Archiv | Dezember, 2017

Reschke oder wo ist der Bart?

23 Dez

Wolfgang Dietrich ist ein sehr selbstbewusster Mann, wortkarg, aber schnell im Entscheiden. Mit Ecken und Kanten würde man es sympathisch ausdrücken.

Der Umgang mit Schindelmeiser immer noch eine Überraschungskiste, wobei da viele Ecken und Kanten waren, um es mal vorsichtig zu formulieren.

Wie verhält sich jetzt Michael Reschke in diesem Kontext? Er hat viel Erfahrung und kennt sich mit starken Präsidenten aus (FCB), oder hat es mit ehemaligen Kickern mit eigener Meinung zu tun (Bayer) und kennt das Geschäft aus dem EffEff. Aber reicht das? Seine Lösung, er fährt die Schiene des Altbewährten. Aogo, Beck, Badstuber und Gomez, Heroes of the last decade, the Unexpendables! Wo ein Schindelmeiser uns überforderte mit Neuzugängen aus schwedischer Provinz oder französischem Grenzgebiet, setzt Reschke punktuell für Erfahrung, die sich auszahlt: Beck ist hochmotiviert, wieder in der BuLi zu starten, Badstuber hat den Makel des Ewigverletzten (oder etwa wie Sebastian Deisler?) und Aogo will es noch einmal wissen (auch beim Elferschießen?). Und Gomez muss niemand mehr etwas beweisen. Lässt die Karriere ausklingen.

Und, da hat Reschke dies im Griff, emotional bei den Fans ist er, mit Gomez hat er das Weihnachtsgeschenk schlechthin den Fans gemacht, die Euphorie hält uns in der Liga, die Heimspiele bleiben weiterhin voll und der HSV wird erfolgreich erfolglos bleiben. Und Terrode läuft sich warm für die Zwote. Nicht schlecht, Herr Reschke!

Euphorie

22 Dez

Das die Presse Gomez nicht mag, wäre stark untertrieben. Der Roy Makaay des VfB – immer noch besser als der Ulreich II des FCB, wie ihn nun Sandro Wagner im Titel tragen darf – der immer Unterschätzte, Gehasste, der sich lautstark über Maik Franz und Konsorten echauffiert und als arrogant wahrgenommen wurde. Der von Mehmet Scholl volle Breitseite („wundgelegen“) abbekam, in München unterschätzt, in Florenz unterschätzt, in Wolfsburg unterschätzt, aber ein Mann mit einer eingebauten Torgarantie. Der allein den VfB im Alleingang dreimal in die europäischen Wettbewerbe hievte und – hier sei auch Gente erwähnt – mit dem VfB 2007 Deutscher Meister wurde!

Gomez zu holen war die bisher beste Idee des VfB nach der Einstellung von Hannes Wolf: Ein Leader, der mit allen Wassern gewaschen ist, eine personifizierte Torgefahr, ein Brecher, der seine Mitspieler mitreißt und ein Heimatverbundener, der seinen Fußballlebensabend in Stuttgart verbringen will – und jeder weiß, wie glücklich er sich schätzt, der schon einmal bei den Wölfen im Stadion in Wolfsburg vorbeischauen „durfte“.

Ein Riesengewinn, der der Mannschaft prompt hilft, die Flanken von Insua und – ja auch – Beck verwerten kann und mit Ginzcek ein tolles Pärchen bilden könnte, der auch nicht auf die 33 beharrt – musste nicht Ulle in München seine Nummer für Vidal wieder abtreten – und sich in den Dienst der Mannschaft stellt. Eine sehr junge Mannschaft, die Halt benötigt, die Bundesligaerfahrung benötigt.

Haben wir nicht damals Gomez für über 30 Millionen nach München transferiert, und bezahlen jetzt 3,5 Mio.? Da nehme ich auch die kolportierten 8 Mio. Bruttogehalt auf mich.

Mein Daumen ist hoch, ich habe heute mit jedem VfB-Fan, den ich antraf, die Faust zum Sieg gereckt, was für ein Gewinn!

Welcome back, Mario!

P.S. Relegationerfahren ist er auch noch, er bringt wahrlich alles mit!

 

0 Geschenke unter dem Baum

20 Dez

Ist Terrode jetzt der Verräter und Judas des VfB, der Söldner der Liga, oder einfach ein Mann, der es noch einmal wissen will und heimatverbunden ist?

Schwierige Frage, die 25 Tore haben uns den Aufstieg geschenkt, das Gerücht, er schaffe es nicht in der 1. Liga blieb lange bestehen und bewahrheitete sich (leider).

Für 25 Tore sage ich danke! Das Traurige ist zudem, den Elfer gegen Mainz hätte er reingemacht (auch wenn er in der Saison bisher bei dieser Aktion nur den Pfosten traf). Aber seis drum..

Für ihn eine logische Sache, Köln wird absteigen und er kann nächstes Jahr wieder 25 Buden machen, in Heidenheim, Aue und Sandhausen (wobei es am Hardtwald schwierig wird). Und ist in seiner Heimat, ist in Ordnung. Schade, mochte ihn.

Im Gegensatz zu Maxi Romereo oder wie der heißt, da schimpfe ich. Aber vor Weihnachten wollen wir artig sein.

Die 0 Punkte im Dezember sind hart, da auch immer eng, und mittlerweile nicht nur alle ehemaligen Kicker des VfB gegen uns treffen, nein, jetzt halten sie auch noch die Elfer gegen uns. Aber vor Weihnachten nichts gegen Rentner, auch wenn sie (Tom) Stark(e) sind. Ein wenig beschleicht einen die Angst, ich muss es zitternd feststellen.

Wobei das Positive auch nicht zu verstecken ist, immer knapp, immer auf Augenhöhe (na gut, dass gegen Mainz wieder hergeschenkt..). Und Gente darf wieder was sagen, wie gefühlt die letzten 8 Jahre (guter Artikel aber über ihn in der SZ).

Und noch was fürs Fest, Werbung für einen sehr guten Freund von mir, wers mag: Bier!