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Zwei verschenkte Punkte

7 Mär

Nachdem ich letzte Woche berufsbedingt nichts vom Spiel der Stuttgarter sehen konnte, war ich dieses Mal bei meinen Eltern zuhause und habe die Bundesligakonferenz auf Sky geschaut – und wieder quasi nichts vom Spiel des VfB mitbekommen. Daher gibt es dann heute wieder keinen Nachbericht zum Spiel, zumal ich ohnehin auch relativ wenig Zeit habe, mich ausführlich mit dem Spiel auseinanderzusetzen – geschweige denn die eigentlich notwendige Motivation. Denn der ganze Ablauf des Spiels hat mich doch unter dem Strich etwas angefressen, da es mich doch einigermaßen nervt, dass wir nach der Niederlage gegen Hamburg schon wieder gegen einen mehr oder weniger unmittelbaren Konkurrenten Punkte gelassen haben, obwohl es nicht notwendig war.

So bleibt es nun bei vier Punkten Rückstand auf Werder Bremen, während Hamburg und Dortmund, wie im Grunde erwartet, ihre jeweiligen Spiele gewinnen konnten, so dass der Rückstand nun wieder auf 7 bzw. 8 Punkte angewachsen ist.

Mit Schalke, Bayern und Leverkusen hat man an den nächsten 6 Spieltagen gleich die komplette Top3 der Liga vor der Brust, was die Geschichte oben ranzukommen, natürlich bei weitem nicht einfacher macht. Bei dem derzeitigen Rückstand werden daher auf jeden Fall Unentschieden nicht reichen, da man sonst eher Gefahr läuft noch von den Teams knapp hinter dem VfB abgefangen zu werden. Und selbst wenn man dort Siege holen würde, müsste man angesichts des Rückstands immer noch auf mehrere Ausrutscher bei der Konkurrenz hoffen.

Schade, denn mit einem Sieg gegen Werder hätte man sich da doch mal in eine etwas bessere Ausgangsposition manövriert. Vom psychologischen Effekt eines Auswärtssiegs in Bremen mal ganz zu schweigen.

Aber gut,  schauen wir mal was die nächsten Wochen bringen.

Hier wird es berufsbedingt wieder etwas ruhiger werden, da kommende Woche für mich die größte Touristikmesse der Welt in Berlin ansteht und die Woche darauf, die Abgabe eines äußerst wichtigen Projekts.

Wenn ihr Euch als Leser also irgendwie zum VfB äußern wollt, dann seid ihr herzlichst eingeladen das in den Kommentaren unter diesem Text zu tun. Falls nicht, dann nicht.

Der Hinrunden-Rückrunden-Vergleich: +11 Punkte, +13 Tore

Bundesliga 09/10, ST08: SV Werder Bremen.

4 Okt

Wenn der VfB selbst Heimspiele gegen Werder Bremen nicht mehr gewinnt, dann muss wirklich etwas im Argen liegen. Schließlich waren die Hansekicker von der Weser in den letzten Jahren, selbst wenn es insgesamt nicht so gut lief, eigentlich immer sehr gerne gesehene Gäste und wurden mit zahlreichen Gastgeschenken im Gepäck nach Hause geschickt.

Das aber ist Vergangenheit. Die Realität… die triste, graue Realität sieht leider ganz anders aus und bestand am heutigen Sonntag im Wesentlichen aus einer konsternierenden Lehrstunde im heimischen Oval Hufeisen.

Denn wie man tollen Offensivfußball mit displinierter, konzentrierter und leidenschaftlicher Defensivarbeit kombiniert und so einen Gegner nahezu über das komplette Spiel wirkungslos und überfordert aussehen lässt, das haben leider an diesem Tag nur die Mannen in den grünen Trikots gezeigt. Die Spieler mit dem roten Brustring auf dem Leibchen waren hingegen bis auf ganz wenige Situationen einfach nur schlecht und eines Teams, das höhere Ambitionen hat, nicht würdig.

Dementsprechend bin ich heute einfach nur gefrustet und habe keine große Lust mich ein weiteres Mal mit den Schwächen des VfBs in der Saison 2009/2010 auseinanderzusetzen, denn wir haben all dies, was heute zu sehen war, schon in beinahe jedem Spiel dieser Saison immer wieder zu Gesicht bekommen: Die individuellen Fehler in der Abwehr, die unmittelbar zu Gegentoren führen, die aber auch immer wieder kollektive Fehler sind (Boka gegen Pizarro im Kopfballduell? Hunt völlig frei nach einem schnell ausgeführten Freistoß?). Die mangelnde Dominanz und Aggressivität im defensiven Mittelfeld bei Hitz und Khedira, die das Spiel nie in den Griff bekommen. Das schlampige Ausführen und das Verschleppen des Tempos im zentralen Mittelfeld (also auch im Wesentlichen Hitz und Khedira). Die unpräzisen Flanken von den Aussen, die schon seit Wochen ungefähr so häufig einen Mitspieler finden, wie Hertha eine Saison ohne Trainerwechsel übersteht. Die Stürmer, die sich ständig nach hinten fallen lassen müssen, um Bälle zu erkämpfen und wenigstens ein bisschen am Spiel teilzuhaben, dadurch aber in der Spitze fehlen (Pogrebnyak hat da heute sehr interessant nach seiner Einwechslung gegengearbeitet, indem er sich immer nach vorne bewegt hat – weg von den Pässen).

Das paart sich dann noch mit zaghaften Reaktionen seitens des Trainerteams, deren Auswechslung von Celozzi gegen Träsch durchaus korrekt war. Nur hätte man dann auch offensiv schneller reagieren müssen, und schon zur Pause Elson bringen sollen, der zwar kein absoluter Lichtblick war, aber doch zumindest ein gewisses Maß an Belebung brachte (was andererseits natürlich auch damit zu tun haben könnte, dass die Bremer zu dem Zeitpunkt schon nicht mehr ganz so intensiv nachgingen, wie es sonst im Spiel taten).

Grün ist ja eigentlich die Farbe der Hoffnung. Heute ist sie für mich die Farbe der Depression.
Deswegen suhle ich mich nun erstmal weiter in meinen herbstlichen Gefühlen und versuche den Schmerz mit ein wenig Musik zu lindern. Eine lange nicht mehr gehörte Waise. Die Älteren unter ihnen werden sich vielleicht noch erinnern.