Archiv | März, 2014

Abstiegsk(r)ampf

18 Mär

Gestern Abend habe ich einen Schreck bekommen: Die Aussage, dass man 39 Punkte braucht, um sicher nicht abzusteigen, spukte mir im Kopf herum. Au Backe, dachte ich, als ich mir auf kicker die Tabelle anschaute: 21 Punkte sind kein Ruhmesblatt und far far away von 39 Punkten. Da saß ich nun 30 Minuten und spielte alle Varianten (von höchst unwahrscheinlich wie „Wir kriegen einen Lauf und bumben am Schluss die Bayern in der Allianz-Arena weg“ bis zu trauermarschig wie „9 Unentschieden sind 9 Punkte, ungeschlagen unter Stevens, aber abgestiegen“) durch.

Beruhigen konnte ich mich erst, als ich feststellte, dass es Hoffenheim letztes Jahr mit 31 Punkten in die Relegation schaffte. 10 Punkte erscheinen mir machbar, wenn, ja wenn, unter Stevens nach einem engagierten und kompakten Spiel in Bremen Siege in den berühmten „Sechs-Punkte-Spielen“ gegen Hakan SV, wie es die Süddeutsche titelte, Freiburg (die haben echt das leichteste Schlussprogramm, Mist!) und in Nürnberg (eine englische Woche, kauft eich Chips mit Salt &Vinegar) einfahren kann. Und ich glaube daran, seit Stevens bin ich prompt beruhigt gewesen (bis auf gestern Abend, s.o.), der richtige Mann für diesen Job. Also, die nächsten Wochen bringen die Entscheidung, we are looking forward.

P.S. Es hat nichts mit Fußball zu tun, aber dann doch wieder alles. Huub Stevens in rot, geht das? Gelernt ist er in blau. Aber gut, Thomas Müller kann man sich auch in keiner anderen Farbe als in rot vorstellen. Huub Stevens selber nahm Stellung zu dieser ästhetischen Frage und meinte, es stünde 3:3, da Schalke, der HSV und die Hertha in blau war, aber Eindhoven, noch ein Verein und der VfB in rot sind, so seine Worte. Von dem Image als Knurrer bin ich meilenweit entfernt.

Nachlese der persönlichen Art

10 Mär

Thomas Schneider ist gegangen worden.

Nach neun Spielen ohne Sieg und dem nötigen Fortune griffen wieder die Mechanismen des Profifußballs. War ich jetzt zu naiv oder wurde mir etwas vorgegaukelt, dass ich fest an ein Bleiben Schneiders dachte/hoffte? Den Elfer kann er nicht reinmachen, den Ball über die Linie drücken ebenso nicht und Ball nach Ecke vor dem eigenen Tor wegschlagen geht auch schlecht (obwohl es da einige Möglichkeiten gegeben hätte).

Rückblende: Nach der Auswärtsniederlage in Frankfurt wurde Sonntag nacht mit Schneider, Montag ebenfalls bis spät, inklusive der HInzuziehung einiger Spieler und Dienstag mit Vorstand und Aufsichtsrat diskutiert. Ergebnis: Schneider bleibt! Die Mannschaft versprach, sich für Schneider zu zerreißen und der Zusammenhalt wurde gepredigt und der Stuttgarter Weg beschworen. So die offizielle Version, dass im Hintergrund Fredi Bobic versuchte, seinen alten Spezi Krassimir Balakov (war da nicht einmal was in Lautern?) plus Soldo (der aus Zagreb absagte) oder Verlaat (der von der Algarveküste absagte) in Stellung zu bringen und diese Idee durchfiel, steht auf einem anderen Blatt.

Ich persönlich hatte nach dem Braunschweigspiel erst einmal die Fresse gestrichen voll und keinen Bock. Sollen sie doch absteigen..

Dreitägige Diskussionen und ein Einbinden aller führte nach fünf Tagen dann Sonntag früh sang- und klanglos zum Rauswurf Schneiders und zur harten Linie und der Berufung von Huub Stevens. Der richtige Mann für diese Situation, der mich wieder sicher schlafen lässt, ich sehe zwar keine Verbindung zu dem zuvor versprochenen Jugendstil, aber Rettung tut not. Viel Erfolg, Huub!

Für mich der Verlierer der Umstände eindeutig Bobic, der mit Schneider (der auch wirklich Pech hatte) das schwächste Glied absägte und kein wirkliches Krisenmanagement bot. Zurecht brüllten die Fans am Samstag nach seinem Ende und wenn er die Saison am Ende nachlesen will, müsste er konsequenterweise gehen. Ewig hält die Liebe zu alten Helden der Jugend nicht..

#zusammenhalten

6 Mär

Jeder der VfB-Spieler sollte sich dieses Bild ausdrucken und über das Bett hängen, oder wie es Cacau formuliert: „Aufgeben? NIEMALS!

Thorsten Legat, hier leider nur im Frankfurt-Dress (sieht das nicht aus wie die neuen Jerseys der Nationalmannschaft..ach nein, das war ja das nationale Rugbyteam gestern Abend), der von Gott diesen Körper bekommen hat, als Arschaufreißer und in-den-Hintern-Treter. Dies sollen sich alle Spieler hinter die Ohren schreiben, um jetzt mal den Werner Lorant zu geben:)

Auf den kommenden Abstiegskampfsieg gegen Eintracht Braunschweig!

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Offener Brief an Thomas Schneider

4 Mär

Lieber Herr Schneider,

es sind wirklich bittere Momente, die Sie jedes Wochenende erleben müssen. Die Mannschaft gut eingestellt, auf das Wochenende hintrainiert und dann wird wie in „Täglich grüßt das Murmeltier“ das Spiel in den letzten zehn Minuten hergeschenkt. Und Sie können nichts machen. Und dann kommen natürlich die Vorwürfe, die beim Hände-in-den-Hosentaschen anfangen und bei der zu offensiven Sechserposition enden.

Ich schätze Ihre Arbeit sehr – sofern ich dies aus der Ferne zu beobachten mag – und habe am Sonntag eine Mannschaft live im Stadion gesehen, die das Zeug hat, da unten rauszukommen, die für den Trainer spielt, die zusammenhält und unterstützt wird von den Fans, die 90 Minuten Stimmung machen. Nur liegt es immer an den letzten zehn Minuten.

Hätte Vedad Ibisevic nicht beim HInspiel gegen Frankfurt den Elfmeter in der Nachspielzeit ins Toraus geballert und Thiago nicht noch getroffen, dann wären alle Diskussion obsolet. So verdichtet sich die ganze Misere in einem-über-den-Schlappen-gerutschten-Ball bei Maxim, der das leere Tor nicht trifft und es im Gegenzug im eigenen klingelt, den Rest der Geschichte kennen Sie..

Ich wünsche Ihnen weiterhin viel Erfolg und glaube an Sie und sehe zudem keine andere Alternative. Gewinnen Sie gegen Braunschweig und reißen Sie das Ruder herum, dann wird diese erste Feuerprobe für Sie glimpflich ablaufen.

Mit freundlichen Grüßen

D. S.

Abstiegskampf

1 Mär

Jeder Kommentator hält sich mit Kritik zurück, das „Modell Brustring“, wie die SZ schreibt, sorgt allenthalben für viel Lob, da konsequent mit frischem Personal der Jugendweg gegangen wird.
Auch die „Doppelpass“-Runde am Sonntag konnte nichts weiter Erhellendes zu beitragen (sieht man einmal von den Selbstbeweihräucherungen eines Bruno L. ab), zweimal klingelte das Geld im Phrasenschwein, da: „Die Wahrheit liegt auf dem Platz“ und „Nur Siege sind Argumente für den Trainer“.
Ebenso meine Meinung, eine zutiefst verunsicherte Mannschaft, ein Trainer, der selbst in der 93. Minute einen Haggui einwechselt, um ihn als Kopfballungeheuer vorne zu platzieren – ergo: alles versucht.
Nach sieben Niederlagen steht einem das Wasser bis zum Hals, morgen geht es zur Eintracht, ich werde vor Ort sein und mir das Ganze mal anschauen. Geträumt habe ich, dass der VfB 2:0 gewinnt!