Bundesliga 09/10, ST12: Borussia Mönchengladbach.

9 Nov

Tja, eigentlich wollte ich mich heute einfach mal kurzfassen mit meinem Text und als Aufhänger die Ruhe, das Schweigen auf Seiten der bloggenden VfB-Fans nehmen. Da es kein Heimspiel war, gibt es weder von Alexis (my life….) noch von Dusan im Fanpod (okay, bei ihm mit Abstrichen vom Spielort abhängig) eine Äusserung. Bei den Ballzauberern hat die Taktung der Beiträge leider stark nachgelassen, beim VfB Stuttgart Fanblog gibt es seit weit über einem Monat nichts mehr zu lesen, beim VfB Stuttgart Blog hat die Motivation scheinbar schon nach dem zweiten Spieltag wieder aufgehört. Das Schweigen im virtuellen Wäldle wollte ich dann schön als Spiegel meiner eigenen aktuellen Ratlosigkeit in Bezug auf den VfB verwenden.

Und dann kommt da einfach der heinzkamke daher und bloggt, aus dem gleichen „Schuldgefühl“ gegenüber seinen Lesern wie ich, ein bisschen sinnfrei durch die Gegend und macht mir dadurch meinen Aufhänger teilweise kaputt.

Aber gut, er hat nicht mal das Spiel gesehen, während ich zumindest die Nachmittagskonferenz am Samstag mitverfolgt habe. Allein, so richtig viel hilft mir das jetzt analysetechnisch auch nicht weiter, denn ehrlich gesagt bin ich ein wenig ratlos. Klar, die Unentschieden gegen Bayern und speziell gegen Sevilla mit der starken zweiten Hälfte hatten mir schon etwas Zuversicht gegeben und meine ohnehin diffuse Hoffnung auf einen baldigen Umschwung etwas genährt.

Kaum richtet man aber den Kopf auf, setzt es direkt einen fiesen Schlag in den Nacken, in Form eines ernüchternden, kühlen, schlappen 0:0 beim Abstiegskonkurrenten Mönchengladbach, so dass man wieder da steht wie doof und keine Ahnung hat, was man von dieser Truppe und seinen Machern halten soll.

Vorletzte Woche, im Zuge der großen Diskussionen um eine Weiterbeschäftigung Babbels, wurde mehrfach (u.a. von dogfood und auch im ansonsten unsäglichen DSF BayernDoppelpass) ein Vergleich zum HSV vor zwei Jahren mit der letzten Halbserie unter Trainer Thomas Doll gezogen. Auch wenn ich diesem nicht ganz zustimmen mag, da Babbel nicht wie ein Dampfplauderer à la Doll wirkt und dementsprechend nicht unbedingt die Gefahr läuft, durch wöchentliche Ausbrüche zu einer Karikatur seiner selbst und damit unglaubwürdig vor den Spielern zu werden, so gibt es mit Sicherheit ein paar Parallelen, die nicht unbedingt bestreiten kann. Schließlich hält auch hier ein Verein an einem beim Publikum beliebten Trainer trotz Krise weiter fest. Zudem verkennt man bei beiden, eigentlich ambitionierten Vereinen wohl die Gefahr, dass man tatsächlich in einen Abstiegsstrudel geraten könnte (denn, zugegeben, das ist für mich selbst auch immer noch keine Option, die ich so richtig ernst nehme). Immerhin, auf den letzten Tabellenplatz werden wir nicht abrutschen – gibt ja schließlich noch die Hertha…

Hinzu kommt mittlerweile allerdings noch ein weiterer Faktor, denn ähnlich wie bei den Hamburgern damals fallen nun auch bei uns nach und nach mehr Stammspieler verletzt aus. Zumindest in dieser Hinsicht kommt die Länderspielpause wohl ganz gelegen, da so zumindest die Chancen steigen, dass wenigstens Cacau beim nächsten Spiel (übrigens gegen besagte Hertha) wieder einsatzbereit ist.

Denn ganz klar, im Sturm drückt derzeit der Schuh. In den letzten 9 Pflichtspielen, die allesamt sieglos endeten, wurden gerade einmal jämmerliche 4 Törchen erzielt, was natürlich alles andere als eine Bilanz ist, die Anlass für höhere Träume geben kann. Auch im Spiel gegen die Borussen vom Niederrhein war dieses Problem wieder mehr als offensichtlich. Traut man der Statistik von bundesliga.de, dann wurden im Laufe der Begegnung vom VfB insgesamt 19 Torschüsse abgegeben, lediglich ein einziger fand den Weg auf das Tor – ein weiterer Versuch ging an den Pfosten. Alle anderen Bestrebungen verpufften wirkungslos und gingen rechts, links oder oben vorbei, so dass Bailly herzlich wenig echte Arbeit zu erledigen hatte (ganz im Gegensatz zum Polarisator Lehmann auf der Gegenseite, der sich mit einer exzellenten Leistung selbst zum 40. Geburtstag beschenkte und damit zumindest den einen Punkt sicherte).

Schaut man weiter auf die bundesliga.de-Statistiken dann fällt noch ein weiterer Aspekt auf, der vielleicht einen Anhaltspunkt liefert, warum es im VfB-Offensivspiel weiterhin krankt: 97 Spielzüge (und damit rund 40%) der Schwaben gingen durch die Mitte – und das ist traditionell eher keine so gute Idee. Schließlich sind, zumindest vom Gefühl her, Aktionen über die Aussen doch etwas erfolgversprechender. Die Frage ist halt, woher die Impulse über Aussen momentan kommen sollen. Bis auf den, von mir sonst oft gescholtenen, Boka passiert dort leider herzlich wenig, genauso wie ganz generell einfach keine klare Struktur ins Offensivspiel des VfB gelangt ist bisher. Ich muss auch zugeben, dass ich kein großer Freund des Tannenbaums bin, der zuletzt strategiemäßig vom Trainerteam präferiert wurde. Ich würde mir doch wünschen, dass man in zwei Wochen, gerade gegen die jämmerlichen Berliner wieder zu einem System mit zwei Spitzen zurückkehrt, bevorzugt mit einem Duo Cacau und Schieber, der wieder mal eine engagierte Leistung gezeigt hat.

Ob das wirklich der beste Weg ist? Keine Ahnung, was weiß ich schon? Rein gefühlsmäßig, denke ich aber, dass wir bei der aktuellen Torflaute nicht mit nur einer Spitze spielen sollten.

Letzten Endes aber auch wieder völlig wurscht. Wichtig ist, dass wir mal wieder mehr als ein Tor schießen und ich nicht dauernd Dinge sagen muss, wie:
„Immerhin verlieren wir solche Spiele wie jetzt gegen Gladbach nicht, sondern holen zumindest einen Punkt.“

Aber gut, das ist halt dann leider auch das Positivste momentan. Dass wir eben im Gegensatz zum Saisonauftakt die schwachen Spiele nicht durch Unachtsamkeiten in der Defensive, die zu unnötigen Gegentoren führen, verlieren, sondern zumindest einen Punkt holen.

Ach, ihr seht schon, ich dreh mich hier im Kreise und komme doch zu keinem guten Ergebnis.

Daher folge ich einfach mal dem Kollegen Kamke und ende ebenfalls mit einem kleinen Video, allerdings einem Song – der so etwas ist, wie mein Lebensmotto und auch zur aktuellen Situation mehr als perfekt passt.
Wie der Kölner sagt: Et hätt noch immer jot jejange…
Oder wie Tom Petty sagt:

PS: Alle Links zu den oben aufgeführten Blogs finden sich natürlich rechts in der Navigationsleiste. Keine Lust heute mehr als das zu verlinken.

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6 Antworten zu “Bundesliga 09/10, ST12: Borussia Mönchengladbach.”

  1. heinzkamke November 10, 2009 um 9:14 am #

    Sinnfrei? Ich fühle mich gedemütigt. 😉

  2. hirngabel November 10, 2009 um 11:00 am #

    Tut mir leid, Torlosigkeit bewirkt bei mir unmotivierte Ausfälligkeiten. =)

  3. felix November 12, 2009 um 6:33 pm #

    hm.. was soll man auch noch groß schreiben. Es würde ja im Moment jedes Wochenende im Großen und Ganzen derselbe Text ausreichen.

    Zum Spielsystem. System mit einer Spitze geht bei uns ja mal gar nicht. Gerade der Tannenbaum würde verlangen, dass die beiden Hängenden Spitzen so etwas wie Torgefahr ausstrahlen müssten. Was werde Hleb noch Elson und schon gar nicht Gebhart und Hilbert tun. Umgekehrt ist wieder keiner der Stürmer dafür geeignet, sind doch Schieber und Pogrebnyak eher „target player“, und von Marica weiß ich bis heute nicht, was für ein Stürmertyp er ist. Bliebe noch Cacau, aber der hat da ja in der Nationalmannschaft auch nicht gerade überzeugt.

  4. hirngabel November 12, 2009 um 9:26 pm #

    Jau, das ist das Problem des Vereinsbloggens (und vielleicht auch das des Sportjournalismus insgesamt).
    Zumindest wenn alle drei, vier Tage derselbe Stiefel zusammengespielt wird, ohne dass sich eine deutliche Veränderung/Entwicklung ablesen lässt.

    Aber nun ja, so ein bisschen Entwicklung lässt sich ja im großen Bild schon erkennen, das gibt ja zumindest etwas Hoffnung.

    In Sachen Offensivsystem sind wir uns dann ja im Großen und Ganzen einig. Ich würde mir wünschen, dass der VfB bis zur Winterpause erstmal mit dem Duo Cacau/Schieber antritt. Zur Rückrunde wird dann vermutlich noch mal in Sachen Personal nachgelegt. Zudem habe ich die Hoffnung, dass Pogrebnyak vielleicht im neuen Jahr durchstarten wird.
    Wobei es bei ihm sicherlich auch eine Rolle spielt, dass er bislang nicht die Unterstützung aus dem offensiven Mittelfeld bekommt, die er aus Russland gewohnt war. Wenn man sich da anschaut, wie genial sein Zusammenspiel mit Arshavin war – da sieht man einfach ganz klar einen Mangel beim VfB. Das war ja auch eigentlich die Lücke, die Hleb füllen sollte und der ist ja leider ebenso ausser Form.

    Hoffnung. Das ist leider weiter alles das bleibt.

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