das Aufbauspiel nach vorne (etwas was Guardiola von seinen IV verlangt). Kein guter Passer, meistens läuft er mit dem Ball nach vorne und wartet das jemand ihm hilft.

Piqué ist der “Partner” von Puyol. Ein IV-Profil nach Guardiolas Geschmack. Groß, sachlich, sauber und, vor Allem, mit Qualität für das Aufbauspiel. Mit großer Verantwortung in diesem Bereich, hat sehr viel Ballkontakt. Kann Langpässe direkt zum Fuß eines Stürmers spielen. Er ist nicht Schnell, gleicht es aber mit seinem Stellungsspiel aus. Gelegentliche Konzentrationsfehler. Sehr Kopfballstark, oft Gefährlich bei Standardsituationen. Mag es selber nach vorne zu spielen, sein Spitzname ist “Piquembauer”.

Als defensiver Mittelfelder gibt es keinen klaren Startspieler. Zur Zeit scheint Busquets einen leichten Vorsprung auf Touré zu haben. Aus der eigenen Fußballschule, kam „Busi“ letztes Jahr auf Wunsch von Guardiola in die erste Mannschaft. Busquets kann den Ball schneller bewegen und scheut den Körpereinsatz nicht. Touré dagegen ist ein stärkerer Kopfballer und stabiler in der Abwehr.

Xavi und Iniesta sind unverzichtbar im Mittelfeld. Xavi ist gelassener, verliert den Ball nicht und ist der wahre Motor des Teams. Scheint das ganze Feld im Blick zu haben und wird mit den Jahren immer besser vorm Tor. Iniesta ist beweglicher, kann dribbeln und ist risikofreudiger. Ein spektakulärer Spieler. der trotzdem -seinen Zahlen nach- nicht so spielentscheidend aussieht. Xavi und Iniesta spielen vor allem um den Ballbesitz zu garantieren, Barça verteidigt MIT dem Ball. Nicht sehr stark in der Defensive, und wenn die gesamte Elf nicht wie eine Uhr funktioniert kann die gleichzeitige Aufstellung der beiden daher zum Problem werden.

Henry wird der wahrscheinlicher Starter als linker Stürmer, ist aber nicht mehr der Jüngste. Im letzten Sommer hat man versucht, einen jüngeren Konkurrenten für ihn einzukaufen. Möglicherweise die schwächste Position in der Elf. Startspieler wegen seines großen Namens, wurde diese Saison vom jungen Pedro -aus der eigenen Fußballschmiede- übertroffen. Dieser ist der bisher der einzige Spieler der Geschichte, der in sechs (!) verschiedenen Wettbewerben im selben Jahr hat treffen können, was ihm auch richtig Selbstvertrauen gegeben hat.

Eto’o ging, und ein ganz unterschiedlicher Mann kam: Ibrahimovic. Scheint noch nicht ganz im Spielfluß integriert zu sein. Hat einen super Saisonanfang gehabt, hat seitdem aber etwas nachgelassen. Ein Stürmer mit unbegrenzten technischen Möglichkeiten, liebt sich außerhalb des Strafraums zu bewegen um Ballkontakt zu haben. Er ist nicht ein Killer wie Eto’o, kann aber gut kombinieren, was Guardiola von seinem Mittelstürmer verlangt.

Und Messi ist der Star des Teams. Verschwindet nicht bei wichtigen Spielen. Dribbelt weniger als früher, Guardiola hat ihm eine effizientere Spielweise beigebracht. Seine Zahlen sind schwindelerregend. Macht viele Tore und legt auch viele auf. Spielt meistens rechts, hat aber Bewegungsfreiheit und geht auch gerne durch die Mitte. Hat früher mit Muskelverletzungen zu kämpfen gehabt, deswegen musste er sein Spielstil etwas verändern. Er ist nicht so explosiv wie früher, dafür aber ein “besserer” Spieler. Wird von der Fangemeinde geliebt, und ist der erste Mann aus der eigenen Fußballschule der den Goldenen Ball (Ballon d’Or) gewonnen hat.

Die einzigen Fragezeichen in der Startelf wären also Busquets/Touré und Henry/Pedro, etwas anderes wäre eine Überraschung. Vielleicht würde noch Keita in Frage kommen, den Guardiola gerne als starken und torgefährlichen Mittelfeldspieler einsetzt, um Iniesta für Henry als linken Stürmer zu platzieren.

Teil 1: Die Ära Guardiola
Teil 3: Der Blick auf die Bundesliga