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Der letzte Schritt

4 Mai

Bevor ich hier (etwas) weiter aushole, möchte ich erst einmal auf einen exzellenten Blogeintrag von steph1893 bei Gedanken eines Fans hinweisen. Der Beitrag „Vom Abstiegskampf nach Europa.“ stammt zwar noch aus der vergangenen Woche vor dem Spiel gegen Mainz, ist aber eine sehr gelungene Beschreibung des mentalen Zustands eines VfB-Fans, dem ich mich in sehr weiten Teilen anschließen kann. Sehr lesenswert.

Zum Spiel des VfB selbst kann ich aus den bekannten Gründen leider nicht viel beitragen, da die Liga Total!-Konferenz ziemlich wenig vom Spiel gegen Mainz zeigte und die Spielzusammenfassungen bei Sky und vor allem von Sport1 (im Grunde total überflüssig) keine nennenswerten Erkenntnisse hervorbrachten.

Ein wenig Spiel- und vor allem Stimmungsbericht wird es dann sicherlich in den nächsten Tagen bei Alexis geben, während heinzkamke wohl ebenfalls passen wird, da auch er das Opfer brachte und den Samstag in München weilte.

Lohnenswert sollte sicher auch ein Blick auf die Homepage der Lostboys 99 sein, einer unserer hochverehrten Ultragruppierungen, die in aller Ausführlichkeit die Choreo zum Abschied der Cannstatter Kurve dokumentiert hat. Neben Bildern wird dort dann demnächst auch ein Video zu finden sein, wie es schon bei den ersten beiden Teilen des Abschieds der Fall war.

Ansonsten bleibt natürlich vom Spieltag aus VfB-Sicht vor allem ein leichtes Gefühl der Enttäuschung, aber auch ein sehr positives Ereignis haften.

Dieses positive Ereignis war natürlich die Bekanntgabe der Vertragsverlängerung unseres neuen Wunderstürmers Cacau. Und, wie sollte es anders sein, kaum ist das Vertragsgeschachere zu Ende, schon trifft er nicht mehr… Immer diese Legionäre…

Nein, mich freut’s natürlich, dass wir mit Cacau unseren diese Saison erfolgreichsten Stürmer halten konnten, wenngleich ich vor allem hoffe, dass die Vereinsspitze nach wie vor ein wirtschaftlich sinnvolles Paket geschnürt hat. Denn so sehr ich Cacau schätze, ist er doch eben in den vorangegangenen Jahren selten derart torgefährlich gewesen, wie es derzeit der Fall ist. Okay, wenn er teuer bezahlt wird, aber regelmäßig bis 2014 Knallertorquoten erreicht – ich würde mich dagegen natürlich nicht sträuben.

Die leichte Enttäuschung hat natürlich schon wesentlich unmittelbarer mit dem Spielgeschehen zu tun, das sich da am Samstag in Stuttgart abspielte. Denn, dass gegen Mainz gewonnen würde und damit der Einzug in die Europa League vorzeitig und vor heimischem Publikum gefeiert werden könnte, war eigentlich im Vorfeld klar eingeplant worden. Blöderweise schienen das dann aber auch die Spieler gedacht haben, die sich im schwäbischen Regen nicht so richtig engagiert zeigen und bis auf eine Großchance zu Beginn durch Marica erst einmal vorwiegend die Karnevalisten aus der Rheinstadt südwestlich von Frankfurt gewähren ließen. Dementsprechend logisch war dann auch der Führungstreffer durch Fathi, dessen Hackentor die einzig logische Variante war, um Lehmann in seinem Abschiedsspiel vor heimischem Publikum zu überwinden. Übrigens nach Vorbereitung von Simak.

Und eben jener Jan Simak, der in der Winterpause vom VfB nach Mainz wechselte war dann erneut der Vorlagengeber beim zweiten Tor, das dann der Youngster Schürrle schoss. Naja, die üblichen Geschichten, die der Fußball halt so schreibt. Warum kann er sich nicht vor dem Spiel verletzen, wie Elson beim Spiel von Hannover gegen uns?

Dass es dann doch nicht ganz schlimm wurde, lag dann an Publikumsliebling Ciprian Marica, der mit seinen Saisontoren Nummer 9 (durch eine herrliche Slapstick-Einlage der Mainzer begünstigt) und 10 einmal mehr einen Rückstand drehte.

Leider, leider reichte es nicht mehr zum kompletten Drehen, obwohl die Gelegenheiten in der Schlussviertelstunde wohl noch durchaus da waren.

So aber muss der letzte Schritt dann eben im Saisonfinale in Sinsheim gegen den Traditionsverein aus dem Kraichgau getan werden, dem Gegner bei dem im Hinspiel die Aufholjag auf eben jene internationalen Plätze so richtig losging, dank eines 3:1 Siegs.

Ich mache mir darüber eigentlich keine großen Sorgen, aber hoffe, dass es Gross gelingt, die Spieler dazu auch wirklich zu motivieren dort eine zwingendere Leistung abzuliefern, als es am Samstag über weite Strecken der Fall war. Für Hoffenheim geht es schließlich um nichts mehr, so dass man dort möglichst frühzeitig für klare Verhältnisse sorgen sollte. Alleine schon um ein eigenes Zittern vermeiden zu können…

Auf der anderen Seite steht dann aber immer auch noch der Hamburger SV vor der nicht gerade kleinen Herausforderungen in ihrem Spiel einen Sieg einfahren zu müssen gegen niemand geringeren als die Intimfreunde von Werder Bremen, die ihrerseits wiederum mindestens einen Punkt brauchen, um ihre eigene CL-Qualifikationsplatzierung verteidigen zu können. Zumal: Wenn Gladbach sich auch gegen Leverkusen wieder so willig abschlachten lässt, wie gegen Hannover, dann bräuchte Werder selbst ebenfalls einen Sieg – auch sie stehen also dementsprechend unter Zugzwang, so dass es der HSV dort garantiert nicht einfach haben wird.

Man könnte nun auch noch mal wieder anfangen, die große „Was wäre wenn“-Arie anzustimmen und damit zu hadern, dass ein Sieg gegen Mainz zudem auch noch die Chancen offen gehalten hätte, ein, zwei Plätze nach oben zu rutschen, was jetzt, in Anbetracht dessen, dass der BVB ein Freilos gegen sorgenfreie Freiburger hat, nicht mehr möglich erscheint. Oder wie gut man im Rennen wäre, wenn das Hinspiel gegen Mainz schon nicht durch diesen dämlichen Elfmeter versaut worden wäre.

Aber gut, das führt zu nix. Et is wie et is. Sagt der Eingeborene hier in Köln.

Da gibt es andere Dinge, über die man sich mehr aufregen könnte, wie beispielsweise der Daily Hleb, der dieses Mal rummemmt, weil er an seinem Geburtstag erst nach einer Stunde mit den anderen Kindern im Sandkasten spielen durfte. Bitte, geh nach München, dann kann ich Dich wenigstens aufrichtig Scheisse finden und muss nicht mehr so zwiegespalten sein. Oder über diejenigen VfB-Fans, die in Anbetracht der Transfergerüchte, schon wieder den Abstiegskampf für nächstes Jahr prognostizieren.

Aber ach, das macht doch keinen Spaß und da habe ich jetzt gerade auch keine Lust mehr drauf.

Daher schließe ich mit was Schönem und verweise nochmal auf unseren kleinen Statistikcheck.

Der Hinrunden-Rückrunden-Check: +25 Punkte, +26 Tore

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Transfers 2009/2010 (WP): Jan Simak nach Mainz

19 Jan

Heute ist etwas passiert, von dem ich tatsächlich nicht mehr mit gerechnet hätte: Quasi völlig aus heiterem Himmel wurde nämlich heute verkündet, dass der VfB Jan Simak nach Mainz verkauft.

Ganz ehrlich, nachdem sich der Transfer nach Bielefeld zerschlagen hatte, habe ich mich innerlich darauf eingestellt, dass wir neben Bastürk auch noch Simak bis zum Ende der Vertragslaufzeit im Sommer mit „durchschleppen“ müssen.

Dementsprechend froh war ich dann heute über die Botschaft, dass er sich mit sofortiger Wirkung dem FSV Mainz 05 anschließt. Natürlich wäre ich noch froher gewesen, wenn es soweit erst gar nicht gekommen wäre, seinen Weggang herbeizusehnen. Denn eigentlich hielt und halte ich vom Spieler Jan Simak doch ziemlich viel und ich hätte mich sehr darüber gefreut, wenn er es geschafft hätte, seine fußballerischen Qualitäten auch bei uns dauerhaft einzubringen. Doch leider hat das irgendwie nicht so richtig funktionieren wollen. Teils sicherlich darin begründet, dass er schon mit einer Verletzung im Sommer 2008 zu uns kam und teils auch darin, dass der VfB nie „sein“ System gespielt hat, sondern sich meist auf ein 4-4-2 mit zwei defensiven Mittelfeldspielern fokussiert hat, wodurch Simak nicht die Zentralposition im OM übernehmen konnte, sondern zumeist über Aussen kommen musste, was seiner Spielweise nicht so entgegen kam.

Immerhin war er für ein paar durchaus wichtige Tore im Laufe seiner Zeit gut, aber eben leider nie auf Dauer und eben immer nur punktuell. Dementsprechend bleibt mir nicht viel anderes übrig als ihm viel Glück zu wünschen und zu hoffen, dass er am Bruchweg wieder zu alter Stärke zurückfindet und mehr Chancen bekommt, als zuletzt bei uns.

Mit kolportierten 200.000€ Ablösesumme (zumindest laut Stuttgarter Nachrichten) hat man immerhin noch ein bisschen Geld rausgeschlagen, wenngleich auch nicht die 0,5-1,0 Millionen, die im Rahmen des möglichen Bielefeld-Deals gehandelt wurden. Andererseits, bei einer Restvertragslaufzeit von einem halben Jahr und einem Spieler, der ohnehin kaum noch eine Rolle gespielt hätte, geht das schon in Ordnung sehr, da man so nicht nur einen „unbrauchbaren“ Spieler weniger im Kader hat, sondern ihn zudem auch von der Gehaltsliste.

Wenn jetzt noch Bastürk…

Aber lassen wir das, heute sind schon genug komische Sachen (Slomka?!) passiert…