Wird es was?

2 Dez

Wir haben die jüngste Mannschaft, wir haben einen absoluten Nerd als Trainer (US-Italiener, der in New York Mathematik studiert hat, das klingt ja fast wie bei big-bang-theory), unser Diamantenauge, dessen Transfers sich langsam auszahlen und den Physiotherapeut, dem sogar das 11Freunde-Magazin eine längere Reportage zu Saisonbeginn gewidmet hat (wie süß unser ehemaliger Benjamin P. ihn geknuddelt hat)!

Und, bisher haben wir genügend Punkte gesammelt.

Zwei Dinge lassen mich bruddeln:

Es fehlt langsam wieder ein richtiger Sieg, die Presse ist mir zu nett, das Team könnte in den altbekannten Schlendrianmodus verfallen, es konzentriert sich zuviel auf Gonzalez und es fehlt mir ein wenig das Herz. Lauter tolle, junge Spieler, die für den VfB rackern und rennen, aber wo bleiben die Jungs, die auf Jahre bei uns bleiben? Silas, Nico, Mateo, Darko, sie verstehen den VfB als Karriereleiter und werden wechseln (was ihnen gegönnt sei). Setzen wir jetzt unsere Hoffnung auf Sasa und Roberto?

Zudem wird die Englandliste, die Sven Mislintat aufgestellt hat zu Zeiten bei Arsenal, irgendwann erschöpft sein (armer Cllinton). Und ob Waldemar (wer ruft hier Ersatzbank von Hannover?) und Pascal die Stürme der ersten Liga überstehen, wage ich zu bezweifeln.

So, genug gebruddelt. es freut mich, wieder aktiv zu sein!

Geisterspiele bleiben und sind doof.

Wo ist Walter?

19 Dez

Ich hatte das Vergnügen, am Montag beim Spiel des VfB beizuwohnen. Es war mal wieder spannend, den VfB auswärts zu bewundern, zudem ich gestehen muss, dass es mein zweites Auswärtsspiel in drei Jahren war, das letzte Spiel war die 0:3-Klatsche in Würzburg (was für ein Kick, als Asano rannte und rannte, aber nie einen Ball bekam, Pavard auf dem Heidingsfelder Acker versank und Großkreutz sich in Vorfreude auf Uerdinger Kampfbahnen befand!). Analog dazu musste dies ja heißen, der VfB steigt wieder auf und Darmstadt ab – oder doch nicht?

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Pfungstädter kann man nicht trinken, aber der Darmstädter gewöhnt sich an alles“ – so die Begrüßung meines Darmstädter reingeschmeckten Kumpels. Und genau so schmeckte es auch (Gut, dass der VfB von Krombacher umschwenkt, gottseidank! Kann man im Daimlerstadion nicht einfach Schönbuch ausschenken? Oder einfach Wulle? Dann nehmen wir halt Dinkelacker, das 1984-Trikot ist ja auch eine Legende, das reicht dem Fußballkulturisten!). Zurück zum Spiel und damit keine Umwege über Glögg-Stationen auf dem Darmstädter Weihnachtsmarkt (auch wenn die Rosinen im Getärnk witzig waren).

Ich hatte das Glück, mit einem versierten Jugendtrainer an meiner Seite das Spiel zu sehen, und dies war absolut erhellend (was nicht am Bier lag). Das einstudierte Spiel des ballhabenden Systems war deutlich zu sehen. Hier begann immer der Versuch, eine Spielerüberlagerung auf die linke Seite zu schaffen, so zog beispielsweise Castro immer nach innen und flankte in der 1. Halbzeit nie, während Sosa ebenso die Grundlinie suchte und keine Flanken schuf. Die Torgefahr sollte gelingen, indem der Diagonalpass zu Silas nach rechts geschlagen wurde, dieser sollte mit Tempo die Räume nutzen und Torgefahr ausstrahlen. Dies gelang nur bedingt, da Silas sich andauernd ins Dribbling warf, aber keine direkten Flanken kreierte. Mario Gomez zeigte es ihm dreimal auf dem Feld an, annehmen und gleich flanken. Förster tummelte sich da hinter den Spitzen, ohne konstruktiv das Spiel zu ordnen (es war ein trauriger Anblick, Didavi 30min sich aufwärmen zu sehen, ohne dass es zu einem Einsatz kam). Die Darmstädter hatten sich clever auf diese Offensive eingestellt und verteidigten aufopferungsvoll, dies gelang auch, da der VfB bis zum 1:1 kaum Schnelligkeit entfaltete, die Versuche wirkten Statisch und berechenbar. Und das war/ist das Wudnersystem von Tim Walter, ich begann zu Ende der 1. Halbzeit zu zweifeln.

Dieser Eindruck verstärkte sich, als zur zweiten Halbzeit keinerlei Wechsel oder eine Schnelligkeit verordnet wurde. Dies geschah erst, als Walter umstellte und Silas vom Platz nahm. Das Spiel wurde breiter, die Außen rückten noch stärker an die Außenlinie und zwei Stürmer wurden mit Flanken gefüttert – und hieraus entsprangen die besten Chancen. Warum Walter nicht schon früher umgestellt hatte, blieb mir ein Rätsel.

Insgesamt kein starker Auftritt, zu vorhersehbar, zu langsam und ohne B-Plan. So greift wohl bald der Plan B mit „Alles auf Anfang“ oder wer will denn Schwarz sehen? Es wundert mich schon, dass jetzt schon der Kicker weiß, dass es bei Walter um Alles geht und der Trainer öffentlich so angezählt ist. Aber von dem mit viel Pauken und Trompeten empfangenen Wunder-Bayern-Erfolgsgen-Haber-Trainer ist meiner Meinung nach nicht viel übriggeblieben. Schade! Wieder einer mehr auf der Liste..

Hier könnt ihr noch mehr lesen vom Spiel, bei RundumdenBrusting und beim Vertikalpass.

Ein offener Brief

5 Nov

Es geht hier nicht um ehemalige Rektoren von Sportgymnasien oder Freunden von Rainer, sondern mir ist ein größeres Ziel für alle junge VfB-Fans wichtig:

Sehr geehrte Damen und Herren,

als kleiner Junge stand ich im Mai 1992 auf dem Spielplatz und hörte Radio mit Freunden, die das Antennenkabel in die Höhe hielten, um SWR1 zu empfangen, um die Meisterschaft in letzter Minute zu feiern.

Die Jahre darauf vergötterte ich Fredi Bobic, Thorsten Legat und das magische Dreieck, alle Spieler lagen mir am Herzen. Mein erstes Spiel im Stadion am 18.9.1994 entschied ein Einwechselspieler namens Ante Covic mit seinen ersten beiden Toren in der Bundesliga. Alles in meinem Kopf gespeichert.

Der VfB Stuttgart ist für viele wie mich ein leuchtendes Vorbild in sportlicher Hinsicht und strahlt mit seinem Auftreten in alle gesellschaftlichen Bereich hinein, was man an Mitglieder- und Zuschauerzahlen ablesen kann. Die emotionale Komponente ist hierbei nicht hoch genug einzuschätzen.

Dadurch leitet sich meines Erachtens Verantwortung und eine Pflicht ab, die Fans und Mitglieder des Vereins mit vorbildhaften und zukunftsweisenden Schritten einen Kompass zu geben.

Hier wünsche ich mir einen VfB Stuttgart, der in Sachen Klimaschutz vorwärts geht. Der damit seinen vielen jugendlichen Fans ein Beispiel gibt, wie man als Sportverein gesellschaftlich nachhaltig wirken kann.

Es war zu lesen, dass der VfB Stuttgart zu seinem Auswärtsspiel nach Bielefeld am 27.September 2019 mit dem Flugzeug anreiste. Und zwischen beiden Spielen in Hamburg gegen den HSV das Flugzeug bestiegen und in Stuttgart trainiert wurde.

Es gibt sicher viele sportliche wie atmosphärische Gründe für diese Reisen, aber in ökologischer Hinsicht finde ich das verbesserungswürdig. Daher möchte ich Ihnen den tiefen Wunsch vortragen, den VfB Stuttgart klimaneutral aufzustellen und in dieser Hinsicht nachhaltig auf die Zukunft des Vereins, der Fans, des gesamten Umfelds zu wirken und ein grünes Vorbild zu sein!

So wenig ich als Fan die TSG Hoffenheim mag, in Sachen Klimaneutralität sind diese Vorreiter, was sie zunehmend sympathischer macht. Genau diesen Weg wünsche ich mir für meinen VfB und hoffe, mit meinem Anliegen bei Ihnen offene Türen einzurennen.

Vielen herzlichen Dank für Ihre Leidenschaft und Hingabe!

Abgestiegen..

27 Mai

Mein trauriges Herz..

In meiner Brust schlagen zwei Herzen, das eine, das sagt, nach diesem kämpferischen Einsatz hätte es doch reichen müssen. Gegen Union die bessere Mannschaft, die bessere Anlage, das bessere Beißergen..

Auf der anderen Seite die schwächste Saison ever, 20 Niederlagen. Über 70 Gegentore, ein Heulen nach jedem Samstag, ein Herbatschen in Augsburg. Eine wirklich gegebene Nicht-Daseins-Berechtigung in der ersten Liga. Ein Jon-Snow-irrt-durch-das-Szenario-Moment.

Thomas Hitzelsperger tat mir am besten leid. Praktisch alles richtig gemacht, aber trotzdem abgestiegen.. Puh. Das wird hart, und mit dem unsympathischen Sven sicher nicht einfacher, vielleicht tritt ja Wolle zurück, hoffentlich.

Ach scheiße, in Wahrheit bin ich immer noch der kleine neunjährige Steppke, der am Radio mit dem VfB bangt und dann das.. Wer will denn schon nach Osnabrück?

Und wieder eine Krise..

10 Feb

Da stehen sie da. Mit hängenden Köpfen. Weinzierl meckert mal wieder beim Schiri. Pavard flüstert hinter der Hand, Insua weiß nicht weiter, Gentner längst draußen und Zieler tut, als ginge ihn das alles nichts an.

Um sie herum die jubelnden Düsseldorfer: Zimmer in Jacke, Stöger feixt, Kaminski feiert mit Ayhan, haben die wir nicht alle mal in Stuttgart vom Hof gejagt, weil sie nicht den Ansprüchen genügten? Und muss jetzt wieder der 17. Trainer dran glauben? Es ist traurig, wirklich traurig.

Der Kader namhaft, guter Mix, der Trainer ein Guter, woran liegt es denn?