Archiv | Februar, 2010

Ar-beits-sieg! Ar-beits-sieg!

28 Feb

Berufsbedingt konnte ich das gestrige Duell mit den Frankfurtern leider nicht live anschauen, lediglich die letzten rund 15 Minuten konnte ich die ARD-Radiokonferenz noch verfolgen – und da war das Spiel ja dann im Grunde schon gegessen.

Dementsprechend gibt es heute mal keine detaillierte Spielbeschreibung, dafür empfehle ich dann die bewährten Stadiongänger, die rechts in der Liste verlinkt sind.

Nichtsdestotrotz kann ich, basierend auf den Zweiterhand-Eindrücken, sicherlich guten Gewissens, das Fazit ziehen, dass man alles in allem am gestrigen Samstag nicht unbedingt die bessere sondern etwas glücklichere Mannschaft war und so am Ende als Sieger vom Platz gehen konnte.

Durchaus positiv stimmt mich daher weniger WIE wir das Spiel gewonnen haben, sondern die Tatsache, DASS wir es gewonnen haben. So kurz nach der Gala gegen Barcelona ist es ja bekanntermaßen oftmals schwierig den Schalter umzulegen, was man den diversen Berichten nach zu urteilen, wohl auch gesehen hat. Umso wichtiger dann eben, dass dennoch der Sieg gegen einen zumindest momentan direkten Konkurrenten gelang.

Bedanken dürfen wir uns dabei natürlich in erster Linie bei Cacau, der irgendwann in seiner Verletzungspause den goldenen Gomez gefunden zu haben scheint. Zumindest ist er derzeit der Mann, der eben für die Tore sorgt, selbst dann wenn sonst nicht viel geht, wie es gestern der Fall war. Gerade das zweite Tor machst Du halt auch wirklich nur, wenn Du das Selbstvertrauen eines Stürmers hast, der in der Woche vorher schon in zwei anderen Spielen traf, davon einmal sogar vierfach.

Zwei Sachen, die mir ansonsten noch direkt zum Spiel einfallen: „Schön“, dass wir den alten Celozzi wieder haben… Hatte ich mich am Mittwoch noch gefreut, wie exzellent er gegen die Barca-Offensivkünstler aussah, war er gestern wieder der altbekannte Schwachpunkt in der Viererkette.
Ganz gut gefallen hat mir in den paar Ausschnitten, die ich sah, Timo Gebhart, auch wenn er eben immer noch ab und an die falschen Entscheidungen trifft, wie der Kommentator bei „Bundesliga Pur“ sehr treffend bemerkte.

Sehr wichtig war der Sieg natürlich auch vor allem deshalb, weil uns in der derzeitigen Phase der Saison und bei dem derzeitigen Tabellenstand nur noch drei Sachen weiterhelfen: Siege, Siege und Siege.

Wie letzte Woche schon prognostiziert lief der Spieltag ziemlich optimal für uns, durch direkte Duelle der unmittelbaren Tabellennachbarschaft (Mainz vs. Bremen) bzw. Spiele der EL-Platzhalter gegen zwei Top3-Teams, die dann erwartetermaßen Niederlagen kassieren. Damit ist dank des gestrigen Sieges tatsächlich der Rückstand auf Hamburg und Dortmund auf 6 bzw. 5 Punkte geschrumpft, was man zwar noch nicht als in Reich- aber doch schon in Sichtweite bezeichnen könnte.

Besondere Bedeutung hat dann also auch schon wieder das Spiel am kommenden Samstag bei Werder Bremen, die derzeit mit 4 Punkten Vorsprung zwei Plätze vor uns liegen – ganz so wie die Frankfurter vor diesem Spieltag. Das wird sicherlich die nächste echte Nagelprobe, auch wenn die Bremer gestern ebenfalls nicht unbedingt überzeugt haben, sondern vorwiegend von Baback Rafati profitiert haben.

Das positive bei Werder Bremen ist auf jeden Fall schon mal, dass bei ihnen nicht Ruud van Nistelrooy auf der Bank sitzt, sondern Hugo Almeida.

Auch Frankfurt könnte sehr wahrscheinlich für uns spielen, da sie mit Schalke einen mehr als zähen Gegner haben, den sie vermutlich nicht bezwingen können werden. Aber auf Dortmund und HSV wird es schwierig weiter Punkte gut zu machen, da mit Mönchengladbach und vor allem Hertha nicht gerade Heimspielaufgaben warten, die derzeit Angst und Schrecken verbreiten.

Aber, so oder so, müssen wir natürlich erst einmal unsere eigenen Hausaufgaben machen und Bremen schlagen. Eine zweite Niederlage nach dem Hamburg-Spiel gegen einen mehr oder minder direkten Konkurrenten können wir uns eigentlich definitiv nicht leisten, wenn wir nach oben noch was ausrichten wollen. Wobei ich andererseits ja schon nach dem HSV-Spiel die Ambitionen nach oben abgehakt hatte…

Zu guter letzt noch ein Wort zu Aliaksandr Hleb:

Seufz.

Vorschau: Eintracht Frankfurt

25 Feb

Nach dem Spiel ist vor dem Spiel sagt man gemeinhin ja ganz gerne, deswegen muss es natürlich nach der Gala gegen Barcelona am Wochenende auch schon wieder weitergehen. Auf dem Tagesmenü am Samstagnachmittag steht dieses Mal die Eintracht aus Frankfurt – natürlich im Gegensatz zum FC Barcelona weit weniger glamourös, aber nichtsdestotrotz auch durchaus wichtig.

Natürlich, bei 8 Punkten Rückstand habe ich Platz 5 im Grunde abgehakt, aber nichts wäre schlimmer, wenn es am Ende durch irgendwelche seltsamen Umstände dennoch möglich wäre, man aber unterwegs nochmal dumme Punkte hätte liegen gelassen (und davon hatten wir in der Hinrunde ja im Grunde schon mehr als genug).

Das Duell gegen Frankfurt, die nur zwei Plätze und vier Punkte vor uns liegen, zu gewinnen, wäre dementsprechend wichtig, um zumindest auf den „Verfolgerrängen“ hinter den Top5 noch ein wenig mehr für „Enge“ zu sorgen. Zumal sich auch die direkten Nachbarn auf 6 und 8 gegenseitig die Punkte wegnehmen im Spiel Mainz gegen Bremen.

Ohnehin wird es einen vermutlich äusserst interessanten Spieltag geben, da ja auch Platz 5 gegen 3 (Dortmund in äh auf Schalke) und Platz 4 gegen 2 (Hamburg in München) spielen und es dementsprechend nicht sonderlich überraschend wäre, wenn beide EuropaLeague-Aspiranten Federn lassen müssten.

Aber vor all diese Rechenspielchen hat der liebe Gott und der DFL-Spielplaner eben erst einmal die Begegnung mit Eintracht Frankfurt gesetzt.

Und um Euch ein wenig auf dieses Duell mit der Mannschaft unser aller Lieblingsverteidiger einzustimmen gibt es heute mal zur Abwechslung ein kleines Interview mit Felix vom Blog Meine wahre Liebe. Bei ihm drüben gibt es natürlich das entsprechende Gegenstück mit Fragen von ihm an mich über den VfB zu finden.

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Nur eine Niederlage in den letzten 10 Spielen, darunter Siege gegen Dortmund und Bremen, mit Platz 7 so gut wie lange nicht in der Rückrundentabelle platziert und sogar nur 4 Punkte hinter einem EuropaLeague-Platz – Mal ganz ehrlich, was ist da schief gelaufen beim Verein mit dem Abo fürs untere Mittelfeld?

Ich denke dieser positive Trend hat mehrere, um genau zu sein drei Hauptgründe. Zunächst ist da der neuer Trainer, Michael Skibbe, der einfach eine ganz andere Philosophie hat als sein Vorgänger Funkel. Schnellen, direkten Fußball möchte er spielen lassen und das gelingt phasenweise sehr gut. Wenn ich ab und an mal die Chance habe und das Training der Jungs besuche merke ich förmlich, welch großen Wert Skibbe auf schnelle Ballstaffetten legt. Der zweite Grund sind die Neuverpflichtungen. Und hier spreche ich noch nicht einmal von Halil Altintop, sondern viel mehr von Maik Franz, Selim Teber und vor allem Pirmin Schwegler, der mit seiner Ballsicherheit und Beweglichkeit genau in Skibbes Konzept passt. Maik Franz ist nicht nur als torgefährlicher Spieler, sondern auch als Typ in der Mannschaft sehr wichtig und Selim Teber, der einen wirklich schweren Stand hat und oft auf die Mütze bekommt, stabilisiert das Mittelfeld auch immens. Zehn(!) gelbe Karten zeigen meiner Meinung nach, wie sehr er sich aufopfert. Der dritte Grund ist die Umstellung von Patrick Ochs. Als rechter Mittelfeldspieler kann er seine offensiven Qualitäten besser ausspielen und ist weniger defensiv gebunden.

Was wird denn insgesamt diese Saison noch drin sein für Euch? Wird man nach vorne noch etwas erreichen können oder droht auf der anderen Seite die Gefahr, dass die Mannschaft auch einbrechen könnte, beispielsweise wenn sie einen Rückschlag durch eine Niederlage beim VfB erleidet?

Das wird sich in den nächsten beiden Wochen zeigen. Ich persönlich bin sehr skeptisch, aber das war ich vor den Spielen in Dortmund und Hamburg auch. Ich traue dem Team glaube ich weniger zu, als es wirklich kann. Die beiden Spiele in Stuttgart und anschließend daheim gegen Schalke werden die Richtung vorgeben. Mit vier Punkten aus diesen beiden Spielen könnte ich mir sogar vorstellen, dass die Eintracht am Ende Platz 5 belegt.

Das gute Abschneiden ist ja umso erstaunlicher, da die Winterpause doch von sehr vielen Störgeräuschen begleitet wurde und das Verhältnis zwischen Skibbe und Bruchhagen teilweise doch sehr zerrüttet erschien. Könnten da langfristig doch noch Schäden geblieben sein trotz Burgfrieden?

Ich glaube dass sowohl Trainer als auch Vorstandsvorsitzender das selbe Ziel verfolgen. Nämlich den Erfolg der Eintracht. Skibbe weiß, welche Kompetenzen er im Verein hat und welche eben nicht. Natürlich möchte ein Trainer mehr, wenn er merkt, dass diese Saison nach oben was gehen könnte. Und wenn es darum geht, namhafte Spieler zu kaufen, hat man die Fans natürlich auf seiner Seite. Allerdings hat Bruchhagen recht: die Eintracht wurde in den letzten 15 Jahren „heruntergewirtschaftet“ und kann viele Transfers einfach nicht stemmen. Ich denke das hat Skibbe eingesehen und verstanden. Und er hat ja schließlich mit Halil Altintop noch seinen Stürmer bekommen.

Stichwort Transfers: Mit Halil Altintop gelang immerhin ein namhafter Transfer, der auch regelmäßig spielen konnte. Wie schätzt Du seine Zukunft ein, einerseits angesichts der Rückkehr von Amanatidis (wie auch Fenin) und auch in Angesicht seines nur bis zum Sommer laufenden Vertrags?

Erstmal muss ich sagen, dass ich es wirklich schade finde, dass man Altintop nicht länger binden konnte. Ich habe bereits vor dem Transfer viel von ihm gehalten. 20 Tore für Kaiserslautern schießt man nicht einfach so. Seine schwachen Leistungen bei Schalke waren meiner Meinung nach der Tatsache geschuldet, dass er vornehmlich als Außenstürmer spielen musste. Als echter, spielstarker Mittelstürmer hat er tolle Qualitäten. Ich hoffe sehr, dass man ihn auch über das Saisonende hinaus binden kann. Ob Ioannis Amanatidis seine Karriere überhaupt fortsetzt ist unklar, und selbst wenn er es tut, so ist und bleibt er immernoch sehr verletzungsanfällig. Martin Fenin halte ich für einen sehr talentierten Stürmer, der, wenn er verletzungsfrei bleibt, noch ein wichtiger Mann in Frankfurt werden wird. Selbst wenn Amanatidis und Fenin nächste Saison einsatzfähig sein sollten würde ich mir einen Verbleib von Altintop sehr wünschen. Konkurrenz belebt ja bekanntlich das Geschäft.

Als VfB-Fan interessiert mich natürlich auch, was Deine Meinung zum Ex-KSCler Maik Franz ist, der ja bei uns nicht allzu wohlgesonnen ist. Seine hohe Anzahl an Toren diese Saison ist jedenfalls schon mal beeindruckend.

Maik Franz hatte anfangs einen schweren Stand in Frankfurt. Als der Transfer bekannt wurde, war die fast einhellige Meinung unter den Fans: „So einen wollen wir hier nicht haben!“. Dass er sich auf seiner nicht angestammten Position als Rechtsverteidiger durchgesetzt hat liegt nicht unbedingt an seiner fußballerischen Klasse. Er ist ein Kämpfer, einer der sich ein Bein ausreißt für sein Team. Einer, der auch mal laut wird wenn es sein muss und einen unbändigen Willen hat. So erklären sich auch seine fünf Treffer. Er geht bei Standardsituationen einfach ohne Rücksicht auf Verluste auf den Ball, will das Tor unbedingt. So einen Spieler hat die Eintracht gebraucht.

Weshalb konnte sich Ralf Fährmann auf der Torhüterposition eigentlich noch nicht durchsetzen? Er war bei Schalke ja doch sehr vielversprechend und Oka Nikolov, so „kultig“ er ist, ist ja nun nicht unbedingt die Zuverlässigkeit in Person.

Zunächst muss man sagen, dass der Fährmann-Deal gemacht wurde, als Funkel noch ungefährdet im Trainerstuhl saß. Was aus solchen Transfers werden kann sieht man am Beispiel Tymoschuk bei den Bayern. Allerdings weiß auch Skibbe was er Fährmann hat. Dem Mann gehört die Zukunft im Eintracht-Tor, wenn er denn bleibt. Nikolov wird nach dieser Saison wechseln, da bin ich sicher. Und was aus Markus Pröll wird ist unklar. Ich glaube, dass Bruchhagen genau für diesen Zweck Fährmann geholt hat. Damit er einen jungen, talentierten Nachfolger für den ewigen Oka hat. Nachfolger, nicht Konkurrent.

Warum läuft es Deiner Meinung nach im Rückspiel nun besser als im Hinspiel, wo ihr deutlich von uns geschlagen wurdet, obwohl wir damals schon nicht wirklich in Form waren?

Die Eintracht ist super drauf und hat sich gefunden. Das Team steht und ist eingespielt. Zudem gab es im Hinspiel einen frühen Platzverweis für Marco Russ. Dazu kommt, dass Patrick Ochs gesperrt war. Zwei absolute Schlüsselspieler in Frankfurt. Wir haben eine bestens aufgelegte Mannschaft die sehr gut in Form ist. Zudem ist Frankfurt seit 5 Spielen auswärts ungeschlagen. Darunter echte Hammergegner wie Dortmund und Hamburg. Dazu kommt, dass der VfB durch das Champions-League Spiel vielleicht ein bisschen müde sein könnte. Es sind viele kleine Faktoren, die am Ende den Ausschlag geben können.

Magst Du Dich auch auf einen konkreten Tipp festlegen?

Ich tippe auf ein 1:1. Sollte es einen Sieger geben, dann nicht mit mehr als einem Tor unterschied. Wenn man alle Faktoren abwägt, sind die beiden Mannschaften wirklich fast auf Augenhöhe. Am Ende könnte der Heimvorteil vielleicht ausschlaggebend sein. Doch ich glaube an die vier Punkte aus den nächsten zwei Spielen. Die Eintracht holt einen Punkt.

Vielen Dank für das nette Interview und viel Erfolg für den Rest der Saison – also, ab nächster Woche dann.

Hätte, hätte, Fahrradkette.

23 Feb

Ehrlich gesagt liegt meine Motivation, einen Spielnachbericht zu schreiben, irgendwie gerade etwas darnieder.

Natürlich gibt es viele Ansätze, über die man einen solchen Text irgendwie aufziehen könnte. Zum Beispiel mit einem beherzten „Seht her, Welt!“, schließlich wurde vom VfB vorab von eigentlich niemandem mehr erwartet, als sich ordentlich abschlachten zu lassen. Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass nicht wenige Nicht-VfB-Fans heute vor dem Fernseher saßen, in der Hoffnung anschließend herzlich über den VfB ablachen zu können – nicht großartig anders habe ich es in der vergangenen Saison schließlich selbst gemacht, als das Champions League Viertelfinalspiel von Barcelona im letzten Jahr anschaut.
Dass jetzt viele sagen, gegen ein Barca in der Verfassung, hätten wir die geschlagen – geschenkt, nicht der Aufregung wert.

Ebenfalls könnte ich als VfB-Fan natürlich hadern.
Hadern einerseits, mit der Chancenverwertung, vor allem in der ersten Hälfte, als man zahlreiche, teils hochkarätige Chancen hatte, aus denen man normalerweise mindestens ein zweites Tor mitnehmen muss. Dann denke ich mir aber wiederum, dass ich vor dem Spiel jeden, der mir sagen würde, dass ich mich einzig über die mangelhafte Chancenverwertung der Stuttgarter aufregen würde, vermutlich für verrückt oder zumindest übertrieben optimistisch erklärt.
Hadern könnte man natürlich auch damit, dass die früher so großartige Innenverteidigung, schon wieder eine Szene hatte in der sie im Grunde komplett gepatzt hat – was dann eben wieder ein spielentscheidendes Tor hervorbrachte (Remis statt Sieg). Aber dann muss man eben auch wieder konstatieren, dass Du auch unabhängig vom Zustandekommen des Tores die individuelle Klasse eines Messi, Iniesta oder eben Ibrahimovic nicht gänzlich über 90 Minuten ausschalten kannst. Mal davon abgesehen, dass da sowohl eine Abseitsstellung wie auch ein Foulspiel als Verdachtsmoment im Raum stehen blieben.

Als weiteren Ansatz könnte man natürlich auch wiederum insgesamt ein bisschen (oder ein bisschen mehr) über die Schiedsrichterleistung lamentieren – allerdings bin ich, trotz einiger unglücklicher und tendentiell zu unseren Ungunsten ausgefallenen Entscheidungen, dass dies letztlich nicht viel am Spielausgang geändert hätte. Wenngleich ein Elfmeter bei dem vermeintlichen Handspiel von Piqué natürlich mit einem daraus resultierenden 2:0 die Dynamik des Spiels schon verändert hätte. Aber ob man den geben muss? Dunno…

Nein, irgendwie habe ich keine Lust, all diese Themen möchte ich eigentlich weiter ausführen und hier besprechen.

Denn das einzige, was ich gerade will, ist, mich einfach zu freuen, still und leise, ganz für mich.

Freuen, über eine wirklich, wirklich geniale Leistung des VfB in den ersten 45 Minuten. Denn es war ja nicht so, dass man gegen lässig aufspielende Topfavoriten aus Spanien einfach mitgehalten hätte und das mit einem Führungstreffer krönte. Nein, man dominierte die Spanier über fast die komplette Spieldauer der ersten Halbzeit, spielte sie phasenweise derart an die Wand, dass die Barca-Spieler kaum einen Fuß auf den Boden bekamen, geschweige denn eine gefährliche Torchance bekamen, mit Ausnahme eines Distanzschusses von Messi. Ich mein, was ist das bitte? Die weltbeste Mannschaft erreicht einzig Torgefahr durch einen Schuss aus 20 Metern!

Freuen auch darüber, dass man trotz des Gegentreffers nicht einbrach. Klar, danach war die Luft schon raus und es fehlte die absolute Aggressivität und der vollkommene Wille dagegenzuhalten, aber dennoch geriet man trotz zunehmender Überlegenheit der Katalanen auch nach der 50. Minute nie so unter Druck, dass das Remis ernsthaft gefährdet erschien.  Im Gegenzug gelangen aber nach vorne dafür einige Vorstöße, aus denen man durchaus hätte mehr machen können.
Ob das nun damit zusammenhängt, dass Barca einfach etwas zurückschaltete und selbst nicht den unbedingten Willen zum Sieg hatte, weil es ja noch das Rückspiel zuhause gibt oder vielleicht eben doch damit, dass Barca nach den Erfahrungen der ersten Hälfte nicht zu offensiv spielen wollte, um nicht doch nochmal Gefahr zu laufen einen weiteren Konter zu fangen – wer weiss das schon zu beurteilen.

Freuen möchte ich auch sehr über unsere beiden Aussenverteidiger. Während zwar Molinaro insgesamt das spektakulärere Spiel gemacht hat, durch ein sehr tolles Offensivspiel gemeinsam mit dem viel gescholtenen Hleb, hat es mich persönlich über die Maßen gefreut, dass Celozzi so überragend sicher stand. Denn ich hatte ernsthaft die Befürchtung, dass seine Seite die Sollbruchstelle der Stuttgarter Verteidigung werden wird und er gegen so klasse Leute wie Iniesta und Henry nicht einen Hauch Land sehen würde. Er strafte mich Lügen und konnte im Gegenteil auch offensiv sogar noch einige kleinere Akzente setzen.

Freuen kann man sich natürlich auch schon auf das Rückspiel, aber das ist einfach noch sehr weit weg – und wird mit Sicherheit ein komplett anderes Spiel sein. Mit Sicherheit? Naja, sagen wir besser vermutlich, schließlich könnte dieses 1:1 auswärts durchaus die Gefahr bergen, dass man dies wieder als äußerst komfortables Polster empfindet. Und wenn dann der VfB wieder so auftritt wie über weite Strecken heute… Und wenn dann noch ein unzufriedenes Barca-Publikum anfängt unruhig zu werden, dann… aber gut, jetzt bewegen wir uns dann doch schon wieder in den extrem spekulativen Bereich.

Dabei will ich mich doch eigentlich erst einmal nur freuen.

Wie der Coach vor dem Spiel schon sagte, gilt es die Duelle mit Barca einfach nur als „Bonbon“ zu betrachten und ein solches war es heute auch. Und das ist schön.

Am Samstag geht es dann weiter mit dem wirklichen Geschäft und ich kann nur hoffen, dass der VfB dieses Spiel ebenfalls mit dem geboten Ernst und Willen angeht. Mit Frankfurt kommt schließlich ein Team, das derzeit auch einiges an Momentum auf dem eigenen Karmakonto verfügbar hat. Wäre natürlich schön, wenn es den Hessen so erginge, wie der letzten Momentummannschaft, die uns in der Mercedes-Benz-Arena in der Bundesliga gegenüberstand.

Aber jetzt erstmal weiter freuen.

Danke VfB!

VfB für Barca-Fans – Der Blick auf die Primera Division

23 Feb

Der folgende Text ist im Rahmen unserer kleinen Kooperation mit dem FC Barcelona-Blog „Diario Yoya“ gestern dort veröffentlicht worden. Dementsprechend seid ihr als Leser nicht unbedingt die Zielgruppe dieses Artikels, aber der Vollständigkeit halber möchte ich den Artikel zumindest auch noch hier veröffentlichen. Konstruktive Kritik kann natürlich jederzeit gerne abgegeben werden, sehr gerne auch, wenn ihr denkt, die Barca-Fans sollten das wissen, unter dem Originaleintrag. Kommentare dort auf Englisch, Deutsch, Catalan oder Spanisch möglich. =)

Damit ist diese Serie denn auch offiziell an ihrem Ende angelangt. Ich hoffe, es hat Euch Spaß gemacht und vielleicht sogar ein bisschen Zusatzwissen beschert (also vorwiegend bei den Barca-Einträgen).

Mal schauen, vielleicht können wir das ja fürs Viertelfinale dann mit einem Blog des entsprechenden Gegners wiederholen…

Und mit diesem kleinen Scherz, wünsche ich Euch jetzt schon mal allen viel Vergnügen bei unserem Duell mit Barca heute Abend in weniger als 9 Stunden.

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VfB für Barca-Fans – Player by Player

22 Feb

Der folgende Text ist im Rahmen unserer kleinen Kooperation mit dem FC Barcelona-Blog „Diario Yoya“ gestern dort veröffentlicht worden. Dementsprechend seid ihr als Leser nicht unbedingt die Zielgruppe dieses Artikels, aber der Vollständigkeit halber möchte ich den Artikel zumindest auch noch hier veröffentlichen. Konstruktive Kritik kann natürlich jederzeit gerne abgegeben werden, sehr gerne auch, wenn ihr denkt, die Barca-Fans sollten das wissen, unter dem Originaleintrag. Kommentare dort auf Englisch, Deutsch, Catalan oder Spanisch möglich. =)
Erwähnt werden sollte vielleicht noch, dass der Text (wie auch sämtliche anderen dieser Serie) vor dem vorletzten Wochenende und ergo noch vor dem HSV-Spiel (bzw. dem Spiel von Barca gegen Atletico). Hilft vielleicht an gewissen Stellen bei der Einordnung…

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